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Windows 11: Microsoft plant Admin-Rechte neu

20.11.2025 - 13:39:12

Microsoft krempelt die Sicherheitsarchitektur von Windows 11 grundlegend um. Auf der Ignite-Konferenz in San Francisco stellte der Konzern diese Woche ein radikales neues Berechtigungsmodell vor – und reagiert damit auf die verheerenden IT-Ausfälle des vergangenen Jahres.

Die Ankündigungen markieren den bislang ambitioniertesten Schritt der „Secure Future Initiative”: Systemstabilität und Identitätsschutz rücken künftig vor Abwärtskompatibilität. Das dürfte manchen IT-Administrator zum Umdenken zwingen.

Die wichtigste Neuerung heißt Administrator Protection – und sie verändert fundamental, wie Nutzer künftig mit erhöhten Rechten arbeiten. Selbst IT-Verantwortliche operieren standardmäßig nur noch mit Standardberechtigungen.

Sobald eine Aufgabe Admin-Rechte erfordert – etwa Software-Installation oder Registry-Änderungen – erstellt das System ein temporäres, isoliertes Token. Der Clou: Dieses Token wird nicht automatisch gewährt. Stattdessen muss sich der Nutzer über Windows Hello mit Biometrie oder PIN authentifizieren. Nach Abschluss der Aufgabe wird das Token sofort vernichtet.

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Was bedeutet das in der Praxis? Selbst wenn Schadsoftware eine Sitzung kapert, kann sie keine administrativen Befehle ausführen – ohne die biometrische Freigabe des physisch anwesenden Nutzers bleibt jeder Angriff wirkungslos.

„Administrator Protection minimiert das Risiko versehentlicher Systemänderungen und verhindert vor allem, dass Malware unbemerkt Änderungen vornimmt”, erklärte Microsoft in einem begleitenden Technik-Blog. Die Funktion steht bereits in den aktuellen Windows-11-Insider-Builds zum Testen bereit.

Notfall-Neuinstallation aus der Cloud

Erinnern Sie sich an den CrowdStrike-Vorfall vom Juli 2024? Millionen Rechner steckten damals in Boot-Schleifen fest, IT-Teams mussten händisch USB-Sticks an jeden einzelnen PC anschließen. Genau solche Szenarien will Microsoft künftig unmöglich machen.

Mit Cloud Rebuild können Administratoren einen betroffenen Rechner künftig per Fernzugriff komplett neu aufsetzen. Das System lädt ein sauberes Windows-11-Image über die Cloud herunter und installiert es neu – Nutzerdaten bleiben dank OneDrive und Windows Backup erhalten. Physischer Zugang zum Gerät? Überflüssig.

Ergänzt wird dies durch Point-in-Time Restore. Diese Snapshot-Technologie erlaubt das Zurücksetzen eines Systems auf einen bekanntermaßen fehlerfreien Zustand vor einem fehlerhaften Update. Anders als die alte Systemwiederherstellung ist die Funktion für zentrale Verwaltung via Microsoft Intune ausgelegt.

„Ausfallzeiten sinken von Stunden oder Tagen auf einen Bruchteil davon”, verspricht Microsoft. Beide Features sollen in der ersten Jahreshälfte 2026 allgemein verfügbar werden, Preview-Versionen starten bereits diese Woche.

Verschlüsselung direkt im Chip

Für Frühjahr 2026 kündigte Microsoft außerdem Hardware-beschleunigtes BitLocker an. Die Verschlüsselung verlagert sich dann vom Hauptprozessor auf dedizierte Hardware in unterstützten SoCs.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Hauptprozessor wird entlastet, die Systemleistung steigt. Gleichzeitig werden Verschlüsselungsschlüssel auf Silizium-Ebene isoliert – Memory-Angriffe zur Schlüssel-Extraktion laufen damit ins Leere.

Zusätzlich bestätigte Microsoft die Integration von Post-Quantum-Cryptography-APIs in Windows 11. Während Quantencomputer näher rücken, droht klassischen Verschlüsselungsverfahren wie RSA das Aus. Die neuen Schnittstellen ermöglichen Entwicklern schon heute die Implementierung quantenresistenter Algorithmen.

Reaktion auf Stabilitätskritik

Die Ankündigungen sind kein Zufall. Microsoft steht massiv unter Druck, die Stabilität seines Ökosystems zu verbessern. Die „Windows Resiliency Initiative” – zentrales Thema der Ignite 2025 – antwortet direkt auf Kritik zur Anfälligkeit des Windows-Kernels bei der Interaktion mit Dritthersteller-Sicherheitssoftware.

Indem mehr Antiviren- und Sicherheitsfunktionen aus dem Kernel in den User-Modus wandern und robuste Fernwartungs-Tools bereitstehen, will Microsoft das Betriebssystem gegen Ausfälle von Drittanbietern abschirmen.

„Wir entwickeln Windows zu einer agentenintegrierten Plattform weiter”, betonten die Verantwortlichen. Künftige Stabilität hänge davon ab, die Abhängigkeit von Kernel-Zugriff für Security-Anbieter zu reduzieren.

Langwierige Umstellung steht bevor

Administrator Protection und die Recovery-Tools befinden sich derzeit in der Preview-Phase. Die flächendeckende Einführung wird dauern – Unternehmen müssen „adminlose” Workflows ausgiebig testen, um die Funktionsfähigkeit veralteter Anwendungen sicherzustellen.

Microsoft kündigte an, die Quick Machine Recovery-Tools und Cloud Rebuild bis Mitte 2026 direkt in Microsoft Intune zu integrieren. Kurzfristig können IT-Administratoren Administrator Protection bereits im Windows-11-24H2-Update testen und ihre Umgebungen auf den Abschied von permanenten Admin-Rechten vorbereiten.

Die Ignite 2025 läuft noch bis Freitag im Moscone Center in San Francisco.

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