WhatsApp-Öffnung: Experten warnen vor neuen Betrugsrisiken
17.11.2025 - 14:59:12WhatsApp öffnet sich für andere Messenger – und Sicherheitsexperten schlagen Alarm. Die durch das EU-Gesetz über digitale Märkte erzwungene Interoperabilität könnte Kriminellen Tür und Tor für raffinierte Angriffe öffnen. Während Nutzer sich auf plattformübergreifende Chats freuen, warnen Fachleute vor Phishing, Malware und Identitätsdiebstahl.
Meta bestätigt den Rollout für die kommenden Monate. Erste Tests mit kleineren Anbietern wie BirdyChat und Haiket liefen bereits. Doch die zentrale Frage bleibt unbeantwortet: Wie sicher ist die Kommunikation, wenn etablierte Schutzmechanismen auf unbekannte Systeme von Drittanbietern treffen?
Das Gesetz über digitale Märkte verpflichtet Meta, eine technische Schnittstelle bereitzustellen. Über diese können Nutzer von Drittanbieter-Apps Nachrichten, Bilder, Sprachnachrichten und Dateien mit WhatsApp-Nutzern austauschen. Die seit März 2024 rechtlich bindende Öffnung birgt jedoch erhebliche Risiken.
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Die größte Herausforderung: die durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. WhatsApp nutzt das Signal-Protokoll. Drittanbieter müssen zwar vertraglich ein vergleichbares Sicherheitsniveau zusichern, doch die Kontrolle gestaltet sich schwierig. Jede angebundene App bringt eigene Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsstandards mit – und damit potenzielle Schwachstellen.
Nachrichten von externen Diensten erscheinen in einem separaten WhatsApp-Posteingang. Doch das allein verhindert keine Angriffe.
Neue Wege für Cyberkriminelle
Die Schnittstellen eröffnen Betrügern ein breites Angriffsspektrum. Besonders gefährlich: Phishing-Nachrichten über weniger sichere Drittanbieter-Apps, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Kontakten zu stammen. Da sie direkt in WhatsApp erscheinen, sinkt die Hemmschwelle, auf schädliche Links zu klicken.
Weitere Bedrohungen:
- Malware-Verbreitung: Manipulierte Dateien wie Bilder oder Videos installieren beim Öffnen Schadsoftware auf dem Gerät
- Identitätsdiebstahl: Übernommene Konten auf Drittplattformen ermöglichen Nachrichten im Namen der Opfer
- Quishing: Bösartige QR-Codes locken Nutzer auf gefälschte Webseiten
Meta selbst räumt die Gefahr von Spam und Betrug ein und betont: Die Sicherheit ist eine geteilte Verantwortung zwischen Meta und den Drittanbietern.
Metas Versprechen – Skepsis der Branche
Meta verlangt von Drittanbietern einen Vertrag und strenge Sicherheitsauflagen. Bevorzugt wird das Signal-Protokoll, doch auch andere Protokolle sind zulässig – sofern sie WhatsApps Standards erfüllen.
Führende Anbieter wie Signal und Threema bleiben skeptisch. Sie befürchten, dass eine Verbindung mit WhatsApp ihre eigenen hohen Standards untergraben könnte. Die Verbraucherzentrale warnt: WhatsApp erfasst laut neuen Datenschutzhinweisen Daten auch von Nicht-WhatsApp-Nutzern, sobald eine Kommunikation mit Drittanbieter-Apps stattfindet.
Die technische Realität: Drittanbieter-Apps verbinden sich mit WhatsApps Infrastruktur. Meta behält damit die Kontrolle über die Endpunkte der Verschlüsselung.
Was Nutzer jetzt tun sollten
Die vollständige Freischaltung erfolgt in den kommenden Monaten. Zunächst sind nur Eins-zu-eins-Chats sowie der Austausch von Bildern, Videos und Dateien möglich. Gruppenchats und Anrufe folgen später.
Die Interoperabilität ist eine Opt-in-Funktion – jeder Nutzer muss sich aktiv dafür entscheiden. Empfehlungen der Experten:
- Nur Kommunikation mit bekannten, vertrauenswürdigen Kontakten über externe Messenger zulassen
- Bei unerwarteten Nachrichten mit Links oder Anhängen höchste Vorsicht walten lassen
- Auch bei vermeintlich bekannten Absendern skeptisch bleiben
Die neuen Freiheiten der vernetzten Kommunikation erfordern ein neues Maß an digitaler Wachsamkeit. Denn eines ist klar: Die Öffnung von WhatsApp ist nicht nur eine technische Neuerung – sie ist ein Paradigmenwechsel mit unabsehbaren Folgen für die Sicherheit von über 200 Millionen EU-Nutzern.
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