Windows, Support-Ende

Windows 10 Support-Ende: 240 Millionen PCs vor Elektroschrott

08.10.2025 - 13:51:02

Das Ausmaß der Katastrophe

Microsoft beendet am 14. Oktober 2025 den Support für Windows 10 – und löst damit eine Umweltkatastrophe aus. Branchenexperten warnen vor einer beispiellosen Welle von Elektroschrott, da Hunderte Millionen funktionsfähiger Computer plötzlich obsolet werden könnten.

Der Kern des Problems liegt in den strengen Hardware-Anforderungen für Windows 11, die viele ältere, aber perfekt funktionierende PCs nicht erfüllen können. Ohne kostenlose Sicherheitsupdates, neue Funktionen und technischen Support werden diese Geräte zunehmend anfällig für Cyberattacken.

Nutzer stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Weiterhin ein unsicheres Betriebssystem verwenden, für erweiterte Sicherheitsupdates zahlen oder ihre Hardware entsorgen und neue Geräte kaufen.

Die Forschungsfirma Canalys schätzt, dass das Windows 10 Support-Ende etwa 240 Millionen PCs zu Elektroschrott machen könnte. Das entspricht ungefähr einem Fünftel aller Windows 10-Geräte weltweit.

Zwar könnten viele dieser Maschinen recycelt werden, doch ihre Inkompatibilität mit dem neuesten unterstützten Betriebssystem reduziert ihren Wert für Aufarbeitung und Wiederverkauf erheblich. Die Wahrscheinlichkeit steigt dramatisch, dass sie auf Mülldeponien landen.

Elektroschrott gehört bereits jetzt zu den am schnellsten wachsenden Abfallströmen weltweit. 2022 entstanden schätzungsweise 62 Millionen Tonnen E-Waste – nur 22,3 Prozent wurden ordnungsgemäß gesammelt und recycelt. Weggeworfene Elektronik enthält oft gefährliche Materialien wie Blei und Quecksilber, die ernsthafte Risiken für Umwelt und Gesundheit darstellen.

Microsofts halbherzige Lösung

Microsoft hat ein kostenpflichtiges Extended Security Updates-Programm (ESU) für Windows 10 eingeführt. Nutzer können damit bis zu drei weitere Jahre kritische Sicherheitsupdates erhalten. Kommerzielle Nutzer zahlen 55 Euro im ersten Jahr – der Preis verdoppelt sich jährlich.

Doch Kritiker sehen darin nur Symptombehandlung, die das E-Waste-Problem lediglich verschiebt. Für viele wird der eskalierende Preis des ESU-Programms den Neukauf eines Computers zur günstigeren Option machen. Zudem bietet das Programm nur Sicherheits-Patches, keine neuen Funktionen oder technischen Support.

Die strengen Hardware-Anforderungen für Windows 11 stehen im Zentrum der Kritik. Besonders die Notwendigkeit eines Trusted Platform Module (TPM) 2.0 und relativ neuer Prozessoren schließt unzählige ältere, aber leistungsfähige Computer aus.

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Umweltorganisationen schlagen Alarm

Das nahende Windows 10-Lebensende hat heftige Kritik von Umweltorganisationen, Verbraucherschützern und Reparatur-Befürwortern ausgelöst. Eine Koalition von Organisationen drängt Microsoft, kostenlosen Support für Windows 10 zu verlängern – um eine E-Waste-Lawine zu verhindern.

Die Situation verdeutlicht ein grundsätzliches Problem der Tech-Branche: die verkürzte Lebensdauer elektronischer Geräte durch Software-Updates. Je schneller die Technologie voranschreitet, desto rasanter wird der Hardware-Austausch – und desto höher türmt sich der Elektroschrott-Berg.

Alternativen zum Wegwerfen

Für Verbraucher und Unternehmen mit nicht-upgradefähigen PCs existieren mehrere Alternativen zur Entsorgung:

  • Spenden oder Verkaufen: Funktionsfähige Computer können an Schulen oder gemeinnützige Organisationen gespendet werden
  • Recycling: Zertifizierte E-Waste-Recycling-Center stellen sicher, dass wertvolle Materialien zurückgewonnen werden
  • Zweckentfremdung: Alte Computer können für andere Aufgaben genutzt oder mit alternativen, ressourcenschonenden Betriebssystemen ausgestattet werden

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Die Verantwortung liegt bei Herstellern, Verbrauchern und Politik gleichermaßen. Hersteller müssen langlebigere Produkte entwickeln und software-erzwungene Hardware-Obsoleszenz überdenken. Verbraucher können durch Reparaturen und verantwortungsvolles Recycling die Gerätelebensdauer verlängern.

Regulierungsbehörden werden gedrängt, stärkere „Recht auf Reparatur“-Gesetze und Ökodesign-Regeln umzusetzen – um solche E-Waste-Katastrophen künftig zu verhindern.

@ boerse-global.de