Wien baut: 22.200 neue Sozialwohnungen bis 2028
14.11.2025 - 23:03:11Wien erweitert sein erfolgreiches Wohnmodell mit 22.200 sozial-nachhaltigen Wohnungen und 2,8 Milliarden Euro Bauvolumen. Neue Quartiere wie "Sophie 7" kombinieren historische Bausubstanz mit moderner Architektur.
Wien setzt ein Zeichen gegen die europäische Wohnungskrise. Diese Woche übergibt die Stadt das neue Stadtquartier „Sophie 7″ mit 176 geförderten Wohnungen – der Start einer beispiellosen Offensive.
Während in London, Paris oder München die Mieten explodieren, hält Wien an seinem Erfolgsmodell fest: Über 60 Prozent der Bewohner leben in Gemeinde- oder geförderten Wohnungen. Die „Wohnbau-Offensive 2024+” soll nun 22.200 weitere sozial-nachhaltige Wohnungen schaffen. Davon sind bereits 16.100 in Vorbereitung oder im Bau.
„Sophie 7″: Wo Geschichte auf Zukunft trifft
Auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals in Wien-Neubau entsteht mehr als bloßer Wohnraum. Die 176 neuen Wohnungen – ergänzt um 46 Gemeindewohnungen Anfang 2026 – fügen sich zwischen historische Bausubstanz und moderne Architektur.
Das Quartier bietet:
- Volkshochschule und Kindergarten
- Co-Working-Spaces für flexibles Arbeiten
- Öffentlicher Park als Begegnungszone
- Mix aus Alt- und Neubau
„Das ist international State-of-the-art im innovativen Wohnbau”, erklärt Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál bei der Schlüsselübergabe. Ein lebendiges Grätzl statt anonymer Wohnblocks – das ist die Devise.
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Village im Dritten: Wiens größtes Stadtviertel entsteht
Elf Hektar, 2.000 Wohnungen, nahezu autofrei. Das „Village im Dritten” zeigt, wie urbanes Leben in Zukunft funktionieren kann. Kurze Wege, großzügige Grünflächen und Sharing-Konzepte prägen das Konzept.
Die Entwicklung läuft parallel zu „Sophie 7″ und demonstriert Wiens Strategie: Verdichtung statt Zersiedelung. Nachhaltigkeit nicht als Schlagwort, sondern als gelebte Praxis.
2,8 Milliarden Euro Bauvolumen – halb davon gefördert
Die Zahlen der Wohnbau-Offensive beeindrucken. Von den 22.200 geplanten Wohnungen entstehen 6.100 durch Bauträgerwettbewerbe an acht Standorten – vom Nordwestbahnhof bis zur Seestadt Aspern.
Die Finanzierung:
- Gesamtbauvolumen: 2,8 Milliarden Euro
- Städtische Förderung: 1,1 Milliarden Euro
- Strenge Qualitätskriterien bei Ökonomie, Ökologie und Soziales
Diese Wettbewerbe sichern hohe Standards. Nur wer in allen drei Bereichen überzeugt, erhält Fördergelder.
Widmungskategorie stoppt Bodenspekulation
Wie verhindert Wien, dass Grundstückspreise explodieren? Mit der Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau”. Zwei Drittel neu gewidmeter Bauflächen sind für sozialen Wohnbau reserviert.
Der „Wien-Plan 2035″ konkretisiert diese Strategie. Wachstum innerhalb bestehender Stadtgrenzen, keine Flächenversiegelung auf der grünen Wiese. Gleichzeitig bleibt der Grünraumanteil über 50 Prozent.
Diese vorausschauende Bodenpolitik unterscheidet Wien von anderen Metropolen. Spekulation wird systematisch ausgebremst.
Europas Vorbild – mit Grenzen
Das Wiener Modell gilt international als Erfolgsgeschichte. Über 100 Jahre Tradition im kommunalen Wohnbau zahlen sich aus. Die hohe Quote an sozial gebundenem Wohnraum dämpft den gesamten Markt.
Die Erfolgsfaktoren:
- Direkte Bauförderung statt reiner Mietzuschüsse
- Aktive Bodenpolitik gegen Spekulation
- Bauträgerwettbewerbe als Qualitätsfilter
Doch auch Wien hat Herausforderungen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die 22.200 neuen Wohnungen werden Jahre brauchen, bis sie bezugsfertig sind.
Digitales Wohn-Ticket ab 2026
Die Vergabe geförderten Wohnraums wird transparenter. Ab 2026 bündelt ein zentrales „Wiener Wohn-Ticket” alle Anträge. Seit Mai 2025 erleichtern neue Regeln den Zugang für belastete Haushalte.
Künftige Projekte setzen verstärkt auf Holzbau – das „Wiener WohnBAUMprogramm” macht es möglich. Innovative Mobilitätskonzepte ergänzen ökologische Nachhaltigkeit.
Die demografische Entwicklung erfordert flexible Wohnformen. Singles, Familien, Senioren – alle Gruppen sollen passende Angebote finden. Sozialer Wohnbau nicht als Notlösung, sondern als attraktive Option für die Mittelschicht. So sichert Wien den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer wachsenden Stadt.


