Windows 10 Support-Stopp: Millionen PCs vor Cyberangriffen schutzlos
30.09.2025 - 22:33:02Microsoft beendet am 14. Oktober 2025 den Support für Windows 10, was Hunderte Millionen Computer zu Zielen für Cyberangriffe macht. Europa erhält kostenlose Sicherheitsupdates, der Rest der Welt nicht.
In zwei Wochen ist Schluss: Am 14. Oktober 2025 beendet Microsoft den Support für Windows 10 endgültig. Sicherheitsexperten warnen vor einer Welle von Cyberangriffen auf die dann schutzlosen Millionen Computer weltweit.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwar läuft Windows 11 mittlerweile auf etwa der Hälfte aller Windows-PCs, doch Windows 10 hält immer noch einen Marktanteil von 43 bis 46 Prozent. Das bedeutet: Hunderte Millionen Rechner werden ab Mitte Oktober keine kritischen Sicherheitsupdates mehr erhalten.
Immerhin gibt es eine positive Entwicklung für europäische Nutzer: Microsoft knickte diese Woche vor dem Druck von Verbraucherschützern ein und bietet Kunden im europäischen Wirtschaftsraum ein Jahr lang kostenlose Sicherheitsupdates an. Der Rest der Welt geht jedoch leer aus.
Was nach dem Support-Ende wirklich passiert
Die Rechner werden nicht plötzlich den Geist aufgeben – aber sie werden zur Zielscheibe. Cyberkriminelle sammeln bekanntermaßen Sicherheitslücken und warten gezielt auf Support-Enden, um dann ihre Angriffe zu starten.
Jede Schwachstelle, die nach dem 14. Oktober in Windows 10 entdeckt wird, bleibt für immer ungepatcht. Das schafft permanente Einfallstore für Hacker, die es auf Datendiebstahl, Erpressersoftware oder Identitätsmissbrauch abgesehen haben.
Für Unternehmen wird es besonders brenzlig: Wer weiter auf ein unsicheres System setzt, verstößt gegen Compliance-Vorschriften wie HIPAA oder PCI-DSS. Das kann teure Bußgelder und rechtliche Probleme nach sich ziehen.
Europa erkämpft sich Sonderbehandlung
Microsoft lenkte Ende September überraschend ein: Nutzer im europäischen Wirtschaftsraum erhalten das Extended Security Update-Programm (ESU) ein Jahr lang völlig kostenlos. Ursprünglich hatte der Konzern die Updates nur gegen Gebühr oder im Tausch gegen eine OneDrive-Synchronisation angeboten.
Der Kurswechsel kam nicht freiwillig. Verbraucherschützer wie Euroconsumers hatten argumentiert, die Koppelung der Sicherheitsupdates an andere Microsoft-Dienste verstoße gegen das EU-Gesetz der digitalen Märkte.
Microsoft begründete die Kehrtwende diplomatisch: Man wolle „lokale Erwartungen erfüllen und eine sichere, reibungslose Erfahrung bieten“. Verbraucherschützer feiern es als wichtigen Sieg für die Nutzersicherheit.
Schwere Entscheidung für den Rest der Welt
Außerhalb Europas stehen Windows 10-Nutzer vor einem Dilemma mit drei unbefriedigenden Optionen:
Upgrade auf Windows 11: Microsofts bevorzugter Weg scheitert oft an den strengen Hardware-Anforderungen. Viele PCs haben keinen TPM 2.0-Sicherheitschip und können das neue System schlicht nicht laufen lassen.
ESU-Programm kaufen: Privatnutzer zahlen für das erste Jahr etwa 61 Euro, Unternehmen können den Service bis zu drei Jahre verlängern – zu steigenden Preisen.
Ohne Updates weitermachen: Das bedeutet russisches Roulette mit Cyberkriminellen.
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Die Kritik an Microsoft wird lauter. Die US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports forderte den Konzern in einem offenen Brief auf, die kostenlosen Updates global anzubieten. Millionen funktionsfähige Computer würden sonst zu Sicherheitsrisiken und Elektroschrott.
Notdürftige Schutzschilde bleiben aktiv
Ganz schutzlos sind Windows 10-Nutzer nach dem Support-Ende nicht: Microsoft Defender Antivirus erhält bis 2028 weiter Aktualisierungen seiner Virenerkennung. Auch der Edge-Browser soll mehrere Jahre lang Updates bekommen.
Doch Sicherheitsexperten warnen: Das reicht nicht aus. Virendefinitionen können bekannte Schädlinge blockieren, aber keine Systemlücken stopfen, die Hacker nutzen, um die Abwehr zu umgehen. Wer sich darauf verlässt, spielt mit dem Feuer.
Zwangsupgrade sorgt für Unmut
Anders als beim Wechsel von Windows 7 zu Windows 10 können diesmal viele Nutzer nicht einfach upgraden – ihre Hardware ist schlicht zu alt. Das befeuert den Vorwurf, Microsoft nutze die Sicherheitsfrist vor allem, um neue PC-Verkäufe anzukurbeln.
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Microsofts Nachgeben in Europa zeigt, wie regional Gesetze wie das Gesetz der digitalen Märkte das Verhalten von Tech-Giganten beeinflussen können. Das könnte Verbraucherschützer in anderen Ländern ermutigen, ähnliche Zugeständnisse zu erkämpfen.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Microsoft den kostenlosen ESU-Service global ausweitet. Bis dahin gilt: Ein ungesichertes Betriebssystem ist ein gefährliches Glücksspiel. Die Zeit zum Handeln läuft ab.