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Westfalen setzt Erfolgsgeschichte fort: Erstmals mehr als 100Millionen Euro EBIT in der Unternehmensgeschichte (FOTO)Münster - Klarer Kurs Richtung Zukunft: "Westfalen zeigt, dass grüneTransformation auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann", erklärtVorstandsvorsitzender Dr.

08.07.2025 - 14:43:18

Westfalen AG / Westfalen setzt Erfolgsgeschichte fort: Erstmals mehr als ...

Thomas Perkmann anlässlich der Bilanz für dasGeschäftsjahr 2024. Mit einem EBIT von 103,5 Millionen Euro hat das Unternehmeneinen neuen Rekord aufgestellt und erstmals in der über 100-jährigenUnternehmensgeschichte die 100-Millionen-Marke überschritten. Das Ergebnis wurdedurch einen Einmaleffekt aus dem Verkauf eines ehemaligen Werkgeländes positivbeeinflusst. Trotz dieser guten Voraussetzung blieben die Investitionen aufgrundanhaltender politischer Unsicherheiten hinter den Planungen zurück.

Der Vorstandsvorsitzende betont: "Wir haben uns in einem schwierigen Umfeldbehauptet - dank klarer strategischer Ausrichtung und der Stärke unseresAuslandsgeschäfts." Die Bilanz zeigt: Westfalen ist wettbewerbsfähig, kundennah- und auf Klimakurs. Schon heute erwirtschaftet das Familienunternehmen knapp 50Prozent seines Ergebnisses in potenziell emissionsarmen Bereichen. Seit 2019wurden die eigenen CO2-Emissionen (Scopes 1 & 2) um 67 Prozent gesenkt; dasursprüngliche Klimaziel für 2030 ist damit bereits erreicht. "Wir streben nunan, unsere eigenen CO2-Emissionen bis 2030 auf Netto-Null zu senken."

Kerngeschäft überzeugt

Das Kerngeschäft mit Industriegasen blieb trotz schwacher Konjunktur undvolatiler Energiepreise stabil und liefert weiterhin den größten Wertzuwachs."Angesichts der fluktuierenden Energiepreise und einer stagnierenden Wirtschaft,die insbesondere unsere Hauptkundengruppe der kleinen und mittelständischenUnternehmen trifft, ist das ein großer Erfolg", so Perkmann. Rund 40 000Gewerbekunden werden allein im Gase-Bereich beliefert. Ein neues Abfüllwerk imNorden Deutschlands sowie ein weiteres an der französischen Atlantikküste habendie Aktivitäten in diesem Segment zuletzt deutlich gestärkt.

Auch im zweiten großen Geschäftsbereich der Unternehmensgruppe, demTankstellengeschäft, zeigt sich eine robuste Entwicklung. Der Umsatz an den rund260 Tankstellen blieb auf hohem Niveau. Gleichzeitig treibt das Unternehmen miteinem der größten konzernunabhängigen Tankstellennetze den Ausbau alternativerAntriebsenergien voran. "Unsere Ladeinfrastruktur umfasst mittlerweile rund 100Schnellladepunkte - allein im vergangenen Jahr haben wir 32 neue Ladepunktegeschaffen. Zudem haben wir 2024 an ausgewählten Stationen HVO eingeführt undbauen dieses Angebot kontinuierlich weiter aus", so Perkmann. "Wir hätten gernemehr Schnelllademöglichkeiten errichtet, wurden jedoch durch regulatorischeRahmenbedingungen und das teils zögerliche Verhalten einzelner Netzbetreiberausgebremst."

Westfalen setzt auf Wärmepumpen

Parallel zu den E-Ladesäulen gewinnt auch die strombasierte Wärme imHeizungsmarkt an Bedeutung. Die gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen sowiemehrere erfolgreich umgesetzte Großprojekte unterstreichen diesen Trend.Perkmann: "Ohne die Verunsicherung durch das neue Gebäudeenergiegesetz wäre dasWärmepumpengeschäft noch besser gelaufen. Wir hoffen, dass bei allemVeränderungswillen der Politik nun Stabilität eintritt, damit sich der Markt inRuhe entwickeln kann. Aus unserer Sicht ist und bleibt die Wärmepumpe dieeffizienteste Lösung für klimafreundliches Heizen im Gebäudebereich." Um dasGeschäft mit strombasierter Wärme auch bei Gewerbeimmobilien auszubauen, hatsich Westfalen kürzlich an der Fernwärme- und Kesseltechnik GmbH (FKT) inOberhausen beteiligt. Im bewährten Propan-Geschäft blieb der Absatz trotz milderTemperaturen stabil. Mit Bio-LPG wurde das Portfolio erweitert, sodassFlüssiggas nun auch gemäß Gebäudeenergiegesetz eingesetzt werden kann.

