WHO, Alarm

WHO schlägt Alarm: Jedes siebte Kind psychisch krank

18.11.2025 - 16:49:12

Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht erschreckende Zahlen zur mentalen Gesundheit junger Menschen in Europa. Gleichzeitig rückt in Deutschland ein wichtiger Fachkongress personenzentrierte Lösungen in den Fokus.

Der am 12. November 2025 veröffentlichte WHO-Bericht liefert alarmierende Daten: Eines von sieben Kindern und Jugendlichen in der europäischen Region leidet unter einer psychischen Erkrankung. Die Zahlen sind ein Weckruf für Politik und Gesellschaft. In Deutschland erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene jährlich die Kriterien einer psychischen Erkrankung, wie die DGPPN berichtet.

Die Daten belegen: Niedrigschwellige Hilfsangebote müssen ausgebaut werden. Doch viele Betroffene hält etwas davon ab, rechtzeitig Hilfe zu suchen – das Stigma.

Stigmatisierung und Diskriminierung empfinden viele Betroffene als ebenso schlimm oder schlimmer als die Erkrankung selbst. In der Fachwelt hat sich der Begriff der “zweiten Krankheit” etabliert.

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Diese soziale Last führt zu Rückzug, erschwert die Jobsuche und den Zugang zu Wohnraum. “Stigma beruht darauf, dass eine Person nicht als Individuum beurteilt wird, sondern aufgrund der Eigenschaften, die ihrer Gruppe zugeschrieben werden”, erklärt Professor Nicolas Rüsch vom Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit.

Was hilft? Internationale Experten sind sich einig: Direkter Kontakt und Austausch zwischen Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen bricht Vorurteile auf. Offene Kommunikation schafft ein Klima des Verständnisses.

Arbeitsplatz im Fokus: Wenn der Job krank macht

Psychische Erkrankungen sind die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage und der häufigste Grund für Frühverrentungen in Deutschland. Die volkswirtschaftliche Dimension ist enorm.

Wachsender Druck, Personalmangel und eine unausgewogene Work-Life-Balance gefährden die mentale Gesundheit. Unternehmen erkennen zunehmend ihre Verantwortung. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, psychische Gefährdungen zu evaluieren und Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Wirksame Maßnahmen am Arbeitsplatz:
* Stresspräventionsprogramme
* Flexible Arbeitsmodelle
* Sensibilisierung von Führungskräften
* Offene Kommunikationskultur

Diese Investitionen zahlen sich aus – für die langfristige Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.

Junge Menschen besonders betroffen

In Deutschland waren psychische Erkrankungen 2022 für 19 % aller stationären Krankenhausbehandlungen bei 10- bis 17-Jährigen verantwortlich. Depressionen stellen eine der häufigsten Diagnosen dar.

“Die Schaffung von Wegen zu gezielter Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe”, betont Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer. Gesundheitswesen, Bildungseinrichtungen und Jugendhilfe müssen zusammenarbeiten.

Die Förderung von Resilienz und die Enttabuisierung von Hilfsangeboten sind entscheidend für eine psychisch starke Zukunft.

Paradigmenwechsel: Von Behandlung zu Prävention

Das Thema mentale Gesundheit steht endgültig im Zentrum der gesellschaftlichen und politischen Agenda. Der Fokus verschiebt sich von reaktiver Behandlung hin zu proaktiver Prävention.

Der Ende November 2025 in Berlin stattfindende DGPPN Kongress widmet sich der “personenzentrierten Versorgung”. Es geht nicht mehr nur um Diagnose und Behandlung, sondern darum, das individuelle Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Digitalisierung eröffnet neue Wege: “Apps auf Rezept” und telemedizinische Angebote ergänzen als “Blended Care” die klassische Therapie.

Was jetzt passieren muss

Die WHO-Erkenntnisse müssen in konkrete politische Forderungen und nationale Aktionspläne münden. Der DGPPN Kongress wird als wichtiger Impulsgeber dienen, wo neueste wissenschaftliche Erkenntnisse diskutiert werden.

Langfristig entscheidet der Erfolg darüber, ob offene Kommunikation über psychische Gesundheit dauerhaft in der Gesellschaft verankert wird. Das erfordert kontinuierliche Aufklärungskampagnen, Integration in Schullehrpläne und konsequente betriebliche Gesundheitsförderung.

Das Ziel ist eine Gesellschaft, in der das Gespräch über mentale Belastungen genauso selbstverständlich ist wie das über körperliche Beschwerden. Die aktuellen Entwicklungen zeigen: Der Weg dahin hat begonnen.

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