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Wird Venezuela die Wirtschaftskrise überwinden? / Präsidentschaftswahlen in VenezuelaBerlin / Bogotá - Heute wählt Venezuela einen neuen Präsidenten.

28.07.2024 - 10:00:07

Germany Trade & Invest / Wird Venezuela die Wirtschaftskrise überwinden? ...

Deramtierende, autoritär regierende Präsident Nicolás Maduro ist seit 2013 im Amtund wurde 2018 in einer umstrittenen Wahl bestätigt. Die Opposition erkannte dasErgebnis damals nicht an, wie auch die USA, die EU-Staaten und zahlreicheweitere Länder. Jetzt treten mehr als 30 Parteien mit 10 Kandidaten zur Wahl an.

"Als aussichtsreichster Vertreter der Opposition gilt Edmundo González Urrutia,Generalsekretär des Oppositionsbündnisses Plataforma Unitaria Democrática (PUD),einem Zehn-Parteien-Oppositionsbündnis, und ehemaliger Botschafter inArgentinien und Algerien. Laut den meisten Umfragen müsste González bei einemfairen Verfahren die Wahl gewinnen. Seine Zustimmungswerte liegen weit überjenen von Präsident Nicholás Maduro. Daran wird auch die zuletzt gesunkeneInflation nicht viel ändern", sagt Janosch Siepen von Germany Trade & Invest(GTAI) in Bogotá".

"Es ist jedoch davon auszugehen, dass Maduro zu Mitteln des Wahlbetrugs greiftoder anderweitig in die Wahl eingreift. Zuletzt hat die Maduro-Regierung eineEinladung an die EU zur Entsendung eines Teams unabhängiger Wahlbeobachter fürdie bevorstehenden Präsidentschaftswahlen formell zurückgezogen. Es deutet daherviel daraufhin, dass die Wahl weder fair noch frei ablaufen wird", so Siepenweiter.

"Vor diesem Hintergrund besteht ein hohes Risiko, dass die politischenTurbulenzen zu einer beschleunigten Abwertung der Währung führen, was wiederumdie Inflation deutlich ansteigen lassen dürfte. Bei einem Wahlsieg von Gonzálezkönnte dem Land dagegen voraussichtlich die diplomatische Wiedereingliederung indie westliche Staatengemeinschaft bevorstehen", erklärt Siepen.

Venezuela verfügt über die größten Ölreserven der Welt (18 Prozent der globalenVorkommen) und die zweitgrößten Erdgasreserven in der westlichen Hemisphäre. DasLand war lange Zeit eine verhältnismäßig reiche Volkswirtschaft in Südamerikaund Standort zahlreicher multinationaler und deutscher Unternehmen. Noch 2013hatte es das vierthöchste Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in der Region. Bis2020 schrumpfte die venezolanische Wirtschaft um fast 80 Prozent, unter anderemaufgrund von Misswirtschaft, Verstaatlichungen, sinkenden Ölpreisen,Hyperinflation und US-Sanktionen.

"Jetzt könnte Venezuela davon profitieren, dass traditionelle Bezugsmärktefossiler Energie für den Westen angesichts des Kriegs in der Ukraine, Sanktionengegen Russland und der unsicheren Lage in Nahost unzugänglich oder gefährdetsind. Trotz der US-Sanktionen hofft die Maduro-Regierung darauf, dieÖlproduktion weiter zu steigern. Denn die USA haben bereits diverseSondergenehmigungen erteilt, damit ausländische Unternehmen im venezolanischenÖl- und Gasgeschäft aktiv sein können. Neben Chevron gilt das zum Beispiel fürRepsol aus Spanien und Maurel & Prom aus Frankreich", so Siepen.

Economist Intelligence Unit (EIU) und Internationaler Währungsfondsprognostizieren für Venezuela etwa 4 Prozent BIP-Wachstum für das laufende Jahrund rund 3 Prozent für 2025. Geschäftschancen für deutsche Unternehmen gibt esbei der Lieferung und Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken,landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Düngemitteln, Fahrzeugteilen,Pharmazeutika, Kunststoff sowie im Tourismus.

Weitere Informationen zum Wirtschaftsstandort Venezuela (https://www.gtai.de/de/trade/venezuela/wirtschaftsumfeld/wirtschaftsstandort-1055466) finden Sie aufder Länderseite.

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