Wechseljahre: Diabetes-Risiko steigt dramatisch an
10.11.2025 - 11:24:11Die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert gezielte Vorsorgeuntersuchungen, da der Östrogenmangel in den Wechseljahren den Stoffwechsel verändert und das Diabetes-Risiko um bis zu 30 Prozent steigert.
Frauen in den Wechseljahren tragen ein deutlich höheres Risiko für Typ-2-Diabetes. Der Östrogenmangel verändert den Stoffwechsel grundlegend – oft unbemerkt, aber mit schwerwiegenden Folgen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert jetzt gezielte Vorsorgeuntersuchungen in dieser Lebensphase.
Der Abfall des Östrogenspiegels markiert mehr als das Ende der Fruchtbarkeit. Er greift tief in den Zucker- und Fettstoffwechsel ein und erhöht das Risiko für Herz-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen signifikant. Professorin Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG, betont: Die Wechseljahre sind das ideale Zeitfenster, um neue Präventionsroutinen zu etablrieren.
Östrogenmangel verändert den Stoffwechsel
Östrogen schützt den Körper, indem es die Insulinempfindlichkeit der Zellen fördert. Sinkt der Hormonspiegel, reagieren die Zellen schlechter auf Insulin – eine sogenannte Insulinresistenz entsteht. Die Bauchspeicheldrüse muss mehr Insulin produzieren, um den Blutzucker zu regulieren.
Parallel verschiebt sich die Fettverteilung im Körper. Das viszerale Bauchfett nimmt zu – genau jenes Fett, das besonders stoffwechselaktiv und gesundheitsschädlich ist. Diese Kombination treibt die Entwicklung von Typ-2-Diabetes massiv voran.
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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Frauen, die früh in die Menopause kommen (vor dem 45. Lebensjahr), tragen ein um rund 30 Prozent höheres Diabetes-Risiko.
Diese Werte sollten Frauen jetzt prüfen lassen
Experten raten zu gezielten Stoffwechseluntersuchungen, die über die Standard-Vorsorge hinausgehen:
- HbA1c-Wert: Der Langzeitblutzucker zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten Wochen
- Oraler Glukosetoleranztest (oGTT): Deckt beginnende Insulinresistenz frühzeitig auf
- Blutfettwerte: Cholesterin und Triglyceride verschieben sich oft ungünstig
Der Östrogenmangel erhöht auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine umfassende Stoffwechselkontrolle ist daher unerlässlich.
Lebensstil senkt das Risiko effektiv
Die gute Nachricht: Frauen können aktiv gegensteuern. Eine Anpassung des Lebensstils ist die wirksamste Präventionsstrategie.
Ernährung gezielt anpassen: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Gesunde Fette aus Nüssen, Avocados und Olivenöl unterstützen Stoffwechsel und Herzgesundheit.
Bewegung verbessert Insulinsensitivität: Ausdauersport wie Radfahren, zügiges Gehen oder Schwimmen hilft den Muskeln, Glukose effizienter zu verarbeiten. Krafttraining wirkt dem altersbedingten Muskelabbau entgegen und erhöht den Grundumsatz.
Durch diese Maßnahmen lässt sich die Diagnose Diabetes oft um Jahre hinauszögern oder ganz vermeiden.
Gendermedizin rückt Menopause in den Fokus
Die Erkenntnis, dass die Menopause ein kritischer Risikofaktor für Diabetes ist, verdankt sich der Gendermedizin. Lange wurden geschlechtsspezifische Unterschiede in der Krankheitsentstehung vernachlässigt.
Heute ist klar: Der hormonelle Lebenszyklus hat einen massiven Einfluss auf die metabolische Gesundheit von Frauen. Experten fordern ein standardisiertes Diabetes-Screening für Frauen ab 45 Jahren – besonders bei Übergewicht, familiärer Vorbelastung oder früherem Schwangerschaftsdiabetes.
Personalisierte Prävention als Zukunftsmodell
Die Forschung arbeitet an individualisierten Ansätzen. Wie beeinflussen Hormonstatus und genetische Faktoren das persönliche Risiko? Künftige Leitlinien werden noch spezifischere Empfehlungen für Screening und Prävention enthalten.
Auch die Hormonersatztherapie (HRT) rückt in den Fokus. Einige Studien deuten auf positive Effekte beim Zuckerstoffwechsel hin. Die Entscheidung für oder gegen eine HRT muss jedoch individuell und unter Abwägung aller Risiken getroffen werden.
Für Frauen bedeutet dies: Die Beratung durch Gynäkologen und Diabetologen wird immer wichtiger, um eine maßgeschneiderte Strategie für ein gesundes Leben nach der Menopause zu entwickeln.
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