Wien, Wohnungen

Wien baut 22.200 geförderte Wohnungen bis 2028

19.11.2025 - 13:40:11

Wien trotzt den explodierenden Wohnkosten anderer europäischer Metropolen mit einer massiven Wohnbau-Offensive. Die Hauptstadt schafft nicht nur zehntausende leistbare Wohnungen, sondern sichert damit gleichzeitig über 54.000 Arbeitsplätze. Die neue Kampagne “Wien baut vor” macht jetzt sichtbar, was hinter den Bauzäunen entsteht.

Während der private Immobilienmarkt schwächelt, hält der geförderte Wohnbau die Bauwirtschaft am Laufen. Über 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben bereits in einer Gemeinde- oder geförderten Wohnung – ein europäischer Spitzenwert. Diese Strategie dämpft die Mietpreise am Gesamtmarkt spürbar und verhindert, dass Wien den Weg anderer Metropolen geht.

Die Zahlen sind beeindruckend: Bis 2028 entstehen 22.200 neue geförderte Wohnungen für mehr als 45.000 Menschen. Allein die Wiener Bauwirtschaft generiert eine Wertschöpfung von 4,1 Milliarden Euro.

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Die Kampagne “Wien baut vor” ist eine Kooperation der Stadt mit der Wirtschaftskammer Wien. Auf Plakaten und in öffentlichen Verkehrsmitteln wirbt sie um Verständnis für laufende Bauprojekte. Das Motto: Der temporäre Baulärm schafft dauerhaften Mehrwert für alle.

Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál betont das Zusammenspiel zwischen Stadt, Wirtschaft und Bauträgern. Margarete Kriz-Zwittkovits von der Wirtschaftskammer Wien unterstreicht die konjunkturelle Wirkung: “Investitionen in Bau- und Infrastruktur setzen sofortige Impulse und sichern langfristig den Wirtschaftsstandort.”

Aktuell entstehen in neun Bezirken über 1.170 neue Wohnungen. Die Kampagne begleitet diese Baustellen und zeigt den Fortschritt der “Wiener Wohnbau-Offensive 2024+”.

Ökologische Vorzeigeprojekte setzen neue Standards

Die Offensive setzt auf klimafitte Konzepte. Der Friederike-Mayröcker-Hof in Margareten verzichtet vollständig auf Gas und nutzt stattdessen Wärmepumpen und Photovoltaik. Im “Village im Dritten” werden 146 Wohnungen durch Bauteilaktivierung saisonal geheizt und gekühlt.

Der erste CO2-neutrale Gemeindebau Wiens ist in der Donaustadt geplant. Bis 2028 sollen insgesamt 5.700 neue Gemeindewohnungen für rund 13.000 Bewohnerinnen und Bewohner entstehen.

Noch 2025 werden diese Projekte fertig:
* Berresgasse: 221 Wohnungen
* Wehlistraße: 102 Wohnungen

Der wohnfonds_wien entwickelt parallel ganze Stadtquartiere wie am Nordwestbahnhof oder in Aspern Seestadt. In Bauträgerwettbewerben liegt der Fokus auf klimafitten und sozial nachhaltigen Konzepten. Der Markt honoriert das: Energieeffiziente Gebäude erzielen höhere Preise und finden schneller Käufer.

Neue Vergaberegeln schaffen mehr Chancen

Wien modernisiert den Zugang zu leistbarem Wohnraum. Seit Mai 2025 gelten gelockerte Meldekriterien: Statt zwei Jahren an derselben Adresse genügt ein durchgehender Hauptwohnsitz in Wien. Das hilft vor allem jungen Menschen in flexiblen Lebenssituationen.

Eine neue Vergabekategorie richtet sich an Haushalte, die trotz Erwerbstätigkeit ihre Wohnkosten kaum decken können. Die größte Reform kommt 2026: Das zentrale “Wiener Wohn-Ticket” löst die bisherigen starren Wohnbedarfsgründe ab.

Das neue Punktesystem berücksichtigt individuelle Situationen stärker:
* Familienzuwachs
* Pflegebedarf
* Ausbildung

Das System gilt für Gemeinde- und geförderte Wohnungen und soll den Vergabeprozess transparenter und gerechter machen. Bewährte Prinzipien wie unbefristete Mietverträge im sozialen Wohnbau bleiben erhalten.

Wiens Sonderweg gegen den Markttrend

Der private Immobilienmarkt zeigt Erholungstendenzen, doch die Zahl der Fertigstellungen bleibt niedrig. Für 2025 werden nur 9.400 Einheiten erwartet – der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Gestiegene Baukosten und verschärfte Finanzierungsbedingungen bremsen Investoren.

Hier zeigt sich die Stärke des Wiener Modells: Der geförderte Wohnbau agiert antizyklisch und sorgt für kontinuierliche Bauaktivität. Das stabilisiert nicht nur die Bauwirtschaft, sondern dämpft auch den Preisdruck am privaten Mietmarkt.

Studien belegen die preisdämpfende Wirkung des gemeinnützigen Wohnbaus. Die Stadt verhindert damit bewusst, dass Mieten wie in anderen Metropolen explodieren. Wohnen bleibt ein Grundrecht statt Spekulationsobjekt.

Langfristige Strategie gegen steigende Kosten

Wien plant den Wohnbau als Daueraufgabe. Mit der Widmungskategorie “Geförderter Wohnbau” sichert die Stadt gesetzlich, dass genügend Grundstücke für leistbare Projekte verfügbar bleiben. Für die kommenden Jahre sind 1.500 zusätzliche Gemeindewohnungen beschlossen.

Die größten Herausforderungen sind steigende Baukosten und der ökologische Umbau des Bestands. Die Initiative “Raus aus Gas” und die Sanierungsberatungsstelle “Hauskunft” treiben die Modernisierung voran.

Können Fördermodelle mit den Kosten Schritt halten? Die Weiterentwicklung von Finanzierungsinstrumenten wird entscheidend sein. Wiens aktive Boden- und Wohnungspolitik zeigt, dass sich Wirtschaftswachstum und soziale Stabilität verbinden lassen – und sichert die hohe Lebensqualität auch für kommende Generationen.

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