Warken startet Präventions-Offensive für Deutschland
01.10.2025 - 18:45:02Bundesgesundheitsministerin Nina Warken stellt umfassende Präventionsstrategie vor mit digitalen Gesundheitsanwendungen und gestärkten Kommunen als zentrale Säulen der Gesundheitsförderung.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat heute eine umfassende neue Gesundheitsstrategie vorgestellt. Unter dem Motto „Gesundheit fördern, Zukunft sichern“ will sie die Vorsorge revolutionieren – durch digitale Anwendungen und stärkere Kommunen.
Die Pläne markieren einen Paradigmenwechsel in der deutschen Gesundheitspolitik. Seit 2015 bildet die Nationale Präventionsstrategie das Fundament der Gesundheitsförderung. Doch das reicht Warken nicht mehr: „Wir müssen Prävention dort verankern, wo die Menschen leben, lernen und arbeiten.“
Was bedeutet das konkret? Schluss mit dem Fokus auf Einzelpersonen. Stattdessen setzt die Ministerin auf einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der gesunde Rahmenbedingungen schafft. Zwei Säulen sollen das Fundament bilden: digitale Gesundheitskompetenz für alle Bürger und lokale Präventionsketten in den Kommunen.
Gesundheits-Apps auf Rezept: Der digitale Kurswechsel
Deutschland hinkt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens hinterher – das will Warken ändern. Ihr Plan: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sollen schneller entwickelt und zertifiziert werden. Die Apps unterstützen bei Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit.
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Das Herzstück der Digital-Offensive? Eine zentrale Informationsplattform des Staates. Sie soll verlässliche Gesundheitsinformationen bündeln und den Bürgern die Navigation im digitalen Gesundheitsdschungel erleichtern.
„Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für eine moderne Gesundheitsversorgung“, so Warken. Die elektronische Patientenakte (ePA), die ab 15. Januar 2025 für alle Versicherten kommt, fungiert dabei als zentrale Schnittstelle.
Doch Experten mahnen zur Vorsicht. Die Bundesärztekammer betont: „Digitale Anwendungen müssen nutzerfreundlich, barrierefrei und vor allem sicher sein.“ Der Schutz sensibler Gesundheitsdaten hat oberste Priorität.
Kommunen als Gesundheits-Koordinatoren
Die zweite Säule stärkt die sogenannten Lebenswelten – Kitas, Schulen, Betriebe und Pflegeheime. Hier übernehmen die Kommunen eine Schlüsselrolle als Koordinatoren. Durch Landesrahmenvereinbarungen sollen Sozialversicherungsträger enger mit öffentlichen Gesundheitsdiensten zusammenarbeiten.
„Gesundheitsförderung muss im Alltag ankommen“, erklärt Warken. Das gelingt durch vernetzte Strukturen vor Ort. Kommunale Gesundheitskonferenzen werden gestärkt, finanzielle Anreize für integrierte Präventionsketten geschaffen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt zwei Zielgruppen: Kinder und Jugendliche sowie die wachsende Gruppe älterer Menschen. Das Präventionsforum der Nationalen Präventionskonferenz hatte im September 2025 die dringende Notwendigkeit unterstrichen, die Gesundheitsförderung im Alter zu priorisieren.
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Der Spagat zwischen Anspruch und Realität
Doch hinter den ambitionierten Plänen lauert ein Problem: Geldmangel. Der Bundeshaushalt 2025 sieht zwar einen höheren Etat für das Gesundheitsministerium vor. Gleichzeitig sind aber Kürzungen bei Prävention und Gesundheitsverbänden geplant.
Ein Widerspruch? Kritiker sehen das so. Fachverbände wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßen zwar Warkens sachorientierten Kurs seit ihrem Amtsantritt im Mai 2025. Sie mahnen aber eine verlässliche Finanzierung an.
Die Ministerin selbst hatte im September tiefgreifende Reformen angekündigt, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die neue Präventionsstrategie soll langfristig Kosten senken – indem Krankheiten vermieden werden, bevor sie entstehen.
Was kommt als Nächstes?
Die detaillierte Ausarbeitung erfolgt in den kommenden Monaten zusammen mit Ländern, Krankenkassen und der Nationalen Präventionskonferenz. Ein Gesetzentwurf zur Anpassung des Präventionsgesetzes wird für das zweite Quartal 2026 erwartet.
Warken kündigt einen „breiten Dialogprozess“ an, um Expertise aus Praxis und Wissenschaft einzubinden. Doch wird das ausreichen? Die erfolgreiche Umsetzung hängt davon ab, ob die digitalen Angebote bürgernah gestaltet und die komplexen Zuständigkeiten auf kommunaler Ebene gebündelt werden können.
Das langfristige Ziel ist klar: Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung nachhaltig steigern und Deutschland widerstandsfähiger gegen künftige Gesundheitskrisen machen. Die Strategie soll nicht nur bestehende Defizite beheben, sondern das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfähig machen.