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Windows 11: Microsoft entrümpelt den Datei-Explorer

22.11.2025 - 01:40:12

Microsoft überarbeitet den Windows-11-Datei-Explorer mit aufgeräumten Kontextmenüs und schnellerem Start. Selten genutzte Funktionen wandern in Untermenüs, während Cloud-Optionen logisch gruppiert werden.

Microsoft räumt auf. Der Windows-11-Datei-Explorer erhält die wohl tiefgreifendste Überarbeitung seit dem umstrittenen Launch der aktuellen Version vor über drei Jahren. Was die Redmonder da in der Nacht zum Freitag an Insider-Tester ausgeliefert haben, könnte das Ende einer Ära der Unübersichtlichkeit bedeuten – wenn es denn funktioniert.

Das Preview Build 26220.7271 (KB5070307) bringt eine radikal aufgeräumte Bedienoberfläche. Statt endloser Listen beim Rechtsklick gibt es nun verschachtelte Untermenüs, die selten genutzte Funktionen verstecken. Gleichzeitig verspricht Microsoft, dass der Datei-Explorer künftig sofort startet – ein Problem, das Windows-Nutzer seit Jahren nervt.

Das Menü schrumpft: “Datei verwalten” als Rumpelkammer

Jahrelang wuchs das Kontextmenü des Datei-Explorers wie Unkraut. Jede neue Windows-Version, jede installierte Software fügte weitere Einträge hinzu. Resultat: Wer eine Datei per Rechtsklick öffnen wollte, musste erst mal scrollen.

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Mit dem neuen “Datei verwalten”-Flyout verbannt Microsoft nun alles, was nicht täglich gebraucht wird, in ein Untermenü. Folgende Funktionen verschwinden aus der Hauptansicht:

  • Als ZIP komprimieren: Praktisch, aber für 95 Prozent aller Nutzer irrelevant
  • Als Pfad kopieren: Ein Entwickler-Liebling, der normale Anwender verwirrt
  • Als Desktophintergrund festlegen: Wer macht das wirklich mehrmals täglich?
  • Nach rechts/links drehen: Sinnvoll nur bei Bildern, blockiert aber Platz bei allen anderen Dateien

“Wir reduzieren den Platz, den selten genutzte Aktionen beanspruchen, halten sie aber zugänglich”, erklärt das Windows-Insider-Team. Das Ziel: Nutzer sollen nicht mehr zur verhassten Schaltfläche “Weitere Optionen anzeigen” greifen müssen – jenem Relikt aus Windows 10, das seit 2021 für Ärger sorgt.

Cloud-Chaos? Nicht mehr lange

OneDrive-Nutzer kennen das Problem: Das Kontextmenü quillt über mit Cloud-Optionen wie “Immer auf diesem Gerät behalten” oder “Speicherplatz freigeben”. Diese Befehle wandern nun in ein eigenes Cloud-Untermenü.

Ähnlich verfährt Microsoft mit der “An mein Smartphone senden”-Funktion. Statt mitten im Menü aufzutauchen, sitzt sie jetzt neben den Cloud-Optionen – eine logische Gruppierung, die zeigt: Microsoft behandelt Smartphone-Speicher und Cloud-Dienste als gleichwertige Erweiterungen des PCs.

Kleine Details machen den Unterschied: Der Befehl “Dateispeicherort öffnen”, den vor allem Nutzer der Schnellzugriff-Suche kennen, rückt direkt neben “Öffnen” und “Öffnen mit”. Wer eine Datei sucht und zu ihrem Ordner springen will, muss nicht mehr suchen.

Blitzstart durch Hintergrund-Tricks

Was Nutzer nicht sehen, könnte wichtiger sein als alles andere: Microsoft lädt den Datei-Explorer jetzt beim Windows-Start im Hintergrund vor. Das Ziel: Der erste Klick nach dem Hochfahren soll genauso schnell reagieren wie der fünfte.

“Das sollte für euch unsichtbar sein – abgesehen davon, dass der Datei-Explorer hoffentlich schneller startet”, so Microsoft in den Release-Notes. Bislang litt Windows unter dem “Kaltstart-Problem”: Der erste Datei-Explorer-Aufruf nach einem Neustart dauerte spürbar länger als alle folgenden.

Kritiker werden aufhorchen: Ein ungenutzter Prozess frisst Arbeitsspeicher. Microsoft hat vorgesorgt und baut einen Ausschalter ein. Unter Ordneroptionen > Ansicht lässt sich das Feature per Haken deaktivieren: “Fenstervorladen für schnellere Startzeiten aktivieren”.

Xbox-Oberfläche kommt auf normale PCs

Fast nebenbei erwähnt Microsoft eine weitere Neuerung: Die Xbox Full Screen Experience läuft jetzt auch auf Standard-PCs. Diese Controller-optimierte Oberfläche, ursprünglich für Handheld-Gaming-Geräte entwickelt, erscheint per Win + F11 oder über die Game-Bar-Einstellungen.

Damit positioniert sich Microsoft deutlich: Windows 11 soll zur Konsolen-Alternative werden. Die Grenze zwischen Xbox-Interface und PC-Desktop verschwimmt – ein Signal an Gamer, die ihren Rechner ans Wohnzimmer-TV hängen.

Zwei Monate nach Version 25H2: Die Feinarbeit beginnt

Diese Updates kommen knapp zwei Monate nach dem Launch von Windows 11 Version 25H2 am 30. September 2025. Während jenes große Update Stabilitätsverbesserungen und KI-Integration brachte, feilt Microsoft jetzt an den Details.

Branchenbeobachter sehen die Kontextmenü-Änderungen als direkte Reaktion auf Telemetriedaten und Feedback-Hub-Beschwerden. Das Problem der “aufgeblähten” Menüs zieht sich durch Windows-Versionen seit über einem Jahrzehnt. Mit verschachtelten Untermenüs – ein Designmuster, das von macOS und Linux-Umgebungen bekannt ist – modernisiert Microsoft die Benutzerführung, ohne die Kompatibilität zu alten Programmen zu brechen.

Doch Vorsicht: Erfolg hängt vom Muskelgedächtnis ab. Langjährige Windows-Nutzer reagieren oft allergisch auf Änderungen in der Kernnavigation. Das “Datei verwalten”-Menü fügt einen zusätzlichen Klick hinzu – etwa beim Entwickler-Liebling “Als Pfad kopieren”. Das könnte Profis frustrieren, selbst wenn das Gesamtmenü übersichtlicher wird.

Wann kommt es für alle?

Stand 22. November 2025 sind diese Features nur für Windows-Insider in den Dev- und Beta-Kanälen verfügbar. Ein konkretes Veröffentlichungsdatum für die stabile Version nennt Microsoft nicht.

Typischerweise landen Beta-Features aus dieser Jahreszeit in einem “Moment”-Update – einem kleineren Feature-Drop zwischen den jährlichen Hauptversionen – vermutlich Anfang 2026. Bei stabilem Testverlauf könnte die Neuerung aber bereits vor Jahresende als kumulatives Update erscheinen.

Bis dahin bleibt Nutzern der stabilen Windows-11-Version 25H2 nur das alte Kontextmenü. Insider können das aufgeräumte “Datei verwalten”-Erlebnis bereits jetzt ausprobieren – und Microsoft beim Aufräumen zusehen.

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