Windows 11: Microsoft testweise großzügiger bei Browser-Wahl
29.09.2025 - 15:03:02Microsoft testet in Edge Canary Optionen, um Links aus der Windows-Suche im Standardbrowser statt automatisch in Edge zu öffnen. Dies könnte die langjährige Nutzerbeschwerde lösen.
Durchbruch für Chrome-Nutzer? Neue Hinweise deuten darauf hin, dass Microsoft künftig die Standardbrowser-Einstellungen respektieren könnte.
Jahrelang ärgerten sich Windows 11-Nutzer über dasselbe Problem: Weblinks aus der integrierten Suche öffneten sich grundsätzlich in Microsoft Edge – egal, welcher Browser als Standard eingestellt war. Doch das könnte sich bald ändern. In der Test-Version von Edge wurden jetzt experimentelle Funktionen entdeckt, die genau diese Beschränkung aufheben sollen.
Bisher führt jede Websuche über das Startmenü oder die Taskleiste automatisch zu Edge und der Bing-Suchmaschine. Chrome-Nutzer wurden regelrecht zwangsbeglückt, selbst wenn sie Firefox oder andere Browser bevorzugten.
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Versteckte Hinweise in Edge Canary entdeckt
Die ersten Anzeichen für den Kurswechsel tauchten in Microsoft Edge Canary auf – einer frühen Testversion des Browsers. Dort fanden sich mehrere neue experimentelle Flags mit eindeutigen Namen wie msWSBLaunchNonEdgeDB
. Diese Funktion soll Links aus der Windows-Suche im „Standard-Browser außerhalb von Edge“ öffnen.
Noch weitreichender ist das Flag msWSBLaunchNonBingDSEAndNonEdgeDB
. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, sowohl Browser als auch Suchmaschine frei zu wählen. Chrome-Nutzer könnten dann ihre Suchanfragen direkt über Google statt über Bing abwickeln – komplett ohne Umweg über Edge.
Diese technischen Details zeigen: Microsoft arbeitet offenbar intensiv daran, die Suche von den eigenen Diensten zu entkoppeln.
Jahrelanger Ärger mit der Zwangsweiterleitung
Die starre Bindung an Edge und Bing sorgte seit dem Windows 11-Start für massive Nutzerkritik. Obwohl das Betriebssystem grundsätzlich die Wahl des Standard-Browsers erlaubt, ignorierte die integrierte Suche diese Einstellung konsequent.
Diese Bevormundung trieb findige Entwickler zu kreativen Lösungen: Zahlreiche Tools entstanden, die Microsoft-Links abfingen und an den gewünschten Browser weiterleiteten. Doch diese Workarounds brachen regelmäßig durch System-Updates – ein endloses Katz-und-Maus-Spiel.
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EU-Regulierung als Druckmittel
Der mögliche Strategiewechsel geschieht nicht zufällig. Microsoft steht unter zunehmendem Druck europäischer Regulierer. Das Digital Markets Act (DMA) soll verhindern, dass große Tech-Konzerne ihre eigenen Produkte unfair bevorzugen.
Für Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum musste Microsoft bereits Zugeständnisse machen: Edge lässt sich dort deinstallieren, und Links aus der Widget-Leiste öffnen sich im Standard-Browser.
Konkurrenten wie Opera und Vivaldi fordern inzwischen, Edge als „Gatekeeper-Dienst“ einzustufen. Ihre Argumentation: Microsoft nutze die Windows-Dominanz, um unfaire Marktvorteile zu schaffen. Die neuen Test-Funktionen könnten Microsofts Antwort auf diese Vorwürfe sein.
Hoffnung statt Gewissheit
Doch Vorsicht: Die entdeckten Flags sind reine Experimente. Nicht jede Canary-Funktion schafft es in die finale Version. Microsoft selbst äußerte sich bisher nicht zu den Plänen.
Die entscheidende Frage bleibt: Wird die Änderung global eingeführt oder nur in Europa? Für Millionen Nutzer weltweit wäre eine umfassende Lockerung ein längst überfälliger Schritt zu mehr Wahlfreiheit.
Noch ist es nur ein Hoffnungsschimmer – aber immerhin ein Zeichen dafür, dass Microsoft endlich bereit sein könnte, echte Standardbrowser-Einstellungen zu respektieren.