Wien: Milliarden-Defizit spaltet Gemeinderat
18.11.2025 - 21:52:12Wien steuert mit 2,63 Milliarden Euro Defizit auf Rekordverschuldung zu. Opposition kritisiert Sozialkürzungen bei gleichzeitigen Milliardeninvestitionen in Infrastrukturprojekte.
Rote Zahlen und hitzige Debatten: Der Wiener Gemeinderat ringt um das Budget 2026. Während die rot-pinke Stadtregierung von notwendigen Investitionen spricht, läuft die Opposition Sturm gegen Kürzungen im Sozialbereich. 2,63 Milliarden Euro Defizit und Schulden von fast 18 Milliarden Euro – die Zahlen lassen niemanden kalt.
Die Fronten sind verhärtet. Auf der einen Seite verteidigt Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) den Budgetentwurf als “achtsam und sozial ausgewogen”. Auf der anderen Seite wirft die Opposition der Stadtregierung vor, auf Kosten der Schwächsten zu sparen. Was ist dran an den Vorwürfen?
Rekordhoch bei Schulden schockiert Kritiker
Die Stadt Wien steuert auf einen neuen Schuldenrekord zu. Ende 2026 könnte der Gesamtschuldenstand 17,8 Milliarden Euro erreichen. Das entspricht einem Anstieg von mehreren Milliarden Euro innerhalb weniger Jahre.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) macht dafür externe Faktoren verantwortlich. Die Abschaffung der kalten Progression koste Wien allein eine Milliarde Euro an Einnahmen. Dennoch: Das Defizit von 2,63 Milliarden Euro übertrifft die Erwartungen deutlich.
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Die ÖVP schießt scharf: Wien sei zum “traurigen Spitzenreiter bei der Verschuldung” in Österreich geworden. Die Stadtregierung habe “jedes Maß an Budgetdisziplin verloren”. Kann sich Wien diesen Kurs noch leisten?
“Sozialer Kompass verloren” – Grüne attackieren Ex-Partner
Besonders heftig fällt die Kritik der Grünen aus. Mit einer dringlichen Anfrage zu den “drastischen Kürzungen im Sozialbereich” gehen sie ihre ehemaligen Koalitionspartner frontal an. Co-Parteivorsitzende Judith Pühringer findet deutliche Worte: Die SPÖ habe das “Erbe des roten Wiens verspielt”.
Die Vorwürfe im Detail:
* Kürzungen treffen vor allem sozial Schwache
* Gleichzeitig fließen Milliarden in Großprojekte
* Gebührenerhöhungen belasten Wiener Haushalte zusätzlich
Die FPÖ legte mit einer Aktuellen Stunde nach: “Wien hat seine Finanzen nicht im Griff – Sparmaßnahmen treffen die Wienerinnen und Wiener in allen Lebensbereichen!” Der Titel allein zeigt, wie emotional die Debatte geführt wird.
U-Bahn-Ausbau vs. Soziales: Falsche Prioritäten?
Ein Beispiel entzündet die Gemüter besonders: die neue U5-Station Frankhplatz. Wegen verschobener Investitionen droht die Station zur “Geisterstation” zu verkommen – jahrelang ungenutzt, während gleichzeitig Öffi-Tickets teurer werden.
Die Stadtregierung hält dagegen: Infrastruktur-Investitionen seien für die Zukunft der wachsenden Metropole unverzichtbar. Ohne den Ausbau der Wiener Linien drohe ein Verkehrskollaps. Doch kann man dieses Argument aufrechterhalten, wenn parallel im Sozialbereich der Rotstift angesetzt wird?
Die liberale Denkfabrik Agenda Austria bezeichnet den Sparkurs als “Mogelpackung”. Anstatt den “aufgeblähten Verwaltungsapparat” zu verschlanken, würden die Bürger zur Kasse gebeten. Geplante Erhöhungen betreffen:
* Öffi-Tickets
* Parkgebühren
* Wasser- und Müllgebühren
* Zahlreiche weitere kommunale Leistungen
Nulllohnrunde für Politiker – Genug gespart?
Als symbolische Geste kündigte Bürgermeister Ludwig eine Nulllohnrunde für die Wiener Politik 2026 an. Die Botschaft: Auch die Stadtspitze spart mit. Doch reicht das, um die massiven strukturellen Probleme zu lösen?
Die Opposition bleibt skeptisch. Echte Reformen im Verwaltungsapparat und bei intransparenten Förderstrukturen fehlten komplett. Stattdessen werde die Stadt “auf Pump und auf Kosten der Steuerzahler” finanziert.
Entscheidung im Dezember
Die finale Abstimmung über das Budget 2026 findet am 16. und 17. Dezember im Gemeinderat statt. Bis dahin werden die Verhandlungen weitergehen – und die Auseinandersetzungen kaum abebben.
Die zentralen Fragen bleiben:
* Wie kann Wien seine Lebensqualität erhalten, ohne die nächste Generation zu überschulden?
* Sind die Großprojekte wirklich unverzichtbar oder verzerren sie die Prioritäten?
* Wer trägt am Ende die Last der notwendigen Konsolidierung?
Die Antworten werden weitreichende Folgen haben – für die Stadtfinanzen, das soziale Gefüge und die Zukunft der österreichischen Hauptstadt. Wien steht am Scheideweg zwischen Investition und Konsolidierung. Der Dezember wird zeigen, welchen Weg die rot-pinke Regierung einschlägt.
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