WhatsApp kämpft mit schweren Bugs und Sicherheitslücken
01.10.2025 - 10:57:02WhatsApp kämpft mit verschwindenden Chats, Darstellungsfehlern und einer kritischen Zero-Click-Spyware, während Konkurrenten Signal und Telegram von der Vertrauenskrise profitieren.
Der Messenger-Gigant steckt in der Krise: Chat-Verläufe verschwinden, Bilder werden fehlerhaft angezeigt und eine kritische Spyware-Schwachstelle erschüttert das Vertrauen der drei Milliarden Nutzer. Konkurrent Signal und Telegram wittern ihre Chance.
Die Meta-Tochter WhatsApp erlebt turbulente Zeiten. Während Nutzer über verschwundene Chat-Verläufe klagen, sorgt eine kürzlich aufgedeckte Zero-Click-Sicherheitslücke für zusätzliche Verunsicherung. Die Kombination aus alltäglichen Problemen und staatlicher Spionage-Software lässt viele User nach Alternativen suchen.
Gespenstische Bugs: Wenn Chats ins Nichts verschwinden
Besonders Android-Nutzer der Beta-Version erleben derzeit einen Albtraum: Ihre Chat-Verläufe erscheinen plötzlich vollständig leer. Während in der Chat-Übersicht noch Nachrichten-Vorschauen sichtbar sind, zeigt das Antippen einer Unterhaltung nur einen weißen Bildschirm.
Der Versuch, das Problem durch neue Nachrichten zu lösen, verschlimmert die Situation oft noch – es entstehen leere Duplikate der ursprünglichen Chat-Threads. Viele Betroffene befürchteten zunächst einen permanenten Datenverlust ihrer persönlichen Unterhaltungen.
Parallel dazu plagt ein visueller Bug Android-Nutzer verschiedener Hersteller. Ein mysteriöser „schwarzer Schatten“ oder Verlauf überzieht Bildvorschauen in Chats. Betroffen sind Geräte von Samsung, Google Pixel und Xiaomi. Die Dateien selbst bleiben zwar unversehrt, doch die Darstellungsfehler frustrieren Millionen von Nutzern weltweit.
Zero-Click-Spyware erschüttert Vertrauen fundamental
Noch schwerwiegender wiegt eine Sicherheitslücke, die im September publik wurde. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA nahm die Schwachstelle CVE-2025-55177 in ihren Katalog aktiv genutzter Exploits auf – ein alarmierendes Signal.
Das Besonders Beunruhigende: Es handelt sich um einen Zero-Click-Exploit. Opfer mussten weder Links anklicken noch Dateien öffnen – die Spyware installierte sich vollkommen unbemerkt. In Kombination mit einer Apple-Sicherheitslücke wurde das Werkzeug gezielt gegen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten eingesetzt.
WhatsApp patchte die Lücke bereits im Juli und August und informierte nach eigenen Angaben die „weniger als 200“ betroffenen Nutzer. Doch das öffentliche Bekanntwerden einer derart raffinierten Attacke hinterlässt tiefe Spuren im Nutzervertrauen.
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Signal und Telegram reiben sich die Hände
WhatsApps Schwächen sind traditionell ein Segen für die Konkurrenz. Nach der umstrittenen Datenschutz-Änderung Anfang 2021 explodierten Signals Downloads um unfassbare 1.192 Prozent im Jahresvergleich. Telegram verzeichnete ein Plus von 98 Prozent auf über 161 Millionen Installationen in nur vier Monaten.
Signal punktet mit standardmäßiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aller Unterhaltungen und gilt als Goldstandard für datenschutzbewusste Nutzer. Telegram hingegen bietet die sichere Verschlüsselung nur in „geheimen Chats“, lockt aber mit umfangreichen Funktionen und Gruppen-Chats für bis zu 200.000 Mitglieder.
Mit 800 Millionen Nutzern weltweit stellt Telegram eine ernsthafte Alternative dar – besonders für User, die mehr Features als nur Messaging wollen.
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Perfekter Sturm bedroht Marktmacht
Für eine Plattform mit drei Milliarden monatlich aktiven Nutzern sind Stabilität und Sicherheit existenziell. Die Kombination aus staatlicher Spionage-Software und sichtbaren Alltagsproblemen erschüttert das Fundament des Vertrauens.
Anders als temporäre Ausfälle – wie der globale WhatsApp-Blackout vom Oktober 2021 – berühren die aktuellen Probleme tieferliegende Ängste vor Datenverlust und Überwachung. Diese Erosion des Vertrauens könnte langfristig gefährlicher werden als jeder technische Defekt.
Zwar macht der Netzwerkeffekt einen Massen-Exodus unwahrscheinlich, doch jeder Zwischenfall motiviert Nutzer, sich bei Alternativen anzumelden. Diese Multi-Plattform-Strategie schwächt WhatsApps Monopolstellung und erleichtert künftige Wechsel.
Schadensbegrenzung unter Zeitdruck
WhatsApp steht vor einer Doppel-Herausforderung: Die Entwicklerteams müssen schnellstens Patches für die Chat- und Bilddarstellung liefern, während die Kommunikationsabteilung Milliarden verunsicherter Nutzer beruhigen muss.
Das Unternehmen wird wahrscheinlich betonen, dass die Zero-Click-Attacke nur gezielte Angriffe ermöglichte – nicht gegen normale User. Ob diese Schadensbegrenzung ausreicht, bleibt fraglich.
Signal und Telegram werden die Gunst der Stunde nutzen und ihre Sicherheitsfeatures in den Vordergrund stellen. Entscheidend werden die Download-Zahlen der kommenden Wochen zeigen, ob WhatsApps Dominanz wirklich unantastbar ist.
Die Botschaft ist klar: In der schnelllebigen Welt mobiler Kommunikation ist Vertrauen schwer zu gewinnen – und noch leichter zu verlieren.