Wien, Arbeitsplatz

Wien kämpft um jeden Arbeitsplatz – mit Millioneninvestitionen

08.11.2025 - 17:04:12

Wien setzt mit umfangreichen Förderprogrammen und Qualifizierungsinitiativen auf aktive Wirtschaftspolitik, während Österreich nur minimal wächst. Schwerpunkte liegen auf Digitalisierung und Fachkräfteausbildung.

Wien investiert massiv in Zukunftsbranchen und Qualifizierung. Während Österreich mit mageren 0,3 % Wirtschaftswachstum kämpft, setzt die Hauptstadt auf einen Gegenkurs: proaktive Wirtschaftspolitik statt Sparkurs. Bürgermeister Michael Ludwig bekräftigte diese Woche auf der SPÖ-Konferenz „Wirtschaft mit Haltung”, dass Wien um jeden Arbeitsplatz kämpfe – und der Mensch im Mittelpunkt stehe.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nach zwei Jahren Rezession steht Österreich vor einer schwachen Erholung. Die Inflation belastet, die Arbeitslosigkeit steigt. Wien verzeichnete im Oktober einen Anstieg von 3,1 % – moderater als industriegeprägte Bundesländer, aber dennoch die höchste Quote im Land. Die Antwort der Stadt? Investieren statt sparen.

Digitalisierung als Wachstumsmotor

Die Wirtschaftsagentur Wien treibt die digitale Transformation mit gezielten Förderprogrammen voran. Start-ups, KMU und Gründerinnen erhalten Unterstützung bei IT-Sicherheit, digitalen Geschäftsmodellen und neuartigen Technologien.

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Ein konkretes Signal: Die Wiener Medieninitiative wird um 600.000 Euro aufgestockt. Das Ziel? Arbeitsplätze in der Medienlandschaft sichern und den digitalen Wandel beschleunigen. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betont, dass öffentliche Aufträge die Wirtschaft ankurbeln – ein Kontrapunkt zum bundesweiten Sparkurs.

16.000 neue Pflegekräfte bis 2030

Der Fachkräftemangel bleibt die größte Herausforderung. Wien kontert mit einer umfassenden Qualifizierungsoffensive. Der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Besonders im Fokus:

  • Frauen-Förderung: Die Frauenstiftung Wien ermöglicht Wiedereinsteigerinnen den Zugang zu neuen Qualifikationen
  • MINT-Berufe: Massive Ausweitung der Ausbildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
  • Pflegeoffensive: 16.000 neue Pflegekräfte sollen bis 2030 ausgebildet werden

Diese Investitionen in Humankapital sollen die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern – während andere Bundesländer den Rotstift ansetzen.

Kreislaufwirtschaft trifft Hightech-Produktion

Wien positioniert sich als internationaler Spitzenstandort für „Smarte Produktion”. Das Konzept: hochwertige, kreislauforientierte Güter im urbanen Raum herstellen. Die Wirtschaftsagentur fördert die Umstellung auf nachhaltige Technologien und Geschäftsmodelle.

Das Wiener Unternehmen „refurbed” zeigt das Potenzial: generalüberholte Elektronik als Geschäftsmodell der Zukunft. Gleichzeitig dienen Investitionen in öffentliche Infrastruktur als Konjunktur-Turbo. Der Ausbau des Nahverkehrs und klimafitte Stadtgestaltung schaffen nicht nur Lebensqualität – sondern Tausende Jobs in der Bauwirtschaft.

Der „Wiener Weg” gegen die Krise

Während das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO für Österreich erst ab Mitte 2026 mit sinkender Arbeitslosigkeit rechnet, will Wien diesen Trend früher umkehren. Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtregierung und Sozialpartnern wie der Wirtschaftskammer Wien gilt als „Wiener Weg” – kontinuierliche Optimierung der Rahmenbedingungen für alle Wirtschaftstreibenden.

Kann diese Strategie aufgehen? Die kommenden Monate werden zeigen, ob Wien tatsächlich als widerstandsfähiger Motor aus der Krise kommt – oder ob die gesamtwirtschaftliche Lage auch die Hauptstadt ausbremst. Fest steht: Wien setzt auf Offensive statt Defensive, auf Investition statt Konsolidierung. In unsicheren Zeiten ein mutiger Kurs.

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