Windows 11: Viraler Script entfernt KI-Features radikal
09.12.2025 - 01:29:12Ein Open-Source-Tool zum Entfernen aller KI-Funktionen aus Windows 11 sorgt diese Woche für Aufsehen – und offenbart die wachsende Kluft zwischen Microsofts KI-Offensive und dem Bedürfnis vieler Nutzer nach Kontrolle über ihr System.
Das Script namens “RemoveWindowsAI” verbreitete sich seit Montagabend rasant auf GitHub und in sozialen Netzwerken. Ausgerechnet jetzt, da Microsoft die Verteilung seines Windows 11 Updates 25H2 ausweitet und neue “agentische” KI-Fähigkeiten anpreist, wenden sich Tausende Nutzer einem Drittanbieter-Tool zu, das genau diese Features vom System entfernen soll.
Die Ironie könnte kaum größer sein: Während Redmond seine KI-Vision feiert, greifen User zur digitalen Abrissbirne.
Entwickelt wurde das PowerShell-Script von einem Programmierer namens zoicware. Anders als herkömmliche Einstellungen, die KI-Assistenten lediglich ausblenden oder deaktivieren, greift dieses Werkzeug tiefer: Es entfernt die zugrundeliegenden Systemkomponenten komplett.
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Das GitHub-Repository sammelte innerhalb von 48 Stunden Hunderte Sterne. Das Tool nimmt sich eine beeindruckende Liste an Zielen vor:
- Copilot: Microsofts KI-Flaggschiff
- Recall: Die umstrittene Funktion, die Screenshots der Nutzeraktivität anfertigt
- KI-erweiterte Apps: Generative Features in Paint, Notepad und Fotos
- Kontextmenü-Integrationen: Die “KI-Aktionen” im Datei-Explorer
“Der aktuelle 25H2-Build von Windows 11 und künftige Versionen werden zunehmend mehr KI-Features enthalten”, erklärt der Entwickler in der Dokumentation. “Dieses Script zielt darauf ab, ALL diese Funktionen zu entfernen – für bessere Nutzererfahrung, Privatsphäre und Sicherheit.”
Der virale Durchbruch gelang nach einem Beitrag des Nutzers Tom Dörr auf X am Montag. Der Post erzielte über 12.000 Likes und Hunderttausende Aufrufe. Das Script arbeitet mit komplexen Registry-Änderungen und entfernt “AppX”-Pakete, die für durchschnittliche Nutzer normalerweise nicht deinstallierbar sind.
Microsoft rudert minimal zurück
Das Timing ist brisant: Der virale Erfolg des Scripts fällt mit der breiteren Verteilung des Windows 11 Updates 25H2 zusammen, das diese Woche mehr Geräte erreicht. Microsoft positioniert Windows 11 damit offiziell als “agentisches Betriebssystem” mit tiefgreifender KI-Integration in Systemprozesse.
Doch der Konzern zeigt sich auch kompromissbereit – zumindest ein wenig. In den aktuellen Builds zum Dezember-Rollout führte Microsoft eine native Möglichkeit ein, die “KI-Aktionen” aus dem Kontextmenü des Datei-Explorers zu entfernen. Diese hatten zuvor das Rechtsklick-Menü mit Optionen wie “Mit Paint bearbeiten” oder “Hintergrund entfernen” überfrachtet – auch für User, die das gar nicht wollten.
Laut Berichten von Windows Latest und Neowin aus den vergangenen 72 Stunden können Nutzer diese Kontextmenü-Einträge nun über Einstellungen > Apps > Aktionen deaktivieren. Eine sanktionierte Methode zur Entrümpelung – doch weit entfernt von der radikalen Entfernung, die Scripts wie zoicwares ermöglichen.
Recall lässt Vertrauen schwinden
Warum greifen so viele zu derart drastischen Mitteln? Die Antwort liegt in anhaltenden Datenschutzbedenken, besonders rund um die “Recall”-Funktion. Zwar hat Microsoft die Sicherheitsarchitektur von Recall nach dem verzögerten Start überarbeitet und die Funktion zu einer Opt-in-Lösung gemacht – doch das Misstrauen sitzt tief.
Das “RemoveWindowsAI”-Script enthält spezielle Befehle, um “alle Instanzen von Recalls geplanten Aufgaben zwangsweise zu entfernen” und die zugehörige “Recall Optional Feature” vom System zu löschen.
“Nutzer haben es satt, dass ihnen Funktionen aufgezwungen werden, die Ressourcen fressen und potenziell Daten sammeln”, konstatierte Decrypt in seiner Berichterstattung über das virale Script am Montag. Die massive Resonanz signalisiere eine starke Nachfrage nach mehr Nutzerautonomie.
Kein Wunder also, dass die Reaktionen heftig ausfallen – Microsoft hat offenbar unterschätzt, wie sehr viele User ihre digitale Souveränität schätzen.
Risiken der radikalen Methode
Sicherheitsexperten und Tech-Journalisten mahnen zur Vorsicht. Wer voreilig das Script ausführt, könnte böse Überraschungen erleben. Da “RemoveWindowsAI” tief in System-Registrierungen eingreift und Komponenten löscht, die Windows eigentlich erwartet, drohen Risiken: künftige Updates könnten fehlschlagen, das System instabil werden.
Das Script bietet zwar einen “Backup-Modus” und eine Rücksetz-Funktion – doch Eingriffe auf dieser Ebene bleiben heikel. Microsoft hat wiederholt gewarnt, dass das forcierte Entfernen von Kernkomponenten zu “unerwartetem Verhalten” oder Problemen bei Sicherheits-Patches führen kann.
Zudem dürfte das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Moddern und Microsoft weitergehen. Wie die Script-Dokumentation selbst festhält: “Microsoft aktualisiert und ergänzt kontinuierlich neue KI-Features.” Das Tool wird also ständig nachgezogen werden müssen, um gegen künftige Windows-Patches bestehen zu können.
Das Signal ist eindeutig
Am heutigen Dienstag, 9. Dezember, bleibt das Repository aktiv und wächst weiter. Nutzer reichen Anfragen ein, um noch obskurere KI-Prozesse aufzuspüren und zu entfernen. Die Situation verdeutlicht eine zentrale Herausforderung für Microsoft im Jahr 2026: die eigene Nutzerbasis davon zu überzeugen, dass ein KI-gestütztes Betriebssystem eine Hilfe ist – keine Bevormundung.
Die Popularität von “RemoveWindowsAI” sendet vorerst ein unmissverständliches Signal: Für einen erheblichen Teil des PC-Marktes ist die beste KI-Funktion diejenige, die gar nicht erst existiert.
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