WhatsApp bringt Revolution: Erinnerungen und Super-Privatsphäre
18.09.2025 - 05:51:02WhatsApp erweitert seinen Messenger um lokale Erinnerungen und erweiterte Privatsphäre-Einstellungen. Die neuen Funktionen zielen auf mehr Produktivität und Datenschutz ab.
WhatsApp startet diese Woche eine Offensive, die den Messenger zum digitalen Lebensassistenten machen soll. Das Meta-Unternehmen führt endlich eine lang erwartete Erinnerungsfunktion ein – und packt gleichzeitig ein Privatsphäre-Paket obendrauf, das selbst Datenschutz-Profis begeistern dürfte.
Die neuen Features zeigen deutlich: WhatsApp will mehr sein als nur ein Chat-Dienst. Mit über zwei Milliarden Nutzern weltweit hat der Konzern erkannt, dass viele ihre wichtigsten Gespräche und Planungen über die App abwickeln. Warum also nicht gleich die passenden Werkzeuge mitliefern?
Endlich da: Nachrichten-Erinnerungen direkt im Chat
Schluss mit vergessenen Terminen und übersehenen Aufgaben! WhatsApp rollt ab sofort für alle iOS- und Android-Nutzer die „Erinnern“-Funktion aus. Das Prinzip ist denkbar einfach: Nachricht gedrückt halten, Erinnerung einstellen, fertig.
Zur Auswahl stehen vorgefertigte Zeitspannen wie zwei oder acht Stunden, oder individuelle Termine. Ein kleines Glockensymbol auf der Nachricht zeigt an, dass eine Erinnerung aktiv ist. Zum gewählten Zeitpunkt kommt die Benachrichtigung – komplett mit Originaltext und Medien-Vorschau.
Der Clou: Alles bleibt lokal auf dem Gerät gespeichert. Weder andere Chat-Teilnehmer noch WhatsApp selbst bekommen mit, woran ihr euch erinnern lasst. Das dürfte besonders deutsche Nutzer freuen, die bei Datenschutz traditionell pingelig sind.
„Super-Privat“: Neue Stufe des Gesprächsschutzes
Parallel führt WhatsApp die „Erweiterte Chat-Privatsphäre“ ein – ein Feature, das sensible Unterhaltungen noch besser abschirmt. Aktiviert man diese Funktion für bestimmte Chats, greift ein ganzes Bündel von Schutzmaßnahmen.
Der Chat-Verlauf lässt sich dann nicht mehr exportieren, Medien landen nicht automatisch in der Handy-Galerie, und die Nachrichten werden von KI-Funktionen ausgeschlossen. WhatsApp sieht das Feature besonders für Gruppen mit unbekannten Teilnehmern – etwa Selbsthilfegruppen oder Community-Chats.
Das passt ins Bild: Schon zuletzt hatte WhatsApp bei „Einmal ansehen“-Medien Screenshots blockiert und ermöglicht, den Online-Status zu verbergen. Die Botschaft ist klar – wer Privatsphäre will, bekommt sie hier.
Verschlüsselung überall: Von Backups bis Passkeys
Während Chat-Nachrichten schon lange Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, zieht WhatsApp jetzt bei den Backups nach. Die App drängt Nutzer dazu, auch ihre Sicherungskopien in Google Drive oder iCloud zu verschlüsseln. Bisher klaffte hier eine potenzielle Sicherheitslücke.
Zusätzlich führt WhatsApp Passkey-Unterstützung ein. Statt SMS-Codes können sich Nutzer künftig per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung anmelden. Das ist nicht nur schneller, sondern macht Phishing-Attacken praktisch unmöglich.
Diese Sicherheits-Upgrades sind Teil eines größeren Anti-Betrugs-Programms: WhatsApp warnt jetzt auch, wenn unbekannte Nummern schreiben oder verdächtige Gruppeneinladungen kommen.
Was steckt dahinter?
WhatsApp kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig. Einerseits will der Dienst Nutzer von Produktivitäts-Apps wie Todoist oder Any.do abwerben – schließlich planen viele ohnehin schon über WhatsApp-Chats.
Andererseits herrscht harter Konkurrenzkampf mit datenschutz-fokussierten Alternativen wie Signal oder dem feature-reichen Telegram. Die Strategie ist clever: WhatsApp kombiniert maximale Reichweite mit erstklassigem Schutz.
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Für deutsche Unternehmen könnte das interessant werden. Während hierzulande oft noch E-Mails und klassische Projectmanagement-Tools dominieren, zeigt WhatsApp: Auch Messenger können professionell werden.
Die nächsten Schritte sind absehbar: Tiefere Kalender-Integration, wiederkehrende Erinnerungen und noch granularere Privatsphäre-Kontrollen dürften folgen. Ob WhatsApp damit zum digitalen Schweizer Taschenmesser wird? Die zwei Milliarden Nutzer werden es zeigen.