Wien stürzt in Investoren-Ranking ab: Platz 17 statt 13
26.11.2025 - 14:59:12Die österreichische Hauptstadt verliert massiv an Attraktivität für internationale Immobilieninvestoren. Im heute veröffentlichten Ranking „Emerging Trends in Real Estate Europe 2026″ von PwC und dem Urban Land Institute (ULI) rutscht Wien von Platz 13 auf Platz 17 ab.
Die Studie, für die über 1.100 Immobilienexperten befragt wurden, macht geopolitische Instabilität und regulatorische Unsicherheiten als Hauptgründe aus. Während London, Madrid und Paris die Spitzenplätze behaupten, droht Wien den Anschluss an Europas führende Investmentstandorte zu verlieren.
Besonders schmerzhaft: Selbst deutsche Metropolen, die mit ähnlichen Konjunkturproblemen kämpfen, liegen deutlich vor Wien. Berlin belegt Platz 4, München Platz 6, Frankfurt Platz 9. Die einstige „sichere Bank” Wien findet sich nun im unteren Mittelfeld der Top 20 wieder.
Bei der Präsentation im Wiener DC Tower wurde klar: Hohe Lebensqualität allein genügt nicht mehr, um Kapitalströme anzuziehen. Investoren suchen in Zeiten hoher Zinsen nach konkreten Rendite-Perspektiven – und die sehen sie anderswo.
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Deglobalisierung trifft Wien hart
85 Prozent der Befragten nennen internationale politische Instabilität als größte Herausforderung. Diese geopolitische Fragmentierung verschiebt die Prioritäten: Weg von klassischen Büro- und Wohnimmobilien, hin zu Rechenzentren, Energieinfrastruktur und Logistik.
„Investor:innen orientieren sich stärker an langfristigen Trends wie Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung”, erklärt Birgit Kraml, Vorsitzende des ULI Österreich und Partnerin bei DLA Piper. In dieser neuen Bewertungsmatrix hat Wien Nachholbedarf – während andere europäische Standorte in zukunftsträchtigen Sektoren aggressiv wachsen.
Regulierung schreckt Großanleger ab
Neben globalen Faktoren belasten hausgemachte Probleme den Standort. Die Studie nennt explizit regulatorische Unsicherheiten im Wohnsektor. Das Spannungsfeld aus strengen Kreditvergaberichtlinien (KIM-Verordnung) und Diskussionen um Mietpreisregulierung verunsichert institutionelle Anleger.
Die Folgen sind dramatisch spürbar:
- Neubautätigkeit eingebrochen: Nur noch rund 25.000 fertiggestellte Wohneinheiten in ganz Österreich für 2025 prognostiziert
- Minus 40 Prozent gegenüber 2023
- Kombination aus hohen Baukosten und schwächelnder Konjunktur lässt kaum Spielraum für Renditen
Marius Richter, Real Estate Leader bei PwC Österreich, beschreibt die Stimmung als „vorsichtig optimistisch”. Die Markterholung werde jedoch nur „schrittweise und langsam” voranschreiten.
Sicherheitsdenken wird zum Nachteil
Der Absturz um vier Plätze markiert eine Zäsur. Jahrelang profitierte Wien von seinem Ruf als krisenfester Markt mit moderaten Wertsteigerungen. Doch in der Ära der Deglobalisierung suchen Investoren keine passive Sicherheit mehr – sie wollen Resilienz durch neue Asset-Klassen.
Während London und Frankfurt sich als Hubs für digitale Infrastruktur positionieren, bleibt Wien stark auf den klassischen Wohn- und Bürosektor fokussiert. Das „Betongold” verliert an Glanz, wenn politische Risiken die Kalkulierbarkeit von Mieteinnahmen erschweren.
Was jetzt passieren muss
Für 2026 erwarten Experten eine Stabilisierung auf aktuellem Niveau – ein neuer Boom bleibt jedoch aus. Wiens Chance liegt in der Transformation: Investitionsanreize für alternative Assets schaffen, digitale Infrastruktur ausbauen, historischen Bestand energetisch sanieren.
Gelingt es nicht, moderne Anforderungen mit regulatorischer Planungssicherheit zu verknüpfen, droht Wien dauerhaft aus der Champions League der europäischen Investmentstandorte abzusteigen. Die Botschaft ist unmissverständlich: Tradition und Lebensqualität allein sind keine Währung mehr im globalen Wettbewerb um Milliardeninvestitionen.
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