WhatsApp-Betrugswelle, Fake-Adventskalender

WhatsApp-Betrugswelle: Fake-Adventskalender und Cybertrading im Fokus

04.12.2025 - 01:51:12

Zur Vorweihnachtszeit explodieren die Betrugsfälle über WhatsApp. Verbraucherschützer und Sicherheitsbehörden schlagen Alarm: Neben perfiden Fake-Gewinnspielen, die als Marken-Adventskalender getarnt sind, steht eine aggressive Form des Anlagebetrugs im Fokus der Ermittler. Kriminelle nutzen zunehmend künstliche Intelligenz und professionelle Strukturen, um selbst vorsichtige Nutzer um ihr Erspartes zu bringen.

Gerade in dieser ersten Dezemberwoche häufen sich die Meldungen über gefälschte Gewinnspiele. Betrüger versenden massenhaft WhatsApp-Nachrichten, die angeblich von bekannten Marken wie Sephora, Makita, Red Bull oder Rituals stammen. Das Versprechen: Ein kostenloser Luxus-Adventskalender oder hochwertige Gewinne.

Die Masche funktioniert erschreckend gut. Ein Link führt auf eine täuschend echt aussehende Webseite, auf der Nutzer einen kurzen Fragebogen ausfüllen müssen. Am Ende steht die Aufforderung, den Link an 15 bis 20 Kontakte oder mehrere Gruppen weiterzuleiten, um den Gewinn freizuschalten.

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Experten der Watchlist Internet und Verbraucherzentralen warnen vor den Folgen:

  • Datendiebstahl: Ziel ist das Abgreifen sensibler persönlicher Daten
  • Abo-Fallen: Kleingedruckte Klauseln führen zu teuren, ungewollten Abonnements
  • Schadsoftware: In einigen Fällen wird Malware auf dem Gerät installiert

Cybertrading: Der finanzielle Ruin per Chat-Gruppe

Noch gefährlicher als die Gewinnspiel-Fallen ist der aktuelle Anstieg von Investment-Betrug in WhatsApp-Gruppen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und Landeskriminalämter haben in den letzten Tagen spezifische Warnungen herausgegeben.

Die Täter locken Opfer über soziale Medien in geschlossene WhatsApp-Gruppen mit seriös klingenden Namen wie “Point72 Investoren-Gruppe361” oder nutzen Apps wie “DZ-72”. Dort geben sich Kriminelle als Finanzexperten oder sogar Prominente aus.

In den Gruppen werden gefälschte Erfolgsgeschichten und manipulierte Charts geteilt, die astronomische Renditen vorgaukeln. “Gruppenmitglieder” – oft Bots oder Komplizen – berichten euphorisch von Auszahlungen, um neue Opfer zu Investitionen zu drängen.

Das böse Erwachen folgt prompt: Sobald Nutzer ihre Gewinne auszahlen lassen wollen, bricht der Kontakt ab oder es werden absurde “Gebühren” und “Steuern” gefordert. Der finanzielle Schaden geht oft in die Zehntausende.

Enkeltrick 2.0 entwickelt sich weiter

Auch die bekannten Betrugsformen mutieren. Der “Enkeltrick” per WhatsApp (“Hallo Mama/Papa, das ist meine neue Nummer…”) wird zunehmend durch SMS-Nachrichten eingeleitet, um Sicherheitsfilter von WhatsApp zu umgehen, bevor das Gespräch auf den Messenger verlagert wird.

Gleichzeitig kursieren Phishing-Versuche, die Nutzer mit angeblichen Kontosperrungen oder “Spam-Bans” unter Druck setzen. Nachrichten, die behaupten, der WhatsApp-Account werde “in 24 Stunden gelöscht”, zielen darauf ab, den Account zu kapern.

Meta rüstet nach

Der Mutterkonzern reagiert auf die Bedrohungslage mit neuen Sicherheitsfunktionen:

  • Strikte Privatsphäre-Einstellungen: Nachrichten von unbekannten Nummern lassen sich automatisch stummschalten, Medien-Downloads von fremden Kontakten blockieren
  • Kontext-Karten: Bei Nachrichten von unbekannten Nummern blendet WhatsApp automatisch Infos ein – etwa Ländervorwahl und Registrierungsdatum des Accounts
  • Sperrung bei Bildschirmfreigabe: Bildschirminhalte werden bei der Eingabe sensibler Daten teils automatisch ausgeblendet

Professionelle Strukturen ersetzen Einzeltäter

Die aktuelle Betrugswelle zeigt eine erschreckende Professionalisierung der Cyberkriminalität. “Wir haben es nicht mehr mit Einzeltätern zu tun, sondern mit organisierten Call-Centern, die psychologisch geschult vorgehen”, erklären Ermittler.

Die Nutzung von KI-Tools zur Erstellung fehlerfreier deutschen Texte und täuschend echter Audio-Nachrichten erschwert es selbst versierten Nutzern, Betrug sofort zu erkennen. Die Diskrepanz zwischen technischer Sicherheit und menschlicher Schwachstelle wird größer.

Was bedeutet das konkret? Während die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung das Abhören verhindert, schützt sie nicht davor, dass der Nutzer selbst dem Betrüger Tür und Tor öffnet. Für 2026 erwarten Experten eine weitere Zunahme KI-gestützter Betrugsversuche, insbesondere durch “Deepfake”-Sprachnachrichten im Enkeltrick-Bereich.

Bis dahin bleibt das gesunde Misstrauen der Nutzer die wichtigste Firewall: Keine Geldüberweisungen an Unbekannte, keine Klicks auf Gewinnspiel-Links und im Zweifel immer den angeblichen Verwandten unter der alten Nummer anrufen.

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