WhatsApp: Sprachnachrichten werden endlich zu Text
23.11.2025 - 21:59:12WhatsApp rollt weltweit eine der meistgewünschten Funktionen aus: Transkriptionen von Sprachnachrichten. Damit können Nutzer erstmals den Inhalt von Sprachnachrichten lesen, ohne sie anhören zu müssen. Gleichzeitig führt die Meta-Tochter neue Entwürfe-Markierungen und benutzerdefinierte Chat-Listen ein – alles unter strikter Wahrung der Privatsphäre.
Die neue Funktion löst ein Problem, das Millionen WhatsApp-Nutzer täglich kennen: Eine wichtige Sprachnachricht kommt an, doch die Umgebung ist zu laut, man sitzt in einer Besprechung oder befindet sich an einem Ort, wo das Abspielen von Audio schlicht unmöglich ist. Ab sofort wird daraus ein lesbarer Text.
“Wir führen Transkripte für Sprachnachrichten ein”, verkündete das Unternehmen am Donnerstag. Der entscheidende Unterschied zu Konkurrenten: Die Umwandlung erfolgt komplett auf dem Gerät selbst. Niemand außer dem Nutzer – nicht einmal WhatsApp – kann die Inhalte mithören oder mitlesen.
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In Zeiten, in denen KI-Funktionen oft Cloud-Server voraussetzen, geht WhatsApp bewusst einen anderen Weg. Die Transkription läuft ausschließlich lokal auf dem Smartphone ab. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt damit unangetastet – ein Signal an kritische Nutzer und EU-Regulierer gleichermaßen.
Diese Architektur bietet einen weiteren Vorteil: Wer einmal das Sprachpaket heruntergeladen hat, kann Sprachnachrichten auch ohne Internetverbindung transkribieren lassen. Gerade in ländlichen Regionen mit schwacher Netzabdeckung könnte das zum praktischen Vorteil werden.
Die Aktivierung ist denkbar einfach: Unter Einstellungen > Chats > Sprachnachrichten-Transkripte lässt sich die Funktion einschalten. Anschließend genügt ein langer Druck auf eine Sprachnachricht, um die Option “Transkribieren” anzuzeigen.
Sprachunterstützung: Android hinkt hinterher
Beim Funktionsumfang zeigen sich erste Unterschiede zwischen den Plattformen. Android-Nutzer müssen sich zunächst mit vier Sprachen begnügen: Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Russisch. iPhone-Besitzer profitieren von deutlich mehr Sprachen – Apple stellt hier seine systemeigenen Fähigkeiten zur Verfügung.
Ob und wann Deutsch in die Android-Version integriert wird, ließ WhatsApp bislang offen. Branchenbeobachter rechnen jedoch mit einer zügigen Erweiterung in den kommenden Monaten.
Telegram verliert Alleinstellungsmerkmal
Mit diesem Schritt nimmt WhatsApp dem Rivalen Telegram einen wichtigen Vorteil. Telegram bietet Transkriptionen zwar schon länger an, bindet die Funktion aber weitgehend an das kostenpflichtige Premium-Abo. WhatsApp stellt sie allen Nutzern kostenlos bereit – ein klares Zeichen im Wettbewerb um die weltweit über zwei Milliarden aktiven Nutzer.
Für Signal, das dritte große Messenger-Flaggschiff im Datenschutz-Segment, dürfte der Druck ebenfalls steigen, eine vergleichbare Funktion nachzuliefern.
Entwürfe nie wieder vergessen
Parallel zur Transkriptions-Funktion führt WhatsApp zwei weitere Neuerungen ein. Die Entwürfe-Markierung sorgt dafür, dass angefangene, aber nicht abgeschickte Nachrichten künftig nicht mehr in der Chat-Liste untergehen.
Sobald ein Nutzer Text eintippt und den Chat verlässt, ohne zu senden, wandert die Konversation automatisch nach oben und erhält ein grünes “Entwurf”-Label. Eine simple, aber wirkungsvolle Lösung für alle, die täglich Dutzende Chats jonglieren.
Chaos ade: Individuelle Listen
Die zweite organisatorische Verbesserung heißt Benutzerdefinierte Listen. Anders als die bisherigen Filter “Ungelesen” oder “Gruppen” können Nutzer nun eigene Kategorien anlegen – etwa “Familie”, “Arbeit” oder “Nachbarschaft”.
Diese Funktion richtet sich vor allem an Power-User, die ihre Chats stärker strukturieren möchten. Ob sie sich gegen die etablierte Suche und Archivierung durchsetzt, wird sich in der Praxis zeigen. Der Ansatz erinnert an E-Mail-Label-Systeme und könnte gerade für beruflich genutzte Accounts zum Produktivitäts-Boost werden.
Timing mit politischem Kalkül
Die Veröffentlichung der neuen Funktionen kommt nicht von ungefähr. Meta steht in der Europäischen Union unter verschärfter Beobachtung durch den Digital Markets Act (DMA). Die Betonung der gerätebasierten Verarbeitung ohne Cloud-Zugriff dürfte auch als Antwort auf regulatorische Bedenken zu verstehen sein.
Zugleich beschleunigt WhatsApp sein Entwicklungstempo spürbar. Experten vermuten dahinter die Strategie, potenzielle Abwanderer durch kontinuierliche Innovation zu binden. Während Telegram mit experimentellen KI-Features punktet und Signal mit kompromisslosem Datenschutz wirbt, setzt WhatsApp auf die Kombination aus Reichweite, Stabilität und schrittweiser Feature-Integration.
Ausblick: KI-Funktionen am Horizont?
Branchenkenner erwarten, dass WhatsApp auf Basis der jetzt etablierten Transkriptions-Infrastruktur weitere KI-gestützte Funktionen ausrollen wird. Nachrichtenzusammenfassungen für lange Chat-Verläufe oder Echtzeit-Übersetzungen zwischen Gesprächspartnern könnten bereits 2025 folgen – selbstverständlich ebenfalls mit lokaler Verarbeitung.
Die Transkriptions-Funktion wird in den kommenden Wochen schrittweise für alle Nutzer weltweit freigeschaltet. Wer sie noch nicht sieht, sollte sicherstellen, dass die neueste App-Version installiert ist. Für die Millionen Nutzer, die täglich mit überfüllten Postfächern und unlesbaren Sprachnachrichten kämpfen, könnte sich das Warten gelohnt haben.
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