Wien: Neubau bricht auf historischen Tiefststand ein
29.09.2025 - 04:13:02Österreichweit wurden 2024 nur 32.100 Wohnungen genehmigt - der niedrigste Wert seit 2010. Die Regierung reagiert mit einem 2,2-Milliarden-Euro-Programm gegen die Wohnungskrise.
Die Kräne stehen still, die Wohnungspreise explodieren: Wien kämpft mit einem dramatischen Einbruch im Neubau. Während die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen hoch ist, wurden 2024 österreichweit nur noch 32.100 neue Wohnungen bewilligt – der niedrigste Wert seit 2010.
Der Rückgang um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr trifft die Bundeshauptstadt besonders hart. Verglichen mit dem Rekordjahr 2017 fehlen rund 40.000 Wohnungseinheiten. Schuld sind gestiegene Baukosten, höhere Zinsen und die strenge KIM-Verordnung für Kreditvergaben.
Mietpreise steigen dramatisch
Die Konsequenzen sind bereits spürbar: Auf Immobilienplattformen kletterten die Wiener Angebotsmieten auf durchschnittlich 18 bis über 20 Euro pro Quadratmeter. Das ist ein drastischer Anstieg gegenüber den offiziellen 10 Euro pro Quadratmeter österreichweit.
Besonders betroffen sind:
* Kleinere Wohnungen
* Neu vermietete Objekte
* Zentrale Lagen in Wien
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Experten warnen vor einer sozialen Krise durch unbezahlbare Wohnkosten. Der Grund: Ungebrochene Zuwanderung trifft auf schwindendes Angebot.
Bundesregierung reagiert mit Milliarden-Paket
Die Regierung stemmt sich mit einem 2,2-Milliarden-Euro-Programm gegen die Krise. Bis 2027 sollen damit 20.000 neue Wohnungen entstehen – je zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen. Zusätzlich werden 5.000 bestehende Einheiten saniert.
Das Herzstück: Eine Milliarde Euro Zweckzuschüsse für die Bundesländer. Dazu kommen niedrig verzinste Förderkredite bis 200.000 Euro mit maximal 1,5 Prozent Zinsen für Privatpersonen.
Länder entwickeln eigene Strategien
Während der Bund die Rahmenbedingungen vorgibt, gehen die Bundesländer eigene Wege. Kärnten setzt auf Energieeffizienz-Boni, Salzburg vergibt nicht rückzahlbare Zuschüsse. Das Burgenland fokussiert sich auf die Sanierung traditioneller Gebäude.
Diese regionalen Ansätze könnten Wien als Vorbild dienen. Die Hauptstadt steht unter besonderem Druck durch hohe Bevölkerungsdichte und starke Nachfrage.
Zinswende trifft Baubranche hart
Der „perfekte Sturm“ begann mit der EZB-Zinswende ab Mitte 2022. Trotz leichter Senkungen seit Mitte 2024 – der Einlagenzinssatz liegt bei etwa 2,0 Prozent – bleiben Finanzierungen teuer.
Dazu explodierten die Baukosten und die KIM-Verordnung schränkte Kreditvergaben massiv ein. Branchenvertreter berichten von drastisch gesunkener Neubauleistung.
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Entscheidende Zeit für Wien
Die nächsten 24 Monate werden wegweisend. Experten erwarten eine Belebung der Bautätigkeit frühestens 2026 – vorausgesetzt, Zinsen und Baukosten stabilisieren sich.
Wien muss jetzt handeln: Bauland mobilisieren, Genehmigungsverfahren beschleunigen, eigene Initiativen starten. Andernfalls droht anhaltender Wohnungsmangel mit weiter steigenden Preisen und sinkender Lebensqualität für viele Wienerinnen und Wiener.