WhatsApp, Chatten

WhatsApp öffnet sich: Chatten mit anderen Messenger-Diensten kommt

14.11.2025 - 23:10:12

Meta öffnet WhatsApp für externe Messenger-Dienste wie BirdyChat und Haiket auf Basis des Digital Markets Act. Nutzer können plattformübergreifend chatten, müssen die Funktion jedoch aktivieren.

Meta bricht mit seiner langjährigen Abschottungspolitik: WhatsApp-Nutzer in Europa können bald mit Nutzern anderer Messenger-Apps kommunizieren – direkt aus WhatsApp heraus. Was nach einer technischen Spielerei klingt, könnte die digitale Kommunikation grundlegend verändern.

Die ersten Partner stehen bereits fest: Die europäischen Dienste BirdyChat und Haiket werden in den kommenden Monaten angebunden. Nach einer erfolgreichen Testphase im kleinen Rahmen steht nun die schrittweise Einführung für alle europäischen Nutzer bevor. Dahinter steckt kein freiwilliger Kurswechsel des Tech-Riesen, sondern regulatorischer Druck aus Brüssel.

Der Digital Markets Act (DMA) macht es möglich. Seit März 2024 verpflichtet das EU-Gesetz sogenannte „Gatekeeper”-Unternehmen dazu, ihre Plattformen für kleinere Wettbewerber zu öffnen. Für Messenger-Dienste wie WhatsApp bedeutet das: Schluss mit der geschlossenen Gesellschaft.

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Freiwillig bleibt freiwillig – vorerst nur auf dem Smartphone

Zwang zur Öffnung? Ja. Zwang zur Nutzung? Nein. WhatsApp-Nutzer müssen die Funktion explizit aktivieren. In den kommenden Monaten erscheint eine Benachrichtigung in den Einstellungen, die das neue Feature erklärt. Wer nicht will, kann bei Nein bleiben – oder die Funktion später jederzeit wieder deaktivieren.

Chats mit Nutzern externer Plattformen werden klar gekennzeichnet und können in einem separaten Postfach-Bereich landen. So bleibt transparent, wann man außerhalb des WhatsApp-Universums kommuniziert. Zum Start gibt es die Funktion nur für Einzel-Chats und ausschließlich auf Android- und iOS-Geräten. Desktop- und Web-Versionen müssen warten.

Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien lassen sich plattformübergreifend austauschen. Allerdings bleiben einige WhatsApp-spezifische Features in Cross-App-Chats außen vor. Gruppenchats mit Nutzern verschiedener Dienste? Sind geplant, aber noch nicht Teil des ersten Rollouts.

Testballon für die große Öffnung?

Die Wahl von BirdyChat und Haiket als Startpartner dürfte kein Zufall sein. Zwei kleinere europäische Plattformen eignen sich ideal als Testfeld, bevor möglicherweise Schwergewichte wie Signal oder Telegram folgen. Meta kündigte bereits an, die Interoperabilität schrittweise auf weitere Apps auszudehnen – wie vom DMA gefordert.

Für kleinere Messenger-Dienste eröffnet sich eine historische Chance: Der Zugang zu WhatsApps Milliarden-Nutzerbasis könnte endlich den Durchbruch bringen. Für Nutzer bedeutet es weniger App-Chaos auf dem Smartphone. Statt zwischen fünf Messenger-Diensten hin und her zu springen, reicht künftig einer.

Doch die neue Freiheit bringt auch neue Verantwortung: Wer mit Nutzern anderer Plattformen chattet, sollte deren Datenschutzrichtlinien im Blick behalten. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt zwar den Übertragungsweg, aber was die Drittanbieter mit Metadaten anstellen, bleibt deren Sache.

Nur der Anfang einer digitalen Revolution?

Europa wird zum Versuchslabor für eine neue Ära der digitalen Kommunikation. Die ersten Monate konzentrieren sich auf Einzel-Chats, später sollen Gruppen-Funktionen folgen. Sprach- und Videoanrufe über Plattformgrenzen hinweg? Stehen ebenfalls auf der DMA-Roadmap für spätere Phasen.

Der Erfolg dieses Experiments wird weit über Europas Grenzen hinaus Beachtung finden. Regulierungsbehörden weltweit beobachten genau, ob die erzwungene Öffnung funktioniert – oder im Chaos endet. Für die Nutzer beginnt in den nächsten Monaten eine spannende Zeit: Endlich können sie wählen, ohne auf Kontakte verzichten zu müssen.

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