Windows-Update lahmt Entwickler-PCs: Localhost offline
16.10.2025 - 19:27:02Microsofts Oktober-Update KB5066835 macht lokale Webserver unerreichbar und beeinträchtigt Entwicklungsumgebungen. Die Community sucht nach Notlösungen, während das Unternehmen zu dem Problem schweigt.
Microsofts neustes Windows 11-Update blockiert den Localhost-Zugang und bringt Web-Entwickler weltweit zum Verzweifeln. Das Update KB5066835 macht lokale Server unerreichbar – ausgerechnet jetzt, wo Windows 10 ausläuft.
Seit dieser Woche häufen sich die Hilferufe in Tech-Foren: Entwickler kommen nicht mehr auf ihre eigenen lokalen Webserver zugriff. Das Problem? Ein fehlerhaftes kumulatives Update, das eine der grundlegendsten Funktionen der Webentwicklung lahmlegt.
Die Auswirkungen sind dramatisch. Wer versucht, über „localhost” auf seine Anwendungen zuzugreifen, erhält nur Fehlermeldungen. HTTP/2-Protokollfehler und Verbindungsabbrüche sind die Regel, betroffene Entwicklungsumgebungen reichen von Microsofts eigenem IIS bis hin zu Visual Studio-Debugging-Sessions.
Besonders bitter: Microsoft schweigt bisher zu dem Problem. Die Community muss sich selbst helfen – und greift zum drastischen Mittel der Update-Deinstallation.
HTTP.sys außer Kontrolle: Kernproblem identifiziert
Die Ursache liegt tief im Windows-System vergraben. Entwickler haben den Fehler im HTTP.sys-Treiber lokalisiert, einem Kernkomponenten des Betriebssystems für HTTP-Traffic. Build 26100.6899 scheint die Art verändert zu haben, wie das System HTTP/2-Anfragen verarbeitet.
Das Resultat: Massenhafte Verbindungsabbrüche bei localhost-Zugriffen. Was als Entwickler-Ärgernis begann, eskaliert bereits zu echten Geschäftsproblemen. Selbst Autodesk musste einräumen, dass die Oktober-Updates die Vault-Konnektivität beeinträchtigen.
Der Zeitpunkt könnte kaum schlechter sein. Ausgerechnet als Microsoft offiziell den Support für Windows 10 beendete und Nutzer zum Umstieg auf Windows 11 drängte, macht das neue System grundlegende Entwicklungstools unbrauchbar.
Notlösungen aus der Community
Ohne offizielle Hilfe von Microsoft greifen Entwickler zu Eigeninitiative. Die erfolgreichste Lösung: Komplette Deinstallation des Updates KB5066835. Manche Nutzer müssen zusätzlich das vorangehende Update KB5065789 entfernen.
Der Befehl wusa /uninstall /kb:5066835
in der Eingabeaufforderung wird zum Rettungsanker für verzweifelte Entwickler. Wer das Sicherheitsupdate nicht entfernen will, kann über Registry-Eingriffe HTTP/2 komplett deaktivieren – ein drastischer Schritt mit Nebenwirkungen.
Eine dritte Variante – die Aktualisierung der Microsoft Defender-Definitionen – zeigt uneinheitliche Erfolgsraten. Die Community experimentiert weiter, während Microsoft stumm bleibt.
Qualitätskontrolle in der Kritik
Dieser Vorfall reiht sich ein in Microsoft jüngste Pannenserie. Erst versagte das Windows Media Creation Tool einen Tag vor dem Windows 10-Support-Ende, jetzt blockiert ein Update Kernfunktionen für Millionen von Entwicklern.
Die Frustration in der Entwickler-Community wächst. Viele fragen sich, wie ein Update für HTTP-Kernkomponenten ohne gründliche Tests durchgewunken werden konnte. Stack Overflow-Threads quellen über vor Beschwerden, während Moderatoren Duplicate-Reports eindämmen müssen.
Was besonders ärgert: Die Belastung liegt wieder bei der Community. Entwickler und Systemadministratoren müssen selbst diagnostizieren und Workarounds finden für Probleme, die Microsoft verursacht hat.
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Warten auf die offizielle Lösung
IT-Abteilungen stoppen bereits die Verteilung von KB5066835, um weitere Ausfälle zu verhindern. Für Einzelentwickler gilt: Wer das Oktober-Update noch nicht installiert hat, sollte abwarten.
Die Optionen bleiben unbefriedigend: Sicherheitsupdate deinstallieren und Risiken eingehen, moderne Protokolle per Registry-Hack abschalten oder Windows-Updates komplett pausieren. Bis Microsoft reagiert, bleibt nur die Hoffnung auf den nächsten Patch Tuesday.
Der Schaden ist bereits angerichtet. Millionen Entwickler weltweit können nicht arbeiten, während Microsoft schweigt. Ein Update, das helfen sollte, wird zur Bremse für die digitale Wirtschaft.