WhatsApp, Datenschutz-Features

WhatsApp: Neue Datenschutz-Features für zwei Milliarden Nutzer

15.10.2025 - 06:01:01

WhatsApp erweitert seine Datenschutzoptionen mit Privacy Checkup, geheimen Chat-Codes und erweiterter Anonymität. Die neuen Funktionen bieten mehr Kontrolle über persönliche Daten und Sichtbarkeit.

WhatsApp zieht die Zügel beim Datenschutz an. Der Meta-Konzern spendiert seinem Messenger ein umfassendes Update, das Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten verschaffen soll. Die neuen Features reichen von einem zentralen Datenschutz-Check bis hin zu geheimen Chat-Codes.

Was steckt dahinter? In Zeiten verschärfter Diskussionen um Datenschutz positioniert sich WhatsApp als Vorreiter für sichere Kommunikation. Mit über zwei Milliarden aktiven Nutzern weltweit steht der Dienst unter besonderer Beobachtung – und möchte nun zeigen, dass Nutzer selbst bestimmen können, wer ihre Daten sieht.

Der Datenschutz-Check: Alles auf einen Blick

Das Herzstück der neuen Funktionen ist der „Privacy Checkup“ – eine Art geführte Tour durch die eigenen Datenschutz-Einstellungen. Statt sich durch verschiedene Menüs zu klicken, finden Nutzer künftig alle wichtigen Optionen zentral gebündelt.

Der Check gliedert sich in vier Bereiche: Wer darf mich kontaktieren? Wer sieht meine persönlichen Informationen? Wie schütze ich meine Chats? Und schließlich: Wie sichere ich mein Konto zusätzlich ab? Besonders praktisch: Die Funktion erklärt jede Einstellung verständlich und hilft bei der Auswahl der passenden Sicherheitsstufe.

Bisher waren viele dieser Optionen tief in den Einstellungen versteckt. Mit dem zentralen Ansatz macht WhatsApp seine Datenschutz-Tools auch für weniger technikaffine Nutzer zugänglich.

Geheime Codes und unsichtbare Chats

Wer besonders sensible Unterhaltungen führt, kann diese nun mit einem „Chat Lock“ versehen. Die Funktion verschiebt ausgewählte Gespräche in einen separaten, passwortgeschützten Bereich. Der Clou: Mit dem neuen „Secret Code“ lassen sich diese Chats sogar komplett vor neugierigen Blicken verstecken.

Dazu vergeben Nutzer ein eigenes Passwort – unabhängig vom Handy-Sperrcode. Wer dann auf seine versteckten Chats zugreifen möchte, gibt den Geheimcode einfach in die Suchleiste ein. Der verschlüsselte Ordner verschwindet damit vollständig aus der Chat-Liste.

Zusätzlich blockiert WhatsApp nun Screenshots bei „Einmal ansehen“-Nachrichten. Fotos und Videos, die nur kurz sichtbar sein sollen, können künftig nicht mehr einfach per Screenshot gespeichert werden. Ein wichtiger Baustein für wirklich vergängliche Nachrichten.

Unbekannte Anrufer stumm schalten

Gegen Spam-Anrufe führt WhatsApp eine „Silence Unknown Callers“-Funktion ein. Aktiviert, klingelt das Handy nicht mehr bei Anrufen von unbekannten Nummern. Die Anrufe landen trotzdem im Anruf-Verlauf und können dort eingesehen werden.

Parallel dazu können Nutzer ihren Online-Status gezielter verbergen. Wer seine „Zuletzt online“-Anzeige bereits eingeschränkt hat, für den gilt diese Einstellung nun auch für den aktiven Online-Status. Mehr Kontrolle über die eigene Sichtbarkeit im Messenger.

Anzeige: Übrigens: Wer seine Chats und Konten nicht nur in WhatsApp, sondern auf dem gesamten Android‑Smartphone besser schützen möchte, sollte jetzt die Basics prüfen. Viele Nutzer übersehen fünf einfache, aber entscheidende Sicherheitsmaßnahmen – von App‑Berechtigungen bis zu Schutz vor Datendieben. Ein kostenloser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie WhatsApp, Online‑Banking, PayPal und Shopping ohne teure Zusatz‑Apps absichern. Gratis‑Sicherheitspaket für Android anfordern

Kampf um Vertrauen in der Messaging-Branche

Mit den neuen Features reagiert WhatsApp auf den verschärften Konkurrenzkampf im Messenger-Markt. Dienste wie Signal oder Telegram werben seit Jahren aggressiv mit ihren Datenschutz-Versprechen. WhatsApp holt nun auf – und überholt teilweise sogar die Konkurrenz.

Der zentrale Datenschutz-Check ist dabei ein geschickter Schachzug. Während andere Plattformen ihre Sicherheitseinstellungen oft in verwirrenden Untermenüs verstecken, macht WhatsApp seine Tools leichter zugänglich. Das könnte dem Dienst einen Vorteil im Kampf um Nutzervertrauen verschaffen.

Kritiker verweisen allerdings darauf, dass Mutterkonzern Meta weiterhin Metadaten sammelt – also Informationen darüber, wer wann mit wem kommuniziert. Diese fallen nicht unter die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der eigentlichen Nachrichten.

Anzeige: Während WhatsApp um Vertrauen ringt, erwägen manche Nutzer den Wechsel. Mit Telegram lassen sich Nummern verbergen und geheime, verschlüsselte Chats besonders einfach nutzen. Ein kostenloser PDF‑Leitfaden zeigt in wenigen Minuten den sicheren Umstieg – inklusive der wichtigsten Privatsphäre‑Einstellungen Schritt für Schritt. Jetzt den kostenlosen Telegram‑Guide herunterladen

Benutzernamen statt Telefonnummern

WhatsApp arbeitet bereits an der nächsten Datenschutz-Revolution: Benutzernamen. Künftig sollen sich Nutzer über selbst gewählte Namen statt über Telefonnummern finden können. Das würde die Anonymität deutlich erhöhen und das Teilen der privaten Handynummer überflüssig machen.

Besonders für öffentliche Gruppen und die neuen Channel-Features wäre das ein wichtiger Baustein. Nutzer könnten dann kommunizieren, ohne ihre Telefonnummer preiszugeben – ein Feature, das Telegram bereits seit Jahren erfolgreich nutzt.

Die schrittweise Einführung dieser Datenschutz-Tools zeigt: WhatsApp investiert langfristig in eine sicherere und nutzergesteuerte Kommunikationsumgebung. In einer Zeit, in der Datenschutz über Marktanteile entscheidet, könnte diese Strategie aufgehen.

@ boerse-global.de