Wien startet Wohnbau-Offensive gegen Wohnungsmangel
14.10.2025 - 11:31:02Wien startet mehrere Großprojekte mit 22.200 geförderten Wohnungen bis 2026 als Antwort auf Bevölkerungswachstum und angespannten Immobilienmarkt. Nachhaltige Konzepte prägen die neuen Stadtquartiere.
Wien gibt den Startschuss für mehrere große Wohnbauprojekte. Die Stadt reagiert damit auf das anhaltende Bevölkerungswachstum und die angespannte Lage am Immobilienmarkt. In den kommenden Jahren entstehen tausende neue Wohnungen – von geförderten Gemeindebauten bis zu ambitionierten Stadtquartieren.
Die Initiative setzt auf soziale Nachhaltigkeit, ökologische Bauweisen und leistbare Mieten. Ziel ist es, die hohe Lebensqualität der Metropole auch in Zukunft zu sichern.
Zwei Mega-Projekte prägen Wiens Zukunft
Das „Village im Dritten“ wird zu einem der bedeutendsten innerstädtischen Erweiterungsgebiete. Auf über elf Hektar entstehen Wohnungen für rund 4.000 Menschen. Das Quartier kommt komplett ohne Autos aus und erhält einen zwei Hektar großen Park.
Besonders innovativ: Das Energiekonzept kombiniert Erdwärme, Photovoltaik und Fernwärme. So wird möglichst viel Energie vor Ort produziert und verbraucht. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Noch größer fällt das Projekt im Donaufeld in Floridsdorf aus. Auf 60 Hektar entsteht ein neuer Stadtteil für 14.000 Bewohner. Zwei Drittel der Wohnungen werden im geförderten Segment angesiedelt.
22.200 geförderte Wohnungen bis 2026
Die „Wiener Wohnbau-Offensive 2024+“ bildet das Rückgrat der städtischen Strategie. Insgesamt entstehen 22.200 geförderte Wohnungen:
- 16.100 Einheiten befinden sich bereits in Planung oder im Bau
- 6.100 weitere Wohnungen werden über Bauträgerwettbewerbe an acht Standorten realisiert
- Bauvolumen: 2,8 Milliarden Euro
Ein Vorzeigebeispiel ist der neue Gemeindebau in der Donaustädter Weidingergasse. Das Projekt mit 70 Wohnungen nutzt erstmals Grundwasser zum Heizen und Kühlen. Photovoltaik und Fassadenbegrünung ergänzen das nachhaltige Konzept.
Private Entwickler ziehen mit
Auch private Bauträger investieren kräftig. Die BUWOG Group startete das Projekt „drygalski“ in Wien-Floridsdorf mit 94 Wohnungen. Die Wohnflächen reichen von 45 bis 150 Quadratmetern – alle mit privaten Gärten oder Balkonen.
Die ARE Austrian Real Estate beteiligt sich maßgeblich am „Village im Dritten“ und treibt die Entwicklung moderner Arbeits- und Lebensräume voran. Der Trend geht klar zu Objekten mit guter Energiebilanz und zeitgemäßer Ausstattung.
Markt stabilisiert sich nach schwierigen Jahren
Nach der Zinswende 2022 zeigt sich der Wiener Immobilienmarkt wieder stabiler. Experten erwarten für 2025 leicht steigende Preise. Gleichzeitig sinken österreichweit die Fertigstellungszahlen – was die Wohnraumknappheit in Ballungszentren verschärfen könnte.
Wien reagiert proaktiv auf diese Entwicklung. Die Fokussierung auf geförderten Wohnbau soll sozialer Ungleichheit entgegenwirken. Gemeindebauten NEU kommen ohne Eigenmittel und Kaution aus – ein zentraler Pfeiler der Wiener Stadtpolitik.
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Fertigstellung erfolgt schrittweise
Die Realisierung der neuen Quartiere läuft in Etappen. Während kleinere Projekte bereits abgeschlossen sind, erstrecken sich die Großprojekte über mehrere Jahre. Die Wohnbau-Offensive läuft bis Ende 2026 und soll kontinuierlich für Nachschub sorgen.
Langfristig entstehen nicht nur neue Wohnungen, sondern ganze lebenswerte Stadtteile mit grünen Oasen und moderner Infrastruktur. Analysten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise ab 2026 wieder stärker anziehen könnten – was die Dringlichkeit der aktuellen Bauvorhaben unterstreicht.