Wien, Mieten

Wien: Mieten explodieren trotz stabiler Kaufpreise

30.09.2025 - 15:49:02

Wien erlebt dramatische Marktspaltung mit stabilen Kaufpreisen bei explodierenden Mieten. Der Neubau von Wohnungen bricht um über 50 Prozent ein und verschärft die Angebotsknappheit bis 2026.

Der Wiener Immobilienmarkt spaltet sich dramatisch: Während sich Kaufpreise stabilisieren, schießen die Mieten durch die Decke. Der Grund: Ein massiver Neubau-Einbruch verknappt das Angebot und heizt den Mietwettbewerb an.

Die durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen liegen 2025 bei 6.516 Euro pro Quadratmeter – eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. EZB-Zinssenkungen und das Auslaufen strenger Kreditrichtlinien beleben die Nachfrage wieder. Für Mieter sieht die Realität völlig anders aus.

Mietpreise durchbrechen 10-Euro-Marke

Erstmals überschritt die durchschnittliche Monatsmiete inklusive Betriebskosten die 10-Euro-Marke pro Quadratmeter – ein Plus von 3,1 Prozent zum Vorjahr. Bei Angebotsmieten wird es noch drastischer: Hier sprechen Experten von Anstiegen bis zu 9 Prozent, wodurch Durchschnittspreise über 20 Euro pro Quadratmeter erreicht werden.

Wer heute in Wien eine Wohnung sucht, erlebt einen knallharten Verdrängungswettbewerb. Verfügbare Objekte werden oft sofort nach dem Auszug wieder vergeben – der Mietmarkt ist zu einem Verkäufermarkt mutiert.

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Neubau bricht dramatisch ein

Die Zahlen sind alarmierend: Während 2023 noch 17.000 neue Wohnungen fertiggestellt wurden, entstehen 2025 nur noch etwa 11.000 Einheiten. Für 2026 prognostizieren Experten einen weiteren Absturz.

Besonders dramatisch trifft es den frei finanzierten Mietwohnungsbau – hier wird ein Rückgang von über 50 Prozent erwartet. Bauträger reagieren auf gestiegene Kosten und unsichere Rahmenbedingungen, indem sie:

  • Geplante Mietprojekte als Eigentumswohnungen verkaufen
  • Bauvorhaben komplett aufschieben
  • Sich vom Mietwohnungsmarkt zurückziehen

Strukturkrise verschärft sich bis 2026

Wien braucht jährlich 10.000 bis 11.000 neue Wohnungen im frei finanzierten Segment – fast doppelt so viele, wie derzeit entstehen. Mit dem Bevölkerungswachstum der „lebenswertesten Stadt der Welt“ wächst auch der Druck auf den Wohnungsmarkt kontinuierlich.

Experten warnen vor einer Trendwende: Aus dem bisherigen Käufermarkt wird bis 2026 ein knallharter Verkäufer- und Vermietermarkt. Ohne schnelle Gegenmaßnahmen wie beschleunigte Baugenehmigungen wird leistbares Wohnen in Wien zur Rarität.

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Entspannung nicht in Sicht

Die nächsten 24 Monate bringen keine Erleichterung für Mieter. Der Tiefpunkt bei Fertigstellungen wird erst 2026 erreicht – bis dahin steigen die Mieten weiter.

Für Kaufinteressenten könnte sich dagegen ein Zeitfenster öffnen: Stabilisierte Preise und bessere Finanzierungskonditionen schaffen günstige Bedingungen, bevor die Angebotsknappheit auch hier voll durchschlägt.

Die Stadt Wien versucht mit Fördermaßnahmen gegenzusteuern – doch diese greifen erst langfristig. Kurzfristig bleibt Wien ein Pulverfass für Wohnungssuchende.

@ boerse-global.de