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Wirtschaftliche Verunsicherung trifft Nutzfahrzeugmarkt mit voller Wucht auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges Wirtschaftliche Verunsicherung trifft Nutzfahrzeugmarkt mit voller Wucht 24.04.2025 / 10:59 CET / CEST --------------------------------------------------------------------------- Neue Nutzfahrzeuge Januar bis März 2025 Bern, 24.

24.04.2025 - 10:59:50

EQS-News: Wirtschaftliche Verunsicherung trifft Nutzfahrzeugmarkt mit voller Wucht (deutsch)

Wirtschaftliche Verunsicherung trifft Nutzfahrzeugmarkt mit voller Wucht

auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges
Wirtschaftliche Verunsicherung trifft Nutzfahrzeugmarkt mit voller Wucht

24.04.2025 / 10:59 CET/CEST

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Neue Nutzfahrzeuge Januar bis März 2025

Bern, 24. April 2025

Der Schweizer Markt für neue Nutzfahrzeuge hat im ersten Quartal 2025 einen
herben Dämpfer erlitten. Nachdem 2024 noch mit einer roten Null zum Vorjahr
abgeschlossen werden konnte, sind die Neuimmatrikulationen mit einem Minus
von 17,8 Prozent nach drei Monaten nun regelreicht eingebrochen. Lediglich
8'813 leichte und schwere Sachen- sowie Personentransportfahrzeuge wurden
von Januar bis März in Verkehr gesetzt - vor Jahresfrist hatte das
Marktvolumen noch 10'721 Fahrzeuge betragen. Die Verunsicherung der
Unternehmen aufgrund der täglich neuen Hiobsbotschaften zu amerikanischen
Zöllen ist massiv, weshalb grosse Investitionen wie die Erneuerung des
Fahrzeugparks derzeit in die Zukunft verschoben werden. Der Rückgang
betrifft alle Fahrzeugkategorien gleichermassen, doch eine besonders: Die
Zahl neuer Camper brach um mehr als ein Drittel ein.

So schnell, wie sich das Karussell der US-amerikanischen Zollpolitik gerade
dreht, kann die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes ihre
Wachstumsaussichten gar nicht anpassen. Trotzdem hat sie ihre aktuellen
Erwartungen für ein Plus des Bruttoinlandprodukts (Sportevent-bereinigt) für
2025 von zuvor 1,5 auf 1,4 Prozent gesenkt. Schweizer Unternehmen spüren
diese gedämpften Wachstumserwartungen durch drohende hohe Zölle auf Exporte
in die USA und die dadurch verursachte Kaufzurückhaltung am eigenen Leib -
und schauen selbst vermehrt aufs Geld. Die daraus resultierende
Investitionszurückhaltung schlägt nun mit voller Wucht auf die
Importwirtschaft und den Nutzfahrzeugmarkt durch.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen (Lieferwagen und leichte Sattelschlepper bis
3,5 Tonnen Gesamtgewicht) resultiert mit 6'727 Inverkehrsetzungen ein
Rückgang zum Vorjahr von 13,7 Prozent. Das Segment gilt als Gradmesser für
die allgemeine Wirtschaftslage, weil besonders KMU auf diese Fahrzeuge
angewiesen sind, oft auch mit kurzfristiger Verfügbarkeit. Aufgrund der vom
Bundesrat rückwirkend in Kraft gesetzten CO2-Verordnung gelten seit Anfang
deutlich strengere Vorgaben für Lieferwagen und ein rund 20 Prozent tieferer
Zielwert als noch im vergangenen Jahr. Die Fahrzeughersteller reagieren mit
einem deutlich ausgebauten Angebot an elektrifizierten Modellen und kommen
so im ersten Quartal auf einen Marktanteil an E-Transportern von 10,0
Prozent, nach 5,6 Prozent vor Jahresfrist. Neu sind zudem mehrere Modelle
als Plug-in-Hybrid verfügbar, diese erreichen einen Markanteil von 1,1
Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den schweren Nutzfahrzeugen mit mehr als
3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Diese kommen im ersten Quartal noch auf 928
Neuzulassungen, ein Rückgang von 18,7 Prozent zum vergleichbaren
Vorjahreszeitraum. Da auch schwere Nutzfahrzeuge seit Jahresbeginn neuen
CO2-Vorgaben
unterstehen, ist das Fahrzeuganbot an E-Trucks seitens der Importeure
bereits seit einiger Zeit stark wachsend - und wird dank der Befreiung
dieser Fahrzeuge von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA auch
vermehrt nachgefragt. So waren 169 der 928 neuen Lastwagen im ersten Quartal
rein elektrisch angetrieben und kommen damit auf einen hohen Marktanteil von
18,2 Prozent. Zudem wurden vier neue Gas-Trucks immatrikuliert.

Den stärksten Rückgang im ersten Quartal 2025 haben die neuen
Personentransportfahrzeuge zu verzeichnen. Der Einbruch neuer Wohnmobile,
die rund 90 Prozent dieses Segments ausmachen, fällt mit minus 35,8 Prozent
zum Vorjahresquartal dramatisch aus. Dementsprechend verlieren auch die
Personentransportfahrzeuge als Ganzes 35,1 Prozent ihrer
Vorjahreszulassungen und kommen noch auf 1'158 Neufahrzeuge. Der durch die
Covid-Pandemie ausgelöste Camper-Boom, dessen Auslaufen sich bereits im
vergangenen Jahr mit einem Rückgang neuer Wohnmobile von 10 Prozent
angedeutet hatte, hat damit ein jähes Ende gefunden.

«Nebst einem schlechten ersten Quartal im Gesamtmarkt, trübt die
rückwirkende CO2-Verordnung die Marktaussichten zusätzlich. Der
bundesrätliche Übereifer wird die gewerbliche Mobilität finanziell belasten.
In Zeiten grosser wirtschaftlicher Verwerfungen ist dies insbesondere
sträflich, weil gleichzeitig die Rahmenbedingungen für emissionsärmere
Antriebe nicht verbessert werden.» hält Thomas Rücker, Direktor von
auto-schweiz, fest.

Zusammen mit den 52'690 neuen Personenwagen sind im ersten Quartal 2025 in
der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 61'503 neue
Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahreswert von
67'945 stellt dies einen Rückgang um 6'442 Neuimmatrikulationen oder 9,5
Prozent dar.

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur
Verfügung. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des
Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.

Medienmitteilung als PDF

Neuimmatrikulationen von Nutzfahrzeugen Januar bis März 2025 (CH+FL)

Neuimmatrikulationen von Lastwagen nach Treibstoffen Januar bis März 2025
(CH+FL)

Weitere Auskünfte:

Thomas Rücker
Direktor
T 079 529 12 02
thomas.ruecker@auto.swiss


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Ende der Medienmitteilungen

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