Waldbaden, Kassenleistung

Waldbaden wird Kassenleistung in Bayern

30.12.2025 - 23:23:12

Gezielte Achtsamkeit im Wald wird zur kassenfinanzierten Präventionsleistung in Bayern. Die Maßnahme basiert auf wissenschaftlichen Studien und soll Stress reduzieren.

München – Bayerische Krankenkassen übernehmen erstmals die Kosten für zertifizierte Waldbaden-Kurse. Damit wird der Wellness-Trend zur anerkannten Präventionsmaßnahme.

Vom Trend zur Therapie: Zertifizierung macht es möglich

Der entscheidende Schritt ist die offizielle Anerkennung von „Naturgestützter Achtsamkeit“ durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP). Seit Ende Dezember 2025 können gesetzliche Krankenkassen die Teilnahmegebühren für diese Kurse erstatten. Sie gelten nun als anerkannte Vorsorgeleistung nach dem Sozialgesetzbuch.

Anders als ein einfacher Spaziergang folgen die bezuschussten Kurse einem standardisierten Programm. Es zielt auf Stressreduktion, Herz-Kreislauf-Gesundheit und mentale Resilienz ab. Die Zertifizierung stellt sicher, dass qualifizierte Kursleiter die Maßnahmen durchführen – wie bei den ersten Schulungen im Allgäu.

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Modellprojekt ebnet den Weg

Grundlage für die neue Regelung ist eine Kooperation zwischen dem Bayerischen Heilbäder-Verband (BHV) und der UNESCO-Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Dieses Modellprojekt standardisiert die Naturtherapie in Bayerns zertifizierten Kur- und Heilwäldern.

„Der Wald wird mehr als ein Erholungsraum – er wird zum Baustein einer nachhaltigen Gesundheitsstrategie“, sagt Peter Berek, Präsident des BHV. Das Projekt wurde von Umwelt- und Gesundheitsministerium unterstützt. Die positiven Daten aus Berchtesgaden überzeugten die Gesundheitsbehörden und ermöglichten die landesweite Einführung.

Wissenschaft schafft Akzeptanz

Das jetzt erstattungsfähige Programm basiert auf dem wissenschaftlich begleiteten Projekt „Green Care – Natur und psychische Gesundheit“. Studien zeigen: Geführte Achtsamkeit im Wald senkt den Cortisolspiegel und aktiviert das parasympathische Nervensystem effektiver als ungeführte Entspannung.

„Die Teilnehmer lernen, die Natur als Ressource zur Selbstregulation zu nutzen“, erklärt Expertin Meike Krebs-Fehrmann. Diese wissenschaftliche Basis war entscheidend, um das japanische Konzept des Shinrin-yoku aus der Alternativmedizin in den deutschen Leistungