WhatsApp-Betrug: Neue Emma-Masche kapert Tausende Konten
01.12.2025 - 00:31:12Sicherheitsbehörden warnen vor emotional manipulativen WhatsApp-Betrügereien, die Konten übernehmen. Parallel existieren kritische Sicherheitslücken, die sofortige Updates erfordern.
Die Vorweihnachtszeit beschert Smartphone-Nutzern eine perfide Betrugswelle. Sicherheitsbehörden warnen vor einer emotional manipulativen Masche, die sich rasant über WhatsApp verbreitet. Gleichzeitig zwingen kritische Sicherheitslücken in der App zum sofortigen Handeln.
Der Wolf im Schafspelz: “Bitte stimm für Emma ab”
Eine harmlos wirkende Bitte entpuppt sich als gefährlichste Betrugsmasche der letzten Wochen. Nutzer erhalten Nachrichten von vermeintlich bekannten Kontakten – deren Konten bereits gekapert wurden. Der Inhalt klingt herzlich: Man soll für “Emma” bei einem Online-Wettbewerb abstimmen, meist für ein Tanzturnier oder Stipendium.
“Hallo, sorry für die Störung. Kannst du kurz für Emma abstimmen? Es geht um ein Stipendium und jede Stimme zählt!”
Wer dem Link folgt, landet auf professionell gestalteten Webseiten mit imitierten Markenlogos. Zur Stimmabgabe soll die Telefonnummer eingegeben und ein Code gescannt werden.
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Der perfide Trick dahinter: Opfer verknüpfen unwissend das Gerät der Betrüger über “Verknüpfte Geräte” mit ihrem WhatsApp-Konto. Der vermeintliche Voting-Code ist in Wahrheit der Kopplungscode für WhatsApp-Web.
Sobald die Verbindung steht, haben Kriminelle vollen Zugriff. Sie lesen Chatverläufe, sehen Fotos und Videos – und schicken die Masche an alle Kontakte weiter. Polizeibehörden berichten von rasanter Verbreitung in den letzten 72 Stunden.
Investment-Gruppen als digitale Falle
Parallel warnt die Verbraucherzentrale vor betrügerischen Investment-Gruppen. Nutzer werden ungefragt in WhatsApp-Gruppen wie “VIP Trading Signale” oder “Finanzbildung 2025” hinzugefügt.
Die Täter arbeiten mit gefälschten Erfolgsgeschichten und bot-generierten “Mitgliedern”, die von Gewinnen schwärmen. Administratoren geben sich als Finanzexperten oder Bankberater aus. KI-gestützte Übersetzungssoftware sorgt für fehlerfreie deutsche Texte.
Das System: Nach der Investition werden Scheingewinne angezeigt. Beim Auszahlungsversuch folgt der Kontaktabbruch oder die Forderung absurder “Steuergebühren”.
Kritische Sicherheitslücken in der App
Abseits von Social Engineering gibt es auch technischen Handlungsbedarf. Meta bestätigte in seinen Security Advisories mehrere Sicherheitslücken.
Besonders kritisch: Die Schwachstelle CVE-2025-55179 in der iOS-Version. Eine unvollständige Validierung von “Rich Response Messages” könnte dazu führen, dass Medieninhalte von fremden URLs ohne aktive Zustimmung verarbeitet werden.
Zusätzlich sorgte eine Veröffentlichung von Sicherheitsforschern der Universität Wien für Aufsehen. Durch Schnittstellen-Analyse erfassten sie systematisch rund 3,5 Milliarden WhatsApp-Konten. Zwar wurden keine Chat-Inhalte geleakt, aber Metadaten wie Profilbilder, Statusmeldungen und Online-Zeiten im großen Stil gesammelt.
Meta reagierte mit Updates. Nutzer sollten dringend prüfen, ob sie die aktuellste Version installiert haben (iOS: v2.25.23.x oder neuer).
Warum gerade jetzt?
Die Betrugswelle ist kein Zufall. Die “Cyber Week” und Vorweihnachtszeit treiben die digitale Kommunikation auf Höchstwerte. Menschen erwarten Pakete, planen Familienbesuche und sind hilfsbereiter – ein psychologischer Hebel, den die “Emma”-Masche gnadenlos ausnutzt.
Im Vergleich zum klassischen “Enkeltrick” zeigt sich eine Evolution: Weg vom reinen Geldfordern, hin zur Übernahme der digitalen Identität. Ein gekapertes WhatsApp-Konto ist für Kriminelle wertvoller als eine einmalige Überweisung. Es dient als vertrauenswürdiger Vektor für Angriffe auf das gesamte soziale Umfeld.
Experten erwarten in den kommenden Wochen weitere “Hybrid-Angriffe”, bei denen SMS-Phishing und WhatsApp-Betrug kombiniert werden.
Sofortmaßnahmen für Ihre Sicherheit
Drei essenzielle Schritte:
- Verknüpfte Geräte prüfen: In den WhatsApp-Einstellungen unbekannte Einträge (z.B. “Google Chrome (Windows)”) sofort abmelden
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Selbst bei abgefangenem SMS-Code benötigen Betrüger noch Ihre persönliche PIN
- Gesunde Skepsis bewahren: Keine Links für Gewinnspiele oder Abstimmungen anklicken – auch nicht von Freunden. Im Zweifel anrufen und verifizieren
Wer sein Smartphone schützen will, muss nicht nur Software aktuell halten, sondern vor allem eines: wachsam bleiben.
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