WhatsApp, Drittanbieter-Chats

WhatsApp öffnet sich: Drittanbieter-Chats starten in der EU

16.11.2025 - 09:29:11

Die geschlossene Ära ist vorbei: WhatsApp ermöglicht erstmals Nachrichten mit anderen Messenger-Diensten. Die Meta-Tochter reagiert damit auf den Druck der EU-Regulierung und läutet gleichzeitig eine neue Phase der Interoperabilität ein. Doch das ist längst nicht alles – parallel testet der Dienst KI-gestützte Sticker-Vorschläge und verbesserte Speicherverwaltung.

Die Änderungen kommen nicht von ungefähr: Mit über zwei Milliarden Nutzern weltweit geriet WhatsApp ins Visier des europäischen Digital Markets Act (DMA). Nun öffnet sich die App schrittweise für externe Dienste – zunächst in der EU, zunächst mit Einschränkungen. Gleichzeitig arbeitet das Entwicklerteam an Features, die den Alltag erleichtern sollen. Was bedeutet das konkret für die Nutzer?

Ab sofort können EU-Nutzer eine Funktion aktivieren, die Nachrichten mit anderen Messenger-Diensten ermöglicht. Den Anfang machen die Partner BirdyChat und Haiket – weitere sollen folgen. Wer die Funktion nutzen möchte, erhält eine Benachrichtigung in den Einstellungen und kann sich bewusst dafür entscheiden.

Die technische Umsetzung zeigt, dass WhatsApp seine Sicherheitsstandards nicht aufweichen will. Alle Partner müssen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf vergleichbarem Niveau bieten – idealerweise das Signal-Protokoll, alternativ gleichwertige Lösungen. Chats mit externen Diensten werden deutlich gekennzeichnet, sodass Nutzer stets wissen, mit wem sie kommunizieren.

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Was funktioniert bereits? Text, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien lassen sich in Einzelchats austauschen. Gruppenchats mit Drittanbieter-Nutzern sind für eine spätere Phase angekündigt – sobald die Partner-Apps technisch bereit sind.

KI wählt passende Sticker: Neue Beta-Funktion im Test

Parallel zur Öffnung für externe Dienste arbeitet WhatsApp an der Verfeinerung bestehender Features. In der aktuellen Android-Beta erscheint eine intelligente Sticker-Vorschlagsfunktion: Während des Tippens analysiert die App die Nachricht und zeigt passende Sticker oberhalb der Tastatur an.

Das System orientiert sich an Emojis und Schlüsselwörtern. Wer ein Herz-Emoji einfügt, bekommt herzförmige Sticker vorgeschlagen – ein Fingertipp genügt zum Versenden. Die Funktion lässt sich in den Chat-Einstellungen aktivieren oder deaktivieren, ganz nach Vorliebe.

Der Haken: Nur Sticker-Pakete mit hinterlegten Emoji-Verknüpfungen funktionieren. Selbst erstellte Sticker aus WhatsApps eigenem Sticker-Maker tauchen möglicherweise nicht in den Vorschlägen auf. Aktuell erreicht das Feature nur ausgewählte Beta-Tester, die breite Einführung ist für die kommenden Wochen geplant.

Aufräumen leicht gemacht: Speicherverwaltung wird komfortabler

Wer kennt es nicht: Der Speicher quillt über, schuld sind tausende Bilder und Videos aus Gruppenchats. WhatsApp verbessert nun seine Aufräum-Tools erheblich. In den neuesten Beta-Versionen für Android und iOS erscheint die Option „Speicher verwalten” direkt in den Chat-Informationen – das mühsame Navigieren durch Untermenüs entfällt.

Das Besondere: Nutzer können gezielt einzelne Medientypen löschen – nur Fotos, nur Videos, nur GIFs oder Dokumente. Vor der endgültigen Löschung zeigt die App exakt an, wie viel Speicherplatz freigegeben wird. Ein cleveres Detail der Android-Beta: Eine Abfrage, ob markierte Nachrichten von der Löschung ausgenommen werden sollen. So verschwinden wichtige Inhalte nicht versehentlich.

Regulierung als Innovationstreiber?

Die aktuelle Entwicklung offenbart eine Doppelstrategie: Einerseits zwingt die EU-Gesetzgebung WhatsApp zur Öffnung – eine freiwillige Entscheidung war das definitiv nicht. Der Digital Markets Act stuft die App als „Gatekeeper” ein und verpflichtet zur Interoperabilität. Diese erzwungene Öffnung könnte die Messenger-Landschaft in Europa grundlegend verändern.

Andererseits zeigen Features wie Sticker-Vorschläge und verbesserte Speicherverwaltung, dass WhatsApp auch ohne Regulierungsdruck an der Nutzererfahrung feilt. Konkurrenten wie Telegram oder Signal gelten oft als innovativer – hier will Meta aufholen. Besonders die Speicherverwaltung war lange ein Schwachpunkt, der jetzt systematisch angegangen wird.

Für das kommende Jahr kündigt sich ein weiteres Privacy-Feature an: Eine Nutzernamens-Suche soll es ermöglichen, Kontakte zu finden, ohne die Telefonnummer preisgeben zu müssen. Auch Tests für Profilcover und Sticker-Reaktionen auf Status-Updates laufen bereits.

Wie geht es weiter?

Die nächsten Monate werden zeigen, wie gut die Drittanbieter-Integration funktioniert. Gruppenchats über App-Grenzen hinweg sind die nächste große Hürde – technisch komplex, aber von Nutzern gewünscht. Weitere Messenger-Dienste dürften sich anschließen, sobald das System stabil läuft.

Die Beta-Features stehen vor der breiten Einführung: Sticker-Vorschläge und erweiterte Speicherverwaltung könnten schon in den kommenden Wochen für alle verfügbar sein. WhatsApp befindet sich im Umbruch – offener, funktionsreicher und stärker auf Personalisierung ausgerichtet. Bleibt die Frage: Wird die erzwungene Öffnung am Ende zur Stärke oder verliert die App ihre Einfachheit?

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