WhatsApp öffnet sich: Drittanbieter-Chats starten in Europa
18.11.2025 - 04:50:12Meta bricht mit der geschlossenen Welt von WhatsApp – und das ist erst der Anfang.
Ab sofort können Nutzer in Europa erstmals Nachrichten mit Personen auf anderen Messaging-Plattformen austauschen, ohne WhatsApp verlassen zu müssen. Was nach einer technischen Spielerei klingt, markiert einen fundamentalen Wandel in der Kommunikationswelt: Die Mauern zwischen den Messaging-Giganten bröckeln. Doch was bedeutet das konkret für die 200 Millionen europäischen WhatsApp-Nutzer?
Der Hintergrund: Die EU-Kommission zwingt die Tech-Konzerne zum Handeln. Mit dem Digital Markets Act (DMA) hat Brüssel WhatsApp zum „Gatekeeper” erklärt – und damit zur Öffnung seiner Plattform verpflichtet. Meta reagiert nun mit einem der größten Updates in der Geschichte des Messengers, begleitet von neuen Datenschutz-Features und einer klaren Botschaft: Die Zukunft gehört vernetzten, aber sicheren Diensten.
Europa als Versuchslabor für die Messenger-Revolution
Die ersten Partner stehen bereits fest: BirdyChat und Haiket, zwei europäische Messaging-Dienste, werden die Pioniere dieser neuen Ära. Nutzer können ab den kommenden Monaten Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien plattformübergreifend versenden – zunächst auf Android und iOS.
Der Clou: Die Teilnahme ist freiwillig. Wer die Funktion nutzen möchte, aktiviert sie in den Kontoeinstellungen unter dem neuen Menüpunkt „Drittanbieter-Chats”. Wer sein WhatsApp lieber geschlossen halten will, muss nichts tun.
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Noch fehlen allerdings zentrale Features: Gruppenchats und Anrufe über Plattformgrenzen hinweg sind vorerst nicht möglich. Meta kündigt diese für spätere Updates an – doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass diese erste Phase eher ein Testballon ist. Werden Nutzer die Funktion annehmen? Und welche größeren Dienste folgen als nächstes?
Verschlüsselung bleibt Pflicht – aber mit Kompromissen
Drei Jahre hat Meta nach eigenen Angaben an dieser Lösung gearbeitet, in enger Abstimmung mit der EU-Kommission und anderen Messaging-Anbietern. Die wichtigste Voraussetzung für die Integration: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nach dem Signal-Protokoll ist für alle Drittanbieter verpflichtend.
Das klingt nach einer soliden Basis für Datenschutz. Doch in der Praxis gibt es Einschränkungen: Nachrichten von externen Plattformen landen nicht im gewohnten Chat-Feed, sondern in einem separaten Bereich. So will Meta verhindern, dass die Benutzeroberfläche unübersichtlich wird – und gleichzeitig klar kennzeichnen, welche Gespräche von außen kommen.
Bestimmte WhatsApp-Funktionen werden in diesen Cross-Platform-Chats nicht verfügbar sein: Status-Updates, Sticker und selbstlöschende Nachrichten bleiben WhatsApp vorbehalten. Für viele Nutzer dürfte das kaum ein Problem darstellen – für Power-User könnte es jedoch frustrierend werden.
Pixel-Nutzer bekommen mehr Kontrolle über ihre Daten
Parallel zum großen Interoperabilitäts-Update hat WhatsApp in der neuesten Beta-Version (2.25.35.2) eine spezielle Funktion für Google-Pixel-Besitzer eingeführt. Sie können nun die Integration mit dem Pixel-VIPs-Widget direkt in den WhatsApp-Einstellungen deaktivieren.
Dieses Widget zeigt normalerweise Updates wichtiger Kontakte auf dem Startbildschirm an – praktisch, aber nicht für jeden gewünscht. Die neue Kontrolloption erlaubt es, diese Verknüpfung zu trennen, ohne das Widget komplett entfernen zu müssen. Ein kleines, aber feines Detail, das zeigt: Meta arbeitet daran, Nutzern mehr Souveränität über ihre Daten zu geben.
Der DMA als Gamechanger – oder nur als Papiertiger?
Die Öffnung von WhatsApp ist keine freiwillige Geste, sondern eine regulatorische Notwendigkeit. Der Digital Markets Act der EU zielt darauf ab, die Dominanz großer Tech-Konzerne zu brechen, indem er sie zwingt, ihre „Walled Gardens” zu öffnen. Kleinere Anbieter sollen so eine faire Chance bekommen, mit den Platzhirschen zu konkurrieren – nicht durch die schiere Größe ihres Netzwerks, sondern durch bessere Features.
Doch funktioniert das in der Praxis? Die technischen Herausforderungen sind immens: Verschiedene Plattformen nutzen unterschiedliche Architekturen, Protokolle und Sicherheitsstandards. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung über alle Systeme hinweg zu garantieren, ist alles andere als trivial.
Noch größer ist die Frage, ob die wirklich relevanten Player mitspielen werden. Signal und iMessage haben sich bisher bedeckt gehalten. Solange nur kleine europäische Dienste wie BirdyChat und Haiket an Bord sind, bleibt die Interoperabilität eine Nische. Erst wenn große Namen folgen, wird sich zeigen, ob der DMA sein Ziel erreicht – oder ob Meta clever genug war, die Regulierung zu erfüllen, ohne echte Konkurrenz zuzulassen.
2026 kommen Nutzernamen – das Ende der Telefonnummer-Pflicht?
Der nächste große Schritt steht bereits fest: Ab 2026 sollen Nutzernamen eingeführt werden, sowohl für private Nutzer als auch für Unternehmen. Das bedeutet: Wer will, kann dann mit anderen kommunizieren, ohne seine Telefonnummer preisgeben zu müssen.
Für viele Nutzer ist das eine längst überfällige Funktion – Telegram bietet sie seit Jahren an. Besonders in Gruppenchats oder bei der Kontaktaufnahme mit Fremden ist die Telefonnummer ein sensibles Datum. Mit Nutzernamen entfällt dieses Risiko.
Auch für Unternehmen eröffnet das neue Möglichkeiten: Kunden können einfacher und anonymer Kontakt aufnehmen, ohne Sorge, dass ihre Nummer weitergegeben oder missbraucht wird. Das könnte WhatsApp Business einen weiteren Schub geben – und den Messenger noch tiefer in den kommerziellen Alltag integrieren.
Was kommt als Nächstes?
Die aktuelle Entwicklung zeigt eine klare Richtung: WhatsApp wird offener, vernetzter und datenschutzbewusster. Die Frage ist, wie weit Meta bereit ist zu gehen – und wie stark der Druck aus Brüssel bleibt.
Für europäische Nutzer bedeutet das zunächst mehr Wahlfreiheit. Ob diese Freiheit tatsächlich genutzt wird, hängt davon ab, wie nahtlos und sicher die Integration funktioniert. Die ersten Monate werden zeigen, ob die Drittanbieter-Chats ein Erfolg werden oder im Einstellungsmenü in Vergessenheit geraten.
Eines ist sicher: Die Ära der isolierten Messaging-Inseln neigt sich dem Ende zu. Ob das gut oder schlecht ist, wird die Zeit zeigen.
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