Positive Impulse kommen auch aus dem jüngsten Geschäftsfeld RespiratoryHomecare, das Menschen mit Atemwegserkrankungen versorgt. Hier setzt Westfalenweiter auf Wachstum im In- und Ausland. In den Niederlanden und in Deutschlandsind die Märkte zwar stark reguliert, zeigen aber eine stabile Entwicklung. "Wirhaben etwas Zeit gebraucht, um den richtigen strategischen Fit zu finden, aberdie Lernkurve war steil. Jetzt sind wir bereit, weitere Regionen mit unseremLeistungsportfolio zu erschließen", erklärt Perkmann.

Wasserstoff: Hoffnungsträger mit Anlauf

Deutlich langsamer verläuft die Entwicklung im Wasserstoffbereich - ein Marktmit großem Potenzial, dem jedoch weiterhin klare politische Impulse fehlen. Vordiesem Hintergrund hat die Westfalen-Gruppe ihre Wasserstoffstrategieüberarbeitet und die Ziele an die Realität angepasst. Während sich vieleWettbewerber zurückziehen, bleibt Westfalen jedoch von der Technologieüberzeugt.

"Wir halten bewusst an Wasserstoff als Schlüsseltechnologie der Energiewendefest", betont Perkmann. "Der Markt wird wohl jedoch erst nach 2030 richtig inSchwung kommen. Bis dahin nutzen wir die Zeit gezielt, um uns technologisch,infrastrukturell und strategisch gut aufzustellen." Neben eigenenElektrolyseuren und dem Ausbau der H2-Trailer-Flotte sollen insbesonderestrategische Partnerschaften den künftigen Erfolg sichern. Insgesamt sieht sichdas Unternehmen gut vorbereitet, eine führende Rolle bei der Versorgungmittelständischer Kunden einzunehmen, wenn der Markthochlauf beginnt.

Politik gefordert

Trotz des Rekordergebnisses bleibt das Unternehmen angesichts derwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückhaltend. Perkmann: "Wir freuen uns überden Gewinn und einen stabilen Umsatz von über 2,1 Milliarden Euro. Zur Wahrheitgehört aber auch: Aufgrund politischer Unsicherheit haben wir weniger investiertals geplant." Um zukunftsfähige Projekte gerade im Kernmarkt Deutschlandanzustoßen, brauche es verlässliche Rahmenbedingungen. "Die sind uns in denvergangenen Jahren verloren gegangen."

Der im Koalitionsvertrag angekündigte "Investitions-Booster" der Bundesregierungsei ein Schritt in die richtige Richtung, genüge aber nicht, so Perkmann: "Wirsind bereit, uns deutlich stärker in Deutschland zu engagieren und zuinvestieren - wenn die Voraussetzungen stimmen. Immerhin: Mit der neuenBundesregierung ist wieder etwas mehr Aufbruchstimmung zu spüren. Wir hoffendaher auf eine wirtschaftliche Trendwende."

Für Westfalen ist klar: Damit Projekte in Deutschland im Vergleich zum Auslandnicht weiter ins Hintertreffen geraten, sind neben verlässlichenRahmenbedingungen auch schnellere Genehmigungsverfahren sowie eine konsequenteNutzung der erneuerbaren Möglichkeiten wie Wasserstoff, Wärmepumpen undE-Mobilität dringend notwendig. Zudem braucht es spürbare Entlastungen dermittelständischen Industrie bei Energie- und Bürokratielasten und eine mutigeIndustriepolitik, die Investitionen erleichtert, Innovationen fördert und dieEnergiewende verlässlich vorantreibt", so Perkmann abschließend.

Ausblick 2025: Starke Impulse aus Europa

Während sich Investitionen in Deutschland kaum rechnen, kommen Projekte imeuropäischen Ausland umso besser voran. "Wir investieren massiv in unsereuropäisches Flaschengase-Geschäft. In der Schweiz stehen wir kurz davor, dieKapazität unseres Werkes für Industriegase in Eiken zu verdoppeln. Und inBelgien sowie in Frankreich, unserem größten Auslandsmarkt, werden wir in denkommenden Monaten neue Standorte für Industriegase errichten, um die Versorgungunserer Kunden schneller und effizienter zu gestalten. So schließen wir auchLücken in unserem Versorgungsnetzwerk", berichtet Perkmann.

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