WhatsApp: Entwürfe und Zweit-Accounts endlich verfügbar

Die meistgewünschten Funktionen sind da: WhatsApp führt heute weltweit Status-Entwürfe und die Mehrkonten-Verwaltung für iOS ein. Damit reagiert die Meta-Tochter auf jahrelange Nutzerwünsche und schließt eine wichtige Lücke zur Konkurrenz.

Die beiden Features markieren einen strategischen Kurswechsel: WhatsApp positioniert sich zunehmend als professionelles Kommunikationswerkzeug – ohne dabei den Anspruch als alltäglicher Messenger zu verlieren.

Nie wieder verlorene Status-Updates

Wer kennt das nicht? Ein eingehender Anruf, ein versehentlicher Fingertipp – und schon war der sorgfältig bearbeitete Status mit Foto, Video und Text unwiederbringlich verloren. Diese Frustration gehört ab sofort der Vergangenheit an.

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WhatsApp hat eine “Als Entwurf speichern”-Funktion eingeführt, die ähnlich wie bei Instagram Stories funktioniert. Beim Verlassen der Status-Erstellung erscheint nun ein Menü mit drei Optionen:

• Als Entwurf speichern: Sichert Bild, Video und Textbearbeitungen
• Verwerfen: Löscht den Fortschritt endgültig
• Weiter bearbeiten: Kehrt zur Erstellung zurück

Die Entwürfe werden lokal gespeichert und erscheinen automatisch beim nächsten Öffnen des Status-Tabs. Besonders Unternehmen und Influencer dürften profitieren: Sie können Inhalte nun im Voraus vorbereiten, ohne auf externe Planungstools angewiesen zu sein.

iPhone-Nutzer holen endlich auf

Während Android-Nutzer bereits seit Ende 2023 mehrere Konten parallel verwalten können, mussten iPhone-Besitzer bisher zu Notlösungen greifen: zwei Smartphones tragen oder die separate Business-App nutzen. Damit ist jetzt Schluss.

Nach einer begrenzten Beta-Phase im November erreicht die Mehrkonten-Funktion nun schrittweise alle iOS-Nutzer. Voraussetzung: Das iPhone muss Dual-SIM oder eSIM unterstützen.

Die wichtigsten Vorteile:

• Nahtloser Wechsel: Umschalten zwischen den Konten über das Einstellungsmenü – ohne Abmeldung
• Getrennte Einstellungen: Jedes Konto behält eigene Privatsphäre-Optionen, Benachrichtigungstöne und Profilbilder
• Eindeutige Benachrichtigungen: Eingehende Nachrichten zeigen klar an, welches Konto betroffen ist

Für Freiberufler und Remote-Arbeiter ist diese Trennung von beruflicher und privater Kommunikation ein echter Durchbruch. Die Funktion eliminiert zudem das Sicherheitsrisiko dubioser “Klon-Apps” von Drittanbietern.

Zusätzliche Sicherheits-Features

Parallel rollen weitere Neuerungen aus: Seit Montag ist die Sprachnachrichten-Transkription breiter verfügbar. Die Funktion wandelt Audiobotschaften automatisch in Text um – praktisch in lauten Umgebungen oder Meetings. Die Transkription erfolgt direkt auf dem Gerät und wahrt damit die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Unterstützt werden unter anderem Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Russisch.

Eine neue Erweiterte Kontosicherheit bündelt mehrere Datenschutz-Funktionen in einem einzigen Schalter: Anrufe von unbekannten Nummern werden stumm geschaltet, Link-Vorschauen deaktiviert. Sicherheit per Fingertipp – auch für technisch weniger versierte Nutzer.

Angriff auf Instagram und TikTok?

Mit den Status-Entwürfen greift WhatsApp direkt den Markt für kurzlebige Inhalte an, den derzeit Instagram und TikTok dominieren. Durch die vereinfachte Content-Erstellung dürfte Meta auf häufigere und hochwertigere Updates hoffen.

Die iPhone-Mehrkonten-Funktion adressiert zudem einen kritischen Bedarf in Unternehmen. Da “Bring Your Own Device”-Richtlinien Standard bleiben, forderten Mitarbeiter zunehmend bessere Trennung zwischen privaten Chats und Kundenkommunikation.

Ausblick: Plattformübergreifendes Messaging

Der nächste große Schritt steht bereits in den Startlöchern: In Südafrika testet WhatsApp aktuell plattformübergreifendes Messaging. Diese Funktion – angetrieben durch EU-Interoperabilitätsvorschriften – ermöglicht den direkten Nachrichtenaustausch mit Nutzern anderer Dienste wie Signal oder Telegram.

Während diese Neuerung noch in der Erprobungsphase steckt, sind Status-Entwürfe und iOS-Mehrkonten bereits jetzt verfügbar. Nutzer sollten ihre App über den App Store oder Google Play Store aktualisieren, um sofort Zugriff auf die Features zu erhalten.

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