Wien, Europas

Wien: Europas erste Holz-Hybrid-Stadt entsteht

29.10.2025 - 12:13:02

Wien setzt mit dem LeopoldQuartier als erstem komplett in Holz-Hybrid-Bauweise errichteten Stadtquartier Europas neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und autarke Energieversorgung.

Wien revolutioniert den urbanen Wohnbau. Mit einer Welle innovativer Bauprojekte setzt die österreichische Hauptstadt neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen in Europa. Im Mittelpunkt: das LeopoldQuartier als Europas erstes komplett in Holz-Hybrid-Bauweise errichtetes Stadtquartier.

LeopoldQuartier: 2.700 Tonnen CO₂ gespart

Im zweiten Wiener Gemeindebezirk entsteht derzeit ein architektonischer Meilenstein. Das LeopoldQuartier wird als Europas erstes Stadtquartier konsequent in Holz-Hybridbauweise errichtet. Allein der Bürogebäudeteil spart durch diese Bauweise 2.700 Tonnen CO₂ gegenüber herkömmlichen Methoden.

Der Zeitplan ist ambitioniert: Ende Oktober steht die Fertigstellung des Bürogebäudes an, Anfang 2026 folgen 253 Eigentumswohnungen. Das macht das Projekt zu einem der größten Holz-Wohnbauprojekte Österreichs.

Die Energieversorgung erfolgt komplett autark durch Geothermie und Photovoltaikanlagen. Ein weiterer Vorteil der Holz-Hybrid-Bauweise: Der hohe Vorfertigungsgrad verkürzt die Bauzeiten erheblich und steigert die Qualität.

Geothermie aus 3.000 Metern Tiefe

Wien treibt die Energiewende im Wohnbau massiv voran. In der Seestadt Aspern wurde kürzlich erfolgreich Heißwasser aus 3.000 Metern Tiefe gefördert. Ab 2028 soll diese saubere Wärmequelle 20.000 Haushalte versorgen.

Das Projekt “VILLAGE IM DRITTEN” geht noch einen Schritt weiter: Ein Anergienetz kombiniert Erdwärmesonden mit Photovoltaikanlagen für eine hocheffiziente, CO₂-arme Energieversorgung des gesamten Quartiers. Das Ziel: die Zertifizierung nach dem Klima:aktiv Silber-Standard.

Sozialer Wohnbau trifft Klimaschutz

Mehr als 60 Prozent der Wiener leben in geförderten Wohnungen – das dämpft die Mietpreise stadtweit. Das SMART-Wohnbauprogramm kombiniert nun kompakte, kostengünstige Wohnungen mit höchsten ökologischen Standards.

Aktuelle Beispiele zeigen die Dimension: Im Nordbahnviertel und am Badeteich Hirschstetten entstanden 289 geförderte Mietwohnungen, davon 98 SMART-Wohnungen. Das geplante Quartier am Weichseltalweg soll sogar das größte geförderte Holzbau-Quartier der Welt werden.

Paradigmenwechsel am Immobilienmarkt

Während der klassische Wohnungsneubau in der Krise steckt, entwickelt sich der Holzbau zum zentralen Wachstumstreiber. Die TU Wien erforscht bereits Strategien zur Wiederverwendung ganzer Holzbauteile nach dem “Lego-Prinzip” – Kreislaufwirtschaft in Perfektion.

Wien setzt bewusst auf strategische Verdichtung bestehender urbaner Räume statt auf Flächenverbrauch. Das sichert langfristig die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Stadt.

Ausblick: Standard ab 2026

Die kommenden Jahre werden den Wandel vollenden. Mit der Fertigstellung des LeopoldQuartier-Wohnteils 2026 und dem Geothermie-Kraftwerk Aspern 2028 entstehen zwei Leuchtturmprojekte mit europaweiter Ausstrahlung.

Branchenexperten erwarten ab 2026 eine spürbare Erholung des nachhaltigen Bausektors durch stabilisierte Kosten und staatliche Förderungen. Der Holzbau wird sich auch im mehrgeschossigen Wohnbau als Standard etablieren – mit stabilen Betriebskosten und hoher Wohnqualität für die Bewohner.
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