WhatsApp öffnet sich für andere Messenger
14.11.2025 - 09:42:12Die Meta-Tochter WhatsApp testet derzeit in der EU eine Revolution: Erstmals können Nutzer direkt aus der App heraus mit Kontakten auf anderen Messenger-Diensten kommunizieren. Was nach jahrelangem Widerstand nun möglich wird, ist keine freiwillige Innovation – sondern Ergebnis europäischen Drucks.
Ausgewählte Beta-Tester in der Europäischen Union finden seit dieser Woche eine neue Option in ihren Einstellungen: “Chats von Drittanbietern”. Wer diese aktiviert, kann Textnachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten und Dokumente mit Nutzern anderer Plattformen austauschen – ohne WhatsApp zu verlassen. Die Funktion beschränkt sich vorerst auf Einzelchats und steht ausschließlich europäischen Nutzern zur Verfügung. Grund für diese Beschränkung: Der Digital Markets Act (DMA) der EU zwingt sogenannte “Gatekeeper” wie Meta dazu, ihre Dienste für kleinere Wettbewerber zu öffnen.
Die technische Umsetzung stellt Meta vor erhebliche Herausforderungen. Das Unternehmen muss sicherstellen, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch bei der Kommunikation über Plattformgrenzen hinweg erhalten bleibt. Als Grundlage dient das Signal-Protokoll.
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Drittanbieter müssen sich für die Integration bewerben und WhatsApps strenge Sicherheitsstandards erfüllen. Bislang ist nur ein einziger kompatibler Dienst bekannt: “BirdyChat”. Während grundlegende Messaging-Funktionen unterstützt werden, bleiben typische WhatsApp-Features wie Status-Updates oder Sticker in plattformübergreifenden Chats außen vor.
Die aktuelle Beta-Version (Android v2.25.33.8 und iOS v25.32.10.72) zeigt deutlich: Dies ist erst der Anfang. Gruppenchats und Anrufe über verschiedene Plattformen hinweg sollen in späteren Updates folgen.
Neue Sicherheitsfunktionen gegen Betrugsmaschen
Parallel zur Interoperabilität arbeitet WhatsApp an mehreren weiteren Neuerungen. Ein frisch eingeführtes Warnsystem soll Nutzer vor Betrugsversuchen schützen: Wer seinen Bildschirm mit einem Kontakt teilt, der nicht im Adressbuch gespeichert ist, erhält künftig eine deutliche Warnung und kann die Aktion sofort abbrechen.
Auch die Speicherverwaltung wird überarbeitet. Eine neue Oberfläche ermöglicht es, gezielt einzelne Medienkategorien wie Fotos oder Videos zu löschen, während Textnachrichten erhalten bleiben. Das System zeigt dabei transparent an, wie viel Speicherplatz freigegeben wird – und fragt vor dem endgültigen Löschen nochmals nach, um zu verhindern, dass markierte Nachrichten versehentlich verschwinden.
Eine weitere Funktion soll mehr Transparenz bringen: Bei der Suche nach unbekannten Telefonnummern will WhatsApp künftig den zugehörigen Benutzernamen anzeigen. So können Nutzer besser einschätzen, mit wem sie es zu tun haben, bevor sie Kontakt aufnehmen.
Erzwungener Wandel mit weitreichenden Folgen
Der Schritt ist weniger Innovation als vielmehr Pflichtübung. Meta öffnet seinen Messenger nicht aus Überzeugung, sondern weil der DMA es vorschreibt. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes – ein Risiko, das sich selbst für den Tech-Giganten nicht rechnet.
Doch was bedeutet das für Nutzer? Einerseits mehr Wahlfreiheit: Niemand muss mehr gezwungen sein, WhatsApp zu nutzen, nur weil alle anderen es tun. Andererseits entstehen neue Unsicherheiten. WhatsApp kann nicht garantieren, dass Drittanbieter dieselben Datenschutzstandards einhalten. Ein blockierter Kontakt in WhatsApp könnte theoretisch über einen anderen Messenger trotzdem Nachrichten senden.
Die Beschränkung auf Europa zeigt: Andere Märkte beobachten dieses Experiment genau. Gelingt die sichere Umsetzung, könnte ein globaler Standard für offene Messenger-Kommunikation entstehen. Scheitert der Versuch, bleibt es bei der aktuellen Zersplitterung.
Was kommt als Nächstes?
Die nächsten Monate werden zeigen, wie schnell sich die Interoperabilität etabliert. Zunächst dürfte die Funktion allen europäischen Nutzern zur Verfügung stehen, bevor komplexere Features wie Gruppenchats und Anrufe folgen. Die Liste kompatibler Dienste wird wachsen – vorausgesetzt, die Anbieter erfüllen Metas Sicherheitsanforderungen.
Währenddessen experimentiert WhatsApp weiter mit kleineren Neuerungen: von Profilbildern mit Hintergrund bis zur “Shake-to-Report”-Funktion, die Fehler per Handybewegung meldet. Meta will offenbar demonstrieren, dass Innovation nicht nur auf Regulierungsdruck erfolgt.
Für die mehr als zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer weltweit bedeutet dies: Die Messenger-Landschaft steht vor dem größten Umbruch seit Jahren. Ob daraus tatsächlich mehr Freiheit oder nur mehr Komplexität entsteht, wird sich erst in der Praxis zeigen.
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