Wien stemmt Wohnbau-Offensive gegen Baukrise
19.11.2025 - 20:31:12Während die private Bautätigkeit einbricht, investiert Wien Milliarden in geförderten Wohnbau. Die Stadt schafft tausende neue Wohnungen, sichert über 54.000 Arbeitsplätze und setzt auf innovative Sanierungsmethoden. Diese Woche gingen gleich mehrere Projekte an den Start – von Schlüsselübergaben bis zu wegweisenden Fassadentechnologien.
Die Zahlen sprechen für sich: Während private Bauträger ihre Projekte verschieben, bringt die Stadt ihre „Wohnbau-Offensive 2024+” auf Hochtouren. Die Investitionen generieren eine regionale Wertschöpfung von rund 4,1 Milliarden Euro. Gleichzeitig wirkt die Initiative preisdämpfend auf den gesamten Wohnungsmarkt.
In der Arenberggasse im 3. Bezirk wurde ein Pilotprojekt vorgestellt, das aufhorchen lässt: Die SOZIALBAU AG saniert ein Wohnhaus mit seriell vorgefertigten Fassadenmodulen. Das Besondere? Die Module integrieren eine Bauteilaktivierung zum Heizen und Kühlen. Die Sanierungszeit vor Ort schrumpft dadurch erheblich, die Energiekosten sinken langfristig.
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Vizekanzler Andreas Babler und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál zeigten sich bei der Besichtigung am Mittwoch beeindruckt. Das Forschungsprojekt RENVELOPE demonstriert, wie sich Altbauten effizient dekarbonisieren lassen – ein Modell für die gesamte Stadt.
Ein weiteres Beispiel: In der Fernkorngasse entsteht mit „fERNkornSAN” ein Vorzeigeprojekt für ökologische Sanierung. Schafwolldämmung und Wärmepumpen mit Tiefenbohrungen ermöglichen den kompletten Ausstieg aus fossilen Energieträgern.
Sophie 7: Denkmalschutz trifft moderne Architektur
Die Schlüsselübergabe für 176 geförderte Wohnungen im Quartier „Sophie 7″ markierte einen weiteren Meilenstein. Auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals in Neubau verbindet das Projekt denkmalgeschützte Bausubstanz mit zeitgemäßer Architektur.
Das Quartier bietet mehr als nur Wohnraum:
- Kindergarten und Geschäfte im Erdgeschoss
- Kultureinrichtungen für die Nachbarschaft
- Grünflächen und Gemeinschaftsbereiche
Seit dem 16. November läuft bereits die Anmeldung für das nächste Projekt: In der Meischlgasse in Liesing entstehen weitere hunderte Wohnungen. Der Schwerpunkt liegt hier auf Sport und Bewegung – das Quartier wird Teil eines neuen Stadtteils mit umfassender Infrastruktur.
Antizyklische Politik stabilisiert Bauwirtschaft
Die Strategie der Stadt zahlt sich aus. Während für 2025 im freifinanzierten Wohnbau nur etwa 4.700 Fertigstellungen prognostiziert werden, hält Wien das Investitionstempo hoch. Finanzstadträtin Barbara Novak betonte im Wiener Landtag, dass alle Mittel aus dem Bundes-Wohnbaupakt vollständig ausgeschöpft werden.
Diese antizyklische Investitionspolitik verhindert einen stärkeren Einbruch bei den Beschäftigungszahlen. Die begleitende Kampagne „Wien baut vor” – eine Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien – wirbt um Verständnis für die Bautätigkeiten und zeigt die positiven Effekte auf.
Das „Wiener Wohnmodell” setzt seit über 100 Jahren auf Leistbarkeit und soziale Durchmischung. Mehr als 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben in geförderten oder kommunalen Wohnungen. Diese Quote sichert nicht nur erschwinglichen Wohnraum, sondern dämpft auch die Mietpreisentwicklung im gesamten Stadtgebiet.
Großprojekte prägen künftiges Stadtbild
Die Entwicklung großer Stadtentwicklungsgebiete läuft auf Hochtouren. In der Seestadt Aspern, am Nordbahnhof-Areal und im Quartier „In der Wiesen” entstehen tausende neue Wohnungen. Der wohnfonds_wien bevorratet aktuell über drei Millionen Quadratmeter Boden für den geförderten Wohnbau.
Für das Zukunftsquartier Meischlgasse ist die Fertigstellung für 2027 geplant. Der Vertriebsstart für einzelne Bauprojekte beginnt im Sommer 2026. Weitere Areale wie Rothneusiedl oder Donaufeld befinden sich in der Pipeline.
Die Qualitätssicherung erfolgt durch Bauträgerwettbewerbe und den Qualitätsbeirat nach dem 4-Säulen-Modell: Ökonomie, Ökologie, soziale Nachhaltigkeit und Architektur. Eine aktuelle Ausstellung im Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die Planungsprozesse neuer Stadtquartiere und unterstreicht den Anspruch auf Transparenz.
Mit dieser Strategie positioniert sich Wien weiter als internationale Vorreiterin für leistbaren und qualitätsvollen Wohnbau – gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein wichtiges Signal.
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