WhatsApp, Tore

WhatsApp öffnet Tore: Drittanbieter-Chats starten in der EU

14.11.2025 - 18:31:12

Brüssel, Belgien – 14. November 2025 – Die geschlossene Welt von WhatsApp gehört der Vergangenheit an. Meta beginnt heute mit der europaweiten Einführung von Drittanbieter-Chat-Unterstützung in seinem Messengerdienst – eine direkte Folge des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union. Was jahrelang undenkbar schien, wird nun Realität: EU-Nutzer können bald Nachrichten von anderen Plattformen empfangen und versenden, ohne WhatsApp zu verlassen.

Mehr als drei Jahre Entwicklungsarbeit stecken in dieser technischen Revolution. Meta betont, dass drei Grundprinzipien die Umsetzung leiten: Schutz der Nutzersicherheit, transparente Benutzerführung und die regionale Beschränkung auf Europa gemäß DMA-Vorgaben. Die wichtigste technische Anforderung? Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist Pflicht.

Jeder Drittanbieter-Messenger, der sich mit WhatsApp verbinden möchte, muss Sicherheitsprotokolle implementieren, die WhatsApps eigenen Standards entsprechen. Plattformübergreifende Chats sollen damit das gleiche Schutzniveau bieten wie native WhatsApp-Gespräche. Kein Kompromiss bei der Privatsphäre – so lautet die Devise.

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Die Funktion basiert auf einem Opt-in-System. In den kommenden Monaten erscheint für EU-Nutzer eine Benachrichtigung in den Einstellungen, die erklärt, wie sich „Drittanbieter-Chats” aktivieren lassen. Der Prozess soll intuitiv sein und die Unterschiede zwischen WhatsApp- und externen Chats verdeutlichen. Nutzer entscheiden selbst, welche Drittanbieter-Apps sie verbinden möchten – und können die Funktion jederzeit wieder deaktivieren.

Was funktioniert – und was noch nicht

Zunächst unterstützt die Interoperabilität grundlegende Messaging-Funktionen. Textnachrichten, Bilder, Videos, Sprachnachrichten und Dokumente lassen sich problemlos zwischen WhatsApp und den Partnerplattformen BirdyChat und Haiket austauschen. Doch fortgeschrittene WhatsApp-Features wie Status-Updates, Sticker oder verschwindende Nachrichten bleiben vorerst außen vor.

Der Fokus liegt zunächst auf Einzelchats. Gruppenunterhaltungen mit Drittanbieter-Nutzern folgen später – sobald die Partner-Apps die Funktion unterstützen können. Meta bestätigt, dass plattformübergreifende Gruppenchats auf der Roadmap stehen, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan zu nennen. Auch die Desktop- und Web-Clients von WhatsApp bleiben zunächst außen vor.

BirdyChat und Haiket verfügen über relativ kleine Nutzerbasen und dienen als wichtige Testfälle. Erst wenn sich das System bewährt, könnten größere Plattformen folgen. Können sich Signal, Telegram oder andere Messenger diesem Ökosystem anschließen?

Der DMA zeigt Wirkung

Diese Öffnung ist kein freiwilliger Schritt von Meta, sondern das Ergebnis europäischer Gesetzgebung. Der Digital Markets Act zielt darauf ab, die Macht großer Tech-Konzerne zu beschränken und einen fairen digitalen Marktplatz zu schaffen. Plattformen wie WhatsApp gelten als „Gatekeeper” und müssen sich einer Reihe von Verpflichtungen unterwerfen – darunter die Interoperabilität von Messaging-Diensten.

Branchenexperten sehen darin einen potenziellen Wendepunkt, der auch andere Tech-Giganten unter Druck setzen könnte. WhatsApps geschlossener Garten öffnet sich, eine neue Wettbewerbsdynamik entsteht. Kleinere Messaging-Apps erhalten plötzlich Zugang zu einer riesigen Nutzerbasis – das Spielfeld wird geebnet. Die EU will verhindern, dass eine einzelne dominante Plattform Nutzer einsperrt und Innovation erstickt.

Meta betont, Partner nicht manuell auszuwählen. Jede externe App kann sich bewerben, muss aber strenge technische und sicherheitstechnische Anforderungen erfüllen. Eine hohe Hürde – aber eine notwendige, um das Vertrauen der Nutzer zu wahren.

Der Blick nach vorn

Die Integration von BirdyChat und Haiket ist erst der Anfang. Meta plant, sein Interoperabilitätsangebot schrittweise auszubauen, wie es der DMA vorschreibt. Der Prozess verläuft graduell, um Stabilität, Sicherheit und eine positive Nutzererfahrung zu gewährleisten, während weitere Dienste dem Ökosystem beitreten.

Der Erfolg hängt davon ab, wie viele andere Messaging-Dienste die nötigen Protokolle implementieren. Für Plattformen wie Signal oder Telegram bedeutet die Entscheidung ein Abwägen: Zugang zu WhatsApps Nutzerbasis versus technischer Aufwand und Ressourceneinsatz für Metas strikte Sicherheitsstandards.

Während sich diese neue, offenere Messaging-Umgebung in Europa entwickelt, beobachten Nutzer und Regulierungsbehörden weltweit gespannt, ob das DMA-Experiment eine neue Ära der digitalen Kommunikation einläutet. Wird Europa zum Vorbild für eine vernetztere Messenger-Welt? Die kommenden Monate werden es zeigen.

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