Wien, Graz

Wien und Graz: Holzbau wird zum neuen Standard

15.11.2025 - 19:21:12

Wien und Graz bauen um – und setzen dabei radikal auf Holz, Geothermie und Grünflächen. Was vor wenigen Jahren noch als Öko-Experiment galt, entwickelt sich zum marktbestimmenden Faktor: Nachhaltigkeit rechnet sich.

Steigende Energiekosten und verschärfte EU-Vorgaben zwingen Bauträger zum Umdenken. Gleichzeitig stellt die Bundesregierung eine Milliarde Euro für ökologisches Bauen bereit. Das Ergebnis? Großprojekte, die zeigen, wie klimafitte Städte tatsächlich aussehen können.

Im zweiten Wiener Bezirk entsteht derzeit Europas erstes Stadtquartier komplett in Holz-Hybrid-Bauweise. UBM Development errichtet auf drei Hektar 253 Wohnungen und 22.000 m² Bürofläche. Die Rechnung ist simpel: Holz speichert CO₂, statt es zu produzieren.

Das Energiekonzept kombiniert 200 geothermische Erdsonden mit Photovoltaikanlagen. Ziel ist weitgehende Energieautarkie. Die ersten Bewohner ziehen Anfang 2026 ein.

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Parallel dazu startet in der Donaustadt die Vergabe für Wiens ersten CO₂-neutralen Gemeindebau. 98 Wohnungen in der Brockhausengasse werden über Sole-Wasser-Wärmepumpen und Photovoltaik versorgt. Dreifachisolierverglasung und begrünte Dächer gehören zur Standardausstattung. Im dritten Bezirk ergänzt das Village im Dritten das Portfolio mit 72 Holz-Hybrid-Wohnungen in direkter Parknähe.

Reininghaus: Graz baut eine grüne Stadt in der Stadt

Graz denkt noch größer. Auf den Reininghaus Gründen, einem 100 Hektar großen Ex-Brauereigelände, entsteht ein komplett neuer Stadtteil. 10.000 Menschen sollen hier wohnen, arbeiten und leben – eingebettet in ausgedehnte Grünflächen.

Das Zentrum Reininghaus Süd setzt auf Holz-Lehm-Bauten als Plusenergieverbund. Die TU Graz begleitet das Projekt wissenschaftlich. Kann ein ganzes Viertel mehr Energie erzeugen als verbrauchen? Hier wird es getestet.

Bereits ausgezeichnet wurde Jakomini Verde auf dem Areal der ehemaligen Kirchner-Kaserne. Das autofreie Quartier erfüllt den klimaaktiv Gold-Standard und wurde im September 2025 für seine Nachhaltigkeit prämiert. Seit Juli 2025 schreibt Graz zudem bei allen Bauprojekten einen Mindestanteil an Begrünung vor.

Warum sich grünes Bauen rechnet

Die EU-Taxonomie-Verordnung macht Nachhaltigkeit zur Pflicht für günstige Finanzierungen. Immobilien ohne ESG-Konformität verlieren an Wert – Experten sprechen von drohenden “Stranded Assets”.

Eine CBRE-Studie belegt: Investoren zahlen für zertifizierte Green Buildings Aufpreise. Die Folge sind 3-5 Prozent höhere Mieteinnahmen. Was ökologisch sinnvoll ist, wird plötzlich auch wirtschaftlich attraktiv.

Die Bundesregierung verstärkt diesen Trend mit dem Wohn- und Baupaket 2025. Eine Milliarde Euro fließt in nachhaltigen Wohnbau – allerdings nur bei Einhaltung hoher Standards wie klimaaktiv-Zertifizierungen.

Die nächste Welle: Kreislaufwirtschaft am Bau

Holz-Hybrid-Bauweise ist erst der Anfang. Experten erwarten, dass Kreislaufwirtschaftsprinzipien die nächste große Innovation werden. Gemeint sind Gebäude, deren Materialien nach der Nutzung vollständig wiederverwendet werden können.

Parallel beschleunigt die Digitalisierung über Building Information Modeling (BIM) komplexe Planungsprozesse. Die Nachfrage nach Smart-Home-Technologien und energieeffizienten Wohnungen steigt kontinuierlich.

Wien und Graz haben vorgelegt. Schon bald dürfte nachhaltiges Bauen in ganz Österreich nicht mehr Ausnahme, sondern Standard sein. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wie schnell.

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