Windows 10: Totgesagte leben länger
03.12.2025 - 22:19:12Fast zwei Monate nach dem offiziellen Support-Ende zeigt Windows 10 keine Schwäche – im Gegenteil. Neue Zahlen belegen: Die Windows-11-Migration stockt weltweit, während das alte System unerwartet Marktanteile zurückgewinnt. Eine Milliarde PCs stecken im Upgrade-Dilemma fest.
Kann ein Betriebssystem sterben, wenn Hunderte Millionen Nutzer sich weigern, es zu beerdigen? Microsoft dürfte sich genau diese Frage stellen. Die am 1. Dezember veröffentlichten Daten der Analysefirma Statcounter zeigen eine überraschende Wendung: Windows 11 verlor im November 2025 Marktanteile und fiel auf 53,79 Prozent – während Windows 10 auf 42,62 Prozent zulegte.
Eigentlich sollte das alte System nach dem Support-Ende am 14. Oktober 2025 in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Stattdessen kämpft es sich zurück. Die Lücke zwischen den beiden Versionen schrumpft, anstatt sich zu vergrößern.
“Die Nutzer folgen der Regel: Läuft es noch, lass es in Ruhe”, erklärt Esben Dochy, Principal Technical Evangelist bei Lansweeper. Doch hinter dieser pragmatischen Haltung verbirgt sich ein massives strukturelles Problem.
Passend zum Thema: Ihr PC gilt offiziell als „inkompatibel“ für Windows 11 – doch das muss nicht das Ende sein. Ein praxisorientierter Gratis‑PDF‑Report zeigt einen legalen, schritt‑weisen Weg, wie Sie Windows 11 trotz strenger Systemprüfungen installieren können, ohne neue Hardware zu kaufen und ohne Datenverlust. Ideal für alle, die nicht gleich den Rechner ersetzen wollen. Gratis‑PDF: Windows 11 trotz inkompatibler Hardware installieren
Dell-Manager Jeffrey Clarke legte in der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch schonungslos die Zahlen offen: Windows 11 hinkt der Verbreitung von Windows 10 zur gleichen Lebenszyklusphase um 10 bis 12 Prozentpunkte hinterher. Der Grund? Eine gewaltige “Hardware-Klippe”:
- Rund 500 Millionen PCs weltweit könnten Windows 11 theoretisch nutzen – werden aber nicht aktualisiert
- Weitere 500 Millionen Geräte sind über vier Jahre alt und erfüllen die strikten Anforderungen nicht
Diese eine Milliarde Rechner steckt damit fest: entweder aus freien Stücken oder zwangsweise auf einem System ohne Sicherheitsupdates. Clarke formulierte es drastisch: “Wir haben etwa 500 Millionen fähige Geräte… und weitere 500 Millionen, die Windows 11 schlicht nicht ausführen können.”
Die Crux liegt in Microsofts harten Hardware-Vorgaben. Wer kein TPM-2.0-Modul besitzt oder eine ältere CPU nutzt, bleibt außen vor – selbst wenn der Computer ansonsten tadellos funktioniert.
Gamer gehen voran – der Rest bleibt zurück
Einen völlig anderen Trend zeigt die Gaming-Community. Valves Steam-Umfrage vom 3. Dezember dokumentiert: Windows 11 erreichte unter PC-Spielern einen neuen Höchststand von 65,59 Prozent Marktanteil – ein Sprung um 2,02 Prozentpunkte innerhalb eines Monats. Windows 10 stürzte zeitgleich auf 29,06 Prozent ab.
Warum diese Kluft? Enthusiasten jagen Performance-Vorteilen nach: Auto SR, DirectStorage und optimale Unterstützung für moderne Prozessoren wie Intels Core Ultra oder AMDs Ryzen 9000. Wer E-Mails checkt und im Netz surft, sieht dagegen keinen Grund, funktionierende Hardware zu verschrotten.
Zombie-PCs und das Sicherheitsproblem
Mit dem Support-Ende beginnt für Millionen Rechner eine gefährliche Phase. Kostenlose Sicherheitsupdates gibt es nicht mehr – nur wer für Microsofts Extended Security Update-Programm (ESU) zahlt, bleibt geschützt. Privatnutzer müssen im ersten Jahr 30 Dollar berappen, was die Akzeptanz bremst.
Kieren Jessop, Forschungsleiter bei Omdia, erklärt das Phänomen der steigenden Windows-10-Zahlen: “Die Daten zeigen Nettozugänge, keine reinen Ersatzkäufe.” Ein klassisches Szenario: Die Familie kauft einen neuen Windows-11-Laptop, das alte Gerät wandert ins Kinderzimmer oder in die Küche. Diese “Zombie-PCs” bleiben online, tauchen in Statistiken auf – und werden zunehmend zur Sicherheitslücke.
Unternehmen nutzen das ESU-Programm als “strategische Brücke”, wie Jessop betont. Sie kaufen Zeit statt Migrationen zu überstürzen, was die schleppende Umstellung zusätzlich bremst.
Ausblick: Der zähe Kampf zieht sich bis 2026
Analysten erwarten keine schnelle Lösung. Die “geplante Obsoleszenz” perfekt funktionierender Hardware bleibt der größte Stolperstein. Solange Microsoft die Hardware-Anforderungen nicht lockert – was extrem unwahrscheinlich ist – oder keine bahnbrechende KI-Funktion Windows 11 zum Muss macht, bleibt der Markt gespalten.
Windows 10 erweist sich als hartnäckiger Geist in der Maschine. Dells Clarke sieht zwar enormes Potenzial in der Konvertierung der Nachzügler – doch der Weg dorthin ist steiniger, als Microsoft es sich ausgemalt hatte. Die Branche will umblättern, aber Hunderte Millionen Nutzer weigern sich schlicht, das Kapitel zu schließen.
PS: Sie möchten Windows 11 nutzen, ohne einen neuen Rechner zu kaufen? Der kostenlose Report erklärt Schritt für Schritt den legalen, sicheren Weg zum Upgrade auf älteren PCs – inklusive Checkliste für TPM-, BIOS‑ und Installationsschritte, damit Ihre Dateien erhalten bleiben. Perfekt für alle, die Zeit und Geld sparen wollen. Jetzt Gratis‑Report sichern: Windows 11 trotz inkompatibler Hardware


