Windows 11: Chaos nach August-Update
09.09.2025 - 18:01:01Ein fehlerhaftes Sicherheitsupdate von Microsoft verursacht weltweit Systemabstürze, Streaming-Probleme und löst Diskussionen über SSD-Ausfälle aus. Der Konzern arbeitet an Lösungen.
Microsoft kämpft mit den Folgen eines verheerend fehlerhaften Sicherheitsupdates.
Das August-Update KB5063878 für Windows 11 stürzt Millionen Nutzer weltweit ins Chaos. Anwendungen starten nicht mehr, Streaming-Software versagt, und SSD-Festplatten fallen komplett aus. Microsoft hat mehrere Probleme bestätigt und arbeitet fieberhaft an Lösungen – doch die Verunsicherung ist groß.
Eigentlich sollte das Update am 12. August 2025 lediglich eine kritische Sicherheitslücke schließen. Stattdessen löste es eine Kaskade von Problemen aus, die von harmlosen Fehlermeldungen bis hin zu befürchteten Festplattenausfällen reichen. Was steckt hinter diesem Desaster?
Benutzerkonten-Steuerung läuft Amok
Das schwerwiegendste bestätigte Problem betrifft die Windows-Benutzerkonten-Steuerung (UAC). Microsoft verschärfte die Sicherheitsrichtlinien, um eine Schwachstelle im Windows-Installer zu beheben – und schoss dabei über das Ziel hinaus.
Seitdem erscheinen unkontrolliert Administrator-Abfragen, selbst bei alltäglichen Vorgängen. Besonders betroffen sind Nutzer von Autodesk-Software wie AutoCAD und Inventor CAM. Deren Programme starten schlichtweg nicht mehr oder stürzen beim Öffnen ab.
Das Problem zieht sich durch alle Windows-Versionen – von Windows 10 bis zu aktuellen Server-Editionen. Microsoft bestätigte den Fehler und verspricht eine Lösung, nennt aber keinen konkreten Zeitplan.
Streaming-Profis im Stich gelassen
Parallel dazu erleben Video-Streaming-Profis ihr blaues Wunder. Wer auf NDI-Technologie (Network Device Interface) setzt, bekommt seit dem Update nur noch ruckelnde Bilder und hakelige Tonwiedergabe zu sehen.
Besonders schmerzhaft trifft es Nutzer von OBS Studio und anderen Streaming-Tools. Microsoft bestätigte das Problem am 21. August, nachdem sich Beschwerden häuften. Die Ursache: Das Update greift ungewollt in die NDI-Datenübertragung ein.
Für viele professionelle Streaming-Setups bedeutet das den kompletten Stillstand. Betroffene stehen vor der Wahl: Workarounds suchen oder das problematische Update wieder entfernen.
SSD-Ausfälle: Panik oder Panikmache?
Am alarmierendsten sind jedoch Berichte über ausgefallene SSD-Festplatten. Zunächst meldeten vor allem japanische Nutzer, dass ihre Solid-State-Drives nach dem Update spurlos verschwanden – als hätte sie das System nie gesehen.
Das Muster war erschreckend einheitlich: Nach intensiven Schreibvorgängen, etwa beim Installieren großer Spiele, erkannte das BIOS die Festplatten nicht mehr. Besonders betroffen schienen Laufwerke, die zu über 60 Prozent gefüllt waren.
Microsoft startete umgehend Untersuchungen. Am 3. September gab der Konzern jedoch Entwarnung: Nach gründlicher Prüfung fand das Unternehmen „keinen Zusammenhang zwischen dem August-Update und den gemeldeten Festplattenausfällen.“
Auch SSD-Controller-Hersteller Phison konnte die Probleme nicht reproduzieren. Neueste Erkenntnisse deuten auf fehlerhafte Vorab-Firmware einiger SSD-Modelle hin, die das Windows-Update versehentlich aktiviert haben könnte.
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Vertrauen auf dem Prüfstand
Diese Pannenserie offenbart ein grundsätzliches Dilemma: Microsoft muss zwischen Sicherheit und Stabilität abwägen. Die UAC-Probleme entstanden direkt durch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen – eigentlich eine notwendige Verbesserung.
Die anfängliche SSD-Panik zeigt aber auch, wie schnell das Vertrauen schwinden kann. Obwohl Microsoft und Partner eine direkte Verbindung bestreiten, bleibt bei vielen Nutzern ein ungutes Gefühl zurück.
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Lösungen in Sicht?
Microsoft arbeitet an Korrekturen für die bestätigten Probleme. Für Unternehmenskunden gibt es bereits temporäre Abhilfen über spezielle Rollback-Richtlinien.
SSD-Besitzer können vorerst aufatmen – die Festplattenprobleme scheinen tatsächlich auf fehlerhafte Hardware-Firmware zurückzugehen, nicht auf Windows selbst.
Wer aktuell betroffen ist, sollte Probleme über den Windows-Feedback-Hub melden. In schweren Fällen bleibt als Notlösung nur die Deinstallation des problematischen Updates – bis Microsoft alle Kinderkrankheiten behoben hat.