Wien: Mieten steigen, Kaufpreise bleiben stabil
09.10.2025 - 15:15:01Wiener Wohnungsmarkt zeigt gespaltene Entwicklung mit Rekordmieten bei gleichzeitig günstigen Kaufkonditionen. Experten sehen Paradigmenwechsel durch EZB-Zinssenkungen und Angebotsknappheit.
Der Wiener Wohnungsmarkt spaltet sich 2025: Während Mieter mit deutlich höheren Kosten kämpfen, profitieren Kaufinteressenten von stabilen Preisen und günstigen Zinsen. Diese Entwicklung könnte den Markt nachhaltig verändern.
Mietpreise klettern auf Rekordhoch
Die Mieten in Wien ziehen kräftig an. Im zweiten Quartal 2025 kletterte die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten auf 10,20 Euro pro Quadratmeter – ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nettomiete ohne Betriebskosten stieg sogar um 5,3 Prozent auf 7,70 Euro.
Der Grund: Drastische Angebotsknappheit trifft auf wachsende Nachfrage. 2025 entstehen nur rund 1.800 neue Mietwohnungen, benötigt werden jedoch 10.000 bis 11.000 Wohnungen jährlich.
Wien hat kürzlich die Zwei-Millionen-Einwohner-Marke geknackt – und wächst weiter. Experten erwarten bei Neuvermietungen in zentralen Lagen Preissteigerungen von bis zu 6,9 Prozent.
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Käufermarkt: Beste Bedingungen seit Jahren
Komplett anders die Lage beim Immobilienkauf. Nach der Zinswende der EZB haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verbessert. Der durchschnittliche Kaufpreis für Wiener Wohnungen blieb 2025 mit 6.473 Euro pro Quadratmeter stabil.
Die Folge: Kaufinteressenten kehren zurück. Wohnungen werden schneller verkauft, Preisverhandlungen seltener. Makler sprechen von einem „bemerkenswerten Stimmungswandel“ – erstmals seit Jahren überwiegen wieder die Vorteile des Kaufs.
Wo Wien wächst: Neue Stadtteile entstehen
Trotz gedrosselter Bautätigkeit entwickeln sich wichtige Projekte weiter:
- Seestadt Aspern im 22. Bezirk lockt junge Familien an
- „Village im Dritten“ entsteht mit 2.000 Wohnungen
- Favoriten, Simmering und Donaustadt werden zu gefragten Wohngebieten
Nachhaltigkeit wird zum Verkaufsargument: Energieeffiziente Wohnungen erzielen höhere Preise und verkaufen sich schneller.
Zinspolitik dreht den Markt
Die EZB-Zinssenkungen seit Ende 2024 haben den Wiener Wohnungsmarkt auf den Kopf gestellt. Während hohe Baukosten und langwierige Genehmigungen den Neubau bremsen, macht günstiges Geld den Kauf wieder attraktiv.
Das Ergebnis: Die Schere zwischen Miete und Kauf öffnet sich. Steigende Mieten machen Eigentum zur wirtschaftlich sinnvollen Alternative – ein Paradigmenwechsel nach Jahren des Mietbooms.
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Prognose: Fenster schließt sich wieder
Experten erwarten eine Fortsetzung der Trends. Mieter müssen mit weiteren Kostensteigerungen rechnen, besonders bei Neuverträgen. Am Kaufmarkt prognostizieren Fachleute moderate Preissteigerungen von 3 bis 5 Prozent.
Der Rat der Experten: Jetzt kaufen, solange die Bedingungen stimmen. Mit steigender Nachfrage könnte sich das günstige Zeitfenster bald wieder schließen. Langfristig bleibt die Schaffung leistbaren Wohnraums Wiens größte Herausforderung.