WhatsApp führt Benutzernamen ein: Revolution für die Privatsphäre
07.10.2025 - 10:55:02WhatsApp führt lang erwartete Benutzernamen für mehr Privatsphäre ein, während Sicherheitsexperten vor der SORVEPOTEL-Malware warnen, die über den Messenger verbreitet wird.
WhatsApp startet den Test einer der meisterwarteten Funktionen: Benutzernamen ermöglichen erstmals Kontakte ohne Telefonnummer-Preisgabe. Gleichzeitig warnen Sicherheitsexperten vor aggressiver Malware, die sich über den Messenger verbreitet.
Die Meta-Tochter rollt aktuell bei ausgewählten Beta-Nutzern das Username-Feature aus – ein fundamentaler Wandel für die über zwei Milliarden Nutzer weltweit. Parallel dazu verstärkt das Unternehmen die KI-Integration und führt neue kreative Werkzeuge ein.
Endlich da: Benutzernamen lösen Privacy-Problem
Nach jahrelangen Nutzerwünschen testet WhatsApp nun aktiv die Möglichkeit, einzigartige Benutzernamen zu erstellen. Laut WABetaInfo erscheint die Funktion bereits in aktuellen Beta-Versionen für Android und iOS. Das Feature adressiert ein Kernproblem: Nutzer können künftig Unterhaltungen starten und Gruppen beitreten, ohne ihre Telefonnummer preiszugeben.
Zwar bleibt die Handynummer für die erste Registrierung erforderlich, doch Benutzernamen werden zum öffentlichen Erkennungszeichen für unbekannte Kontakte. In der Android-Beta (Version 2.25.28.12) können bereits einige Tester ihre Wunsch-Benutzernamen „reservieren“.
Die Formatierungsregeln sind klar definiert: Mindestens ein Buchstabe muss enthalten sein, erlaubt sind nur Kleinbuchstaben, Zahlen, Punkte oder Unterstriche. Damit zieht WhatsApp mit Konkurrenten wie Telegram und Signal gleich, die Username-Funktionen schon lange anbieten.
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KI-Revolution: Personalisierte Themes und Videohintergründe
WhatsApp integriert diese Woche umfassend Meta AI und stärkt damit Personalisierung und Kreativität. Nutzer können per Texteingabe vollständig angepasste Chat-Themes generieren lassen. Bei Videoanrufen ermöglicht die KI individuelle Hintergründe – von realen bis zu fantastischen Orten.
Diese KI-Offensive spiegelt Metas Strategie wider, künstliche Intelligenz quer durch alle Apps zu etablieren. Zusätzlich verbessert WhatsApp das Medien-Sharing: Live Photos von iOS und Motion Photos von Android behalten ihre kurzen Animationen beim Versenden bei.
Android-Nutzer erhalten zudem einen integrierten Dokumentenscanner – eine Funktion, die iOS-User bereits kennen. Scannen, zuschneiden und versenden wird damit direkt in der App möglich.
Sicherheitsalarm: „SORVEPOTEL“-Malware nutzt WhatsApp Web
Während WhatsApp neue Features einführt, schlagen Sicherheitsforscher Alarm. Die Malware-Kampagne „SORVEPOTEL“ misbraucht WhatsApp zur Kompromittierung von Windows-Systemen. Der Angriff startet mit einer Phishing-Nachricht, oft von einem bereits infizierten Kontakt, die zum Download einer ZIP-Datei auffordert.
Die Datei enthält eine bösartige Verknüpfung (.LNK), die nach dem Öffnen die Hauptschadsoftware nachlädt. Besonders gefährlich: Die Malware kapert aktive WhatsApp Web-Sitzungen und versendet automatisch die schädliche ZIP-Datei an alle Kontakte und Gruppen des Opfers.
Diese exponentielle Verbreitung führt häufig zur Sperrung des kompromittierten Accounts wegen Spam-Verdachts. Obwohl die Kampagne derzeit auf Brasilien fokussiert ist und hauptsächlich Unternehmen sowie Regierungsstellen angreift, macht die Selbstverbreitung sie zu einem globalen Problem.
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Spagat zwischen Innovation und Sicherheit
Die zeitgleiche Einführung wichtiger Privacy-Features und eine ernste Sicherheitsbedrohung verdeutlichen die Herausforderungen moderner Kommunikationsplattformen. Benutzernamen bedeuten einen klaren Sieg für die Privatsphäre und bringen WhatsApp auf Augenhöhe mit sicherheitsorientierten Konkurrenten.
Die Meta AI-Integration zielt darauf ab, Nutzer mit kreativen Werkzeugen bei der Stange zu halten. Doch die SORVEPOTEL-Kampagne zeigt: Die größten Plattformen sind die attraktivsten Ziele. Der Angriff umgeht WhatsApps Ende-zu-Ende-Verschlüsselung durch Social Engineering – Nutzer werden zur Ausführung schädlicher Aktionen verleitet.
Für Unternehmen unterstreicht dies die Notwendigkeit robuster Endpoint-Sicherheit und kontinuierlicher Mitarbeiterschulungen zur Phishing-Erkennung, selbst bei vermeintlich vertrauenswürdigen Absendern.
Ausblick: Mehr Privatsphäre, mehr Intelligenz
Der vollständige Rollout der Username-Funktion wird in den kommenden Wochen erwartet – eine der bedeutendsten Privacy-Updates in WhatsApps Geschichte. Parallel plant Meta eine tiefere KI-Integration und arbeitet weiter an Sicherheitspatches, etwa für die kürzlich entdeckte Schwachstelle CVE-2025-55177.
Für die mehr als zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer bedeutet dies: Neue Features nutzen, aber wachsam bleiben. Experten empfehlen dringend, die App stets aktuell zu halten, die Zwei-Stufen-Verifizierung zu aktivieren und bei verdächtigen Links und Dateien vorsichtig zu sein – unabhängig vom Absender.