WhatsApp, Ex-Sicherheitschef

WhatsApp: Ex-Sicherheitschef wirft Meta gefährliche Datenschutz-Verstöße vor

09.09.2025 - 21:46:01

Ehemaliger Sicherheitschef wirft Meta systematische Sicherheitslücken vor und behauptet, dass 1.500 Ingenieure uneingeschränkten Zugriff auf Nutzerdaten hatten. Die Klage könnte gegen eine frühere Milliarden-Regelung verstoßen.

Der frühere WhatsApp-Sicherheitschef Attaullah Baig verklagt Meta wegen systematischer Cybersicherheits-Mängel, die Milliarden von Nutzern gefährden könnten. Paradox: Zeitgleich testet WhatsApp neue Privacy-Features.

Die am 8. September vor einem US-Bundesgericht in Kalifornien eingereichte Klage wirft dem Konzern vor, bewusst Sicherheitslücken zu ignorieren und Baig wegen seiner internen Warnungen zu entlassen. Der Whistleblower behauptet, dass rund 1.500 WhatsApp-Ingenieure uneingeschränkten Zugang zu sensiblen Nutzerdaten hatten – ohne jede Kontrolle oder Dokumentation.

Besonders brisant: Diese angeblichen Praktiken könnten gegen eine 2020 verhängte Einvernehmensregelung verstoßen, die Meta bereits 5 Milliarden Euro kostete. WhatsApp weist die Vorwürfe als „verzerrte Behauptungen“ eines entlassenen Mitarbeiters zurück.

Systematischer Datenschutz-Skandal oder Rufmord?

Baigs 115-seitige Klageschrift zeichnet ein düsteres Bild der internen WhatsApp-Sicherheit. Der von 2021 bis Februar 2025 beschäftigte Sicherheitschef behauptet, täglich würden über 100.000 Nutzerkonten übernommen – während das Unternehmen notwendige Schutzmaßnahmen blockiere.

Besonders schwer wiegt der Vorwurf: Baig soll seine Bedenken direkt an Meta-CEO Mark Zuckerberg herangetragen haben, doch das Management habe Wachstum über Sicherheit gestellt. Seine Entlassung wegen „schlechter Leistung“ sei pure Vergeltung für seine Whistleblower-Tätigkeit bei der US-Börsenaufsicht SEC gewesen.

Die Ironie: Während intern angeblich Datenschutz-Chaos herrschte, bewirbt WhatsApp öffentlich seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Goldstandard der Privatsphäre.

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Neue Privacy-Features als Schadensbegrenzung?

Ausgerechnet jetzt testet WhatsApp Instagram-ähnliche „Enge Freunde“-Listen für Status-Updates. Nutzer können künftig einen kleinen Kreis für private Inhalte bestimmen – ein Feature, das mehr Kontrolle über persönliche Momente verspricht.

Parallel rollt WhatsApp weitere Neuerungen aus: Native Unterstützung für Apples Live Photos, die ihre Bewegung auch auf Android-Geräten behalten. Zudem können Nutzer mit Meta-KI individuelle Videocall-Hintergründe generieren – ein kreativer Datenschutz-Ansatz.

Die am 1. September angekündigten zwölf neuen Features umfassen Multi-Account-Support, Chat-Sperren auf verknüpften Geräten und hochauflösendes Foto-Sharing. Doch können solche nutzerfreundlichen Updates das Vertrauen wiederherstellen?

Zwiespältige Strategie mit Risiken

Die Klage enthüllt einen fundamentalen Widerspruch in Metas Strategie. Einerseits investiert der Konzern massiv in sichtbare Privacy-Features, die sich gut vermarkten lassen. Andererseits soll die teure Backend-Infrastruktür für echte Datensicherheit vernachlässigt worden sein.

Falls Baigs Vorwürfe zutreffen, könnte das Vertrauen in WhatsApps Datenschutz-Versprechen irreparabel beschädigt werden. Regulierungsbehörden dürften genau hinschauen – besonders in Europa, wo der Digital Services Act strenge Auflagen vorschreibt.

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Der Ausgang des Rechtsstreits wird zeigen, ob Metas Privacy-Fokus authentisch ist oder nur Marketing-Strategie. Für die zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer weltweit steht viel auf dem Spiel.

@ boerse-global.de