Wiener Zinshausmarkt: Comeback mit 44 Prozent Plus
30.09.2025 - 13:29:02Der Wiener Zinshausmarkt verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 ein starkes Comeback mit 44 Prozent Wachstum bei Transaktionen. Top-Lagen wie Innere Stadt und Alsergrund führen die Erholung an.
Der Wiener Zinshausmarkt meldet sich eindrucksvoll zurück. Das Transaktionsvolumen explodierte im ersten Halbjahr 2025 um 44 Prozent auf 513 Millionen Euro. Auch die Verkaufszahlen legten um ein Viertel zu – ein klares Signal: Die Talsohle ist durchschritten.
Nach Jahren der Zurückhaltung wagen sich Investoren wieder vor. 151 Transaktionen wurden verzeichnet, verglichen mit 120 im Vorjahreszeitraum. Trotz des beeindruckenden Wachstums liegt der Markt noch 21 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Die Investoren agieren weiterhin selektiv.
Top-Lagen ziehen die meisten Investoren an
Die Innere Stadt führt das Comeback an. Hier stieg das Transaktionsvolumen um satte 91 Millionen Euro. Der 9. Bezirk (Alsergrund) folgt mit einem Plus von 49 Millionen Euro. Etablierte Lagen bleiben das Nonplusultra für risikoscheue Käufer.
„Ein klares Signal, dass Investoren wieder aktiv werden“, kommentiert Eugen Otto von OTTO Immobilien die Entwicklung. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wer kauft, setzt auf Sicherheit.
Preise stabilisieren sich – mit Ausnahmen
Während sich die Preise in den meisten Bezirken stabilisierten, zeigt sich ein gespaltenes Bild. In Außenbezirken wie dem 14. bis 16. Bezirk sanken die Mindestpreise um durchschnittlich 10 Prozent. Gleichzeitig kletterten die Spitzenpreise in gefragten Lagen nach oben.
Die größten Gewinner:
* 9. Bezirk: Spitzenpreise +5,8 Prozent
16. Bezirk: +2,6 Prozent
* 1. Bezirk*: +0,9 Prozent
Der absolute Rekord liegt bei 10.557 Euro pro Quadratmeter in der Innenstadt. Die Renditen in Top-Lagen sinken entsprechend – ein Zeichen hoher Nachfrage.
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Neue Balance nach der Zinswende
Was hat die Wende ausgelöst? Nach der Zinswende ab Sommer 2022 herrschte Unsicherheit. Jetzt haben sich die Zinsen stabilisiert und die wirtschaftlichen Aussichten klären sich. Investoren finden wieder verlässliche Entscheidungsgrundlagen.
Unternehmensstrukturen dominieren weiterhin als Käufer. Doch auch private Anleger und Stiftungen kehren zurück. Sie locken die stabileren Preise und wieder attraktiveren Renditen.
Strukturwandel verändert den Markt
Der Markt hat eine „neue Normalität“ gefunden. Weg von spekulativen Schnellgewinnen, hin zu langfristigen Anlagestrategien. Investoren prüfen Qualität und Lage genauer denn je.
Ein strukturelles Problem bleibt: Klassische Gründerzeit-Zinshäuser werden kontinuierlich in Wohnungseigentum umgewandelt. Das Angebot schrumpft – und stützt langfristig die Preise.
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Milliardenmarke in Reichweite
Die starke erste Jahreshälfte nährt optimistische Prognosen. Marktbeobachter erwarten, dass das Jahresvolumen die Milliardengrenze knackt. 2024 wurden 872 Millionen Euro umgesetzt – ein deutlicher Sprung nach oben zeichnet sich ab.
Die Käuferbasis wird sich weiter diversifizieren. Neben institutionellen Akteuren entdecken vermehrt Family Offices und Privatinvestoren das Zinshaus als sicheren Hafen. In unsicheren Zeiten wirkt die Wiener Immobilie wieder als Inflationsschutz.