Wiener Immobilienmarkt: Drei Holdings stürzen am Montag in die Insolvenz
29.12.2025 - 17:25:12Das Handelsgericht Wien eröffnete Konkursverfahren über drei Immobilienfirmen. Die Pleitenwelle zeigt die anhaltende Krise am Markt, die durch hohe Zinsen und gesunkene Werte verursacht wird.
Das Handelsgericht Wien eröffnete am Montag gleich drei Konkursverfahren über Immobilienfirmen. Betroffen sind die Maul Holding GmbH, die LS111 Immobilienbesitz GmbH & Co KG und die DEBO Immobilienverwertungs GesmbH. Diese Pleitenwelle zum Jahresende unterstreicht die anhaltende Krise am Wiener Markt.
Maul Holding und LS111: Zwei neue Fälle vor Gericht
Besonders im Fokus steht die erst 2023 gegründete Maul Holding GmbH. Über ihr Vermögen wurde heute das Konkursverfahren eröffnet. Als Insolvenzverwalter fungiert Rechtsanwalt Mag. Anton Kassmannhuber. Gläubiger müssen ihre Forderungen bis zum 12. Februar 2026 anmelden.
Parallel traf es die LS111 Immobilienbesitz GmbH & Co KG am Getreidemarkt. Auch hier ordnete das Gericht die Eröffnung des Konkursverfahrens an. Die Häufung zeigt: Liquiditätsengpässe erreichen zunehmend die Muttergesellschaften hinter den Projekten.
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Dritte Pleite: DEBO Immobilienverwertung gescheitert
Die Serie der Insolvenzmeldungen reißt nicht ab. Im dritten Bezirk wurde über die DEBO Immobilienverwertungs GesmbH das Konkursverfahren eröffnet. Gläubiger können hier ihre Ansprüche bis zum 26. Februar 2026 geltend machen. Insolvenzverwalterin ist MMag. Michaela Tschiderer.
Branchenbeobachter deuten die drei Verfahren an einem Tag als klares Signal. Viele Firmen kämpften bis zuletzt ums Überleben – nun müssen sie den Gang zum Insolvenzgericht antreten.
Die Vorgeschichte: Korreal-Pleite erschütterte den Markt
Die aktuellen Fälle stehen nicht allein. Erst Mitte Dezember war die Korreal Immobilien GmbH mit Passiva von rund 6,53 Millionen Euro kollabiert. Das Unternehmen war im Wohnbau tätig, sein Projekt “Hovengasse 1” liegt nun auf Eis.
Trotz der Pleite strebt Korreal eine Sanierung an. Den Gläubigern wird ein Vergleich mit einer Quote von 30 Prozent angeboten. Dieses Muster zeigt sich oft: Gestiegene Baukosten und Zinsen bringen die kalkulation von Entwicklern ins Wanken.
Warum trifft es gerade jetzt die Holdings?
Experten sehen eine logische Eskalation. Die Probleme der letzten Monate schwappen von den operativen Bauträgern nun auf die Holdings über. Drei Faktoren spielen zusammen:
- Abgeschriebene Werte: Immobilienbewertungen in den Bilanzen müssen korrigiert werden, was zu Überschuldung führt.
- Explodierende Zinsen: Refinanzierungen sind extrem teuer geworden. Viele Holdings können die Kreditlast nicht mehr tragen.
- Erstarrter Markt: Fertige Projekte lassen sich kaum noch verkaufen. Der dringend benötigte Cashflow bleibt aus.
Strukturen mit vielen Einzelgesellschaften sind besonders anfällig. Der Ausfall eines Projekts kann wie ein Dominostein die gesamte Holding ins Wanken bringen.
Was bedeutet das für 2026?
Für das neue Jahr zeichnet sich keine Entspannung ab. Die Fristen für die heutigen Verfahren laufen bis in den Februar. Das volle Ausmaß der Schuldenlast wird erst im ersten Quartal sichtbar.
Die Konsolidierung am Wiener Immobilienmarkt geht weiter. Für Gläubiger heißt das: Schnell handeln. Die fristgerechte Anmeldung von Forderungen über Schutzverbände ist der einzige Weg, um Verluste zu begrenzen. Der 29. Dezember markiert keinen Schlusspunkt, sondern nur den Auftakt für ein weiteres turbulentes Jahr.
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