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Wellpappenindustrie 2024: robust in der Krise / Leichtes Absatzplus,deutliches Umsatzminus und hohe Kostenbelastung (FOTO)Berlin - Mit einem leichten Absatzplus zeigte sich die Wellpappenindustrie2024 inmitten einer gesamtwirtschaftlichen Krise und trotz hoher Kostenbelastungrobust.

08.05.2025 - 10:33:23

Verband der Wellpappen-Industrie e. V. / Wellpappenindustrie 2024: ...

Dennoch blieb das Jahr hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.Hatte die Branche für 2024 eigentlich auf eine schrittweise Erholung gehofft,verzeichne sie nun in ihrer Jahresbilanz zum zweiten Mal in Folge ein deutlichesUmsatzminus, so der Verband der Wellpappen-Industrie e. V. (VDW).

Insgesamt konnten die im VDW organisierten Unternehmen im vergangenen Jahr rund7.414 Millionen Quadratmeter Wellpappe absetzen, was im Vergleich zu 2023 einemPlus von 1,1 Prozent entspricht. Beim Umsatz hingegen musste die Branche -bedingt durch eine schwierige Erlössituation - mit 8,2 Prozent erneut eindeutliches Minus hinnehmen.

"Da die Entwicklung in der Wellpappenindustrie in der Regel eng mit dergesamtwirtschaftlichen Lage und dem Konsumklima verknüpft ist, überrascht diesesErgebnis leider nicht. Die deutsche Wirtschaft erlebte 2024 zum ersten Mal seitüber 20 Jahren ein zweites Rezessionsjahr in Folge. Wichtige Abnehmer vonWellpappenverpackungen in der Industrieproduktion waren davon erheblichbetroffen", erklärt der Vorsitzende des VDW Dr. Steffen P. Würth. Auch dasKonsumklima blieb von Zurückhaltung geprägt; die Hoffnungen auf eineschrittweise Erholung erfüllten sich somit nicht. Ein Aufwärtstrend beim Absatzim zweiten Quartal geriet bereits im Sommer wieder ins Stocken.

Zudem war die Branche bis weit in den Sommer hinein massiv steigendenKostenbelastungen bei ihrem wichtigsten Rohstoff Papier ausgesetzt. Bei denaltpapierbasierten Wellpappenrohpapieren, die von den VDW-Mitgliedern 2024 imDurchschnitt zu 81,8 Prozent bei der Herstellung eingesetzt wurden, kam es vonMärz bis August laut EUWID (Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH) zu einemrasanten Preisanstieg um 140 Euro pro Tonne. Ab Oktober ließ der Druck etwasnach, gemessen am Jahresbeginn blieb das Preisniveau jedoch weiterhinausgesprochen hoch. Beim altpapierbasierten Wellpappenrohpapier war im Dezemberein um 60 Euro höherer Durchschnittspreis pro Tonne im Vergleich zum Januar 2024zu verzeichnen. Für frischfaserbasierte Papiersorten fielen zum Jahresende imSchnitt sogar 100 Euro mehr pro Tonne an als im Januar 2024. Hinzu kamen lautVDW-Daten Kostenzuwächse in weiteren Bereichen wie beispielsweise 4,7 Prozentbei den Frachtkosten und 2,9 Prozent bei den Personalkosten je beschäftigterPerson. Diesen Druck konnte die Wellpappenindustrie in einer herausforderndengesamtwirtschaftlichen Lage nicht wie im eigentlich notwendigen Maß an dieAbnehmerseite weitergeben.

Als zusätzliche Belastung wirkten zunehmende bürokratische Anforderungen undDokumentationspflichten auf die Branche ein. "Aktuell sehen wir zwar aufEU-Ebene mit dem Omnibus-Paket und auf nationaler Ebene im Koalitionsvertrag vonUnion und SPD politische Signale, die Verbesserungen in Aussicht stellen. Esbleibt allerdings abzuwarten, in welchem Umfang und Tempo diese Entlastungtatsächlich bei den Unternehmen ankommen", mahnt Würth. Eindeutig positivbewerte der VDW die 2024 erfolgte Verabschiedung der EU-Verpackungsverordnung(PPWR). Dass Kommission, Parlament und Rat Abstand genommen hätten von derEinführung rigider Mehrwegquoten für Transportverpackungen, sei ein klarerErfolg für die übergeordneten Nachhaltigkeitsziele der Europäischen Union. "DasKreislaufprodukt Wellpappe kann damit weiterhin einen wertvollen Beitrag zuumweltfreundlicheren Lieferketten leisten. Und weil sich Wellpappe besondersflexibel an verschiedenste Waren anpassen lässt, ist sie zudem optimal für dievon der PPWR vorgegebene Verringerung des Leerraumes geeignet", betont Würth.Wichtig sei, dass nun bei der Erarbeitung der Delegierten Rechtsakte keine neuenHürden für die praktische Umsetzung aufgebaut würden.

Eine aktuelle Grafik zur Preisentwicklung in der Wellpappenindustrie finden Siehier (https://wellpappen-industrie.de/grafik_kategorien/grafiken/) .

Über den Verband der Wellpappen-Industrie e. V. (VDW)

Der VDW vertritt als Sprachrohr der Wellpappenindustrie die Interessen vonderzeit 31 Mitgliedsunternehmen mit rund 100 Werken und über 18.000Beschäftigten in ganz Deutschland. Damit repräsentiert der Verband über 80Prozent der deutschen Wellpappenproduktion. 2024 setzten die im VDWorganisierten Unternehmen 7.414 Millionen Quadratmeter Wellpappe ab. DieRecyclingquote des Materials liegt bei 95,3 Prozent. Über zwei Drittel allerWaren in Deutschland werden in Verpackungen aus Wellpappe transportiert. ImE-Commerce liegt der Anteil der Wellpappenverpackungen bei 90 Prozent.

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Verband der Wellpappen-Industrie e. V.Sabine EgidiusLeiterin Verbandskommunikationmailto:egidius@vdw-da.de+49 151 2340 5755

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