Windows, Minimalist-Versionen

Windows 11: Minimalist-Versionen schrumpfen auf unter 3 GB

14.09.2025 - 18:46:01

Entwickler-Tools wie tiny11builder ermöglichen drastisch verkleinerte Windows-11-Installationen durch Entfernen unerwünschter Apps, bergen jedoch Sicherheitsrisiken durch deaktivierte Updates.

Neue Tools ermöglichen drastisch reduzierte Windows-Installationen durch das Entfernen unerwünschter Apps – ein Trend mit Risiken.

Eine wachsende Bewegung aus Entwicklern und Tech-Enthusiasten revolutioniert die Art, wie Nutzer ihre Betriebssysteme gestalten können. Mit leistungsstarken Drittanbieter-Tools lässt sich Windows 11 dramatisch verkleinern – teilweise auf weniger als 3 GB. Während Microsoft offiziell mindestens 64 GB freien Speicherplatz vorschreibt, zeigen aktuelle Updates populärer Programme wie tiny11builder und extreme Ansätze wie nano11, dass es auch anders geht.

Der Trend kommt nicht von ungefähr: Viele Nutzer kritisieren den wachsenden Speicherbedarf von Windows 11. Eine Standard-Installation belegt typischerweise etwa 27 GB – die neuen Tools bieten einen drastischen Gegenentwurf für alle, die minimalistisch arbeiten wollen oder schlicht wenig Speicherplatz haben.

Die neue Generation der Windows-Entschlacker

NTDEV, der Entwickler hinter dem beliebten tiny11-Projekt, veröffentlichte diesen Monat bedeutende Updates seiner Tools. Der überarbeitete tiny11builder unterstützt erstmals auch die neuesten Windows-11-Versionen, einschließlich der kommenden Version 25H2. Erstmals lassen sich auch integrierte Features wie Copilot, der neue Outlook-Client und Microsoft Teams komplett entfernen.

Das Tool nutzt verbesserte PowerShell-Skripte und funktioniert mit jeder Windows-11-Version, Sprache oder Architektur. Eine effizientere LZX-Kompression sorgt für kleinere Installations-Images. Besonders clever: Das Skript verwendet ausschließlich offizielle Microsoft-Tools wie DISM (Deployment Image Servicing and Management) – ein Grund für die hohe Nutzerakzeptanz.

Die Liste entfernbarer Komponenten ist beeindruckend: Clipchamp, Weather, Xbox, Office Hub, OneDrive und viele mehr können gezielt deinstalliert werden.

Extremismus pur: nano11 auf 2,8 GB geschrumpft

Für Nutzer, die das Minimum suchen, bietet derselbe Entwickler das radikalere Tool nano11. Dieses kann eine Standard-Windows-11-Installation auf eine ISO von etwas über 2 GB komprimieren. Mit LZX-Kompression sind sogar nur 2,8 GB Speicherbedarf möglich.

Der Preis für diese Radikalkur ist allerdings hoch: nano11 entfernt Windows Hello, nicht-essenzielle Treiber und – besonders kritisch – den Windows Update-Service. Das bedeutet: keine Sicherheits-Updates, keine Feature-Updates. Der Entwickler positioniert nano11 daher klar als experimentelles Tool für Test- und Entwicklungszwecke.

Anzeige: Wer Windows 11 lieber sauber installieren oder ein streikendes System retten möchte, kommt mit einem USB?Boot?Stick am schnellsten ans Ziel. Ein kostenloser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie den Windows?11?Stick erstellen, korrekt starten und typische Fehler vermeiden – ideal auch für Einsteiger. Windows?11?Boot?Stick: Gratis-Anleitung herunterladen

Nutzeranspruch trifft Sicherheitsrisiken

Die Popularität dieser Tools offenbart eine klare Nutzerunzufriedenheit mit der „Bloatware“ in Windows 11. Viele der mitgelieferten Apps werden als ressourcenverschwendend empfunden. Für Besitzer älterer Hardware bieten die Tools zudem einen Ausweg, da sie Microsofts strenge Hardware-Anforderungen wie TPM 2.0 umgehen.

Anzeige: Ihr PC gilt als „inkompatibel“ für Windows 11? Ein kostenloser PDF?Report zeigt den legalen Weg, wie das Upgrade trotz Kompatibilitätsprüfung klappt – ohne neue Hardware und ohne Datenverlust, Schritt für Schritt erklärt. Jetzt den Gratis?Report sichern

Doch Vorsicht ist geboten: Sicherheitsexperten warnen vor den Risiken modifizierter Betriebssysteme. Während tiny11builder durch die Selbstmodifikation offizieller ISOs relativ sicher ist, können entfernte Systemkomponenten zu Instabilität führen oder künftige Updates blockieren.

Besonders problematisch: Das Deaktivieren von Windows Update bei nano11 hinterlässt Systeme dauerhaft verwundbar gegenüber neuen Sicherheitslücken.

Katz-und-Maus-Spiel mit Microsoft

Die Entwicklung wird weitergehen – angetrieben von einer engagierten Community. Schon jetzt enthält tiny11builder präventive Maßnahmen gegen Microsofts automatische Neuinstallation entfernter Apps.

Microsoft steht vor einem Dilemma: Während das Unternehmen immer mehr Apps wie Copilot und Teams fest ins System integriert, wächst der Widerstand gegen diese Strategie. Der „Whack-a-Mole“-Zyklus, bei dem Microsoft Apps hinzufügt und Entwickler diese wieder entfernen, dürfte sich verstärken.

Mit dem Support-Ende von Windows 10 im Oktober 2025 könnte dieser Trend zusätzlichen Auftrieb erhalten – wenn Nutzer älterer Hardware auf diese unsanktionierten Methoden zurückgreifen, um dennoch auf Windows 11 zu wechseln.

@ boerse-global.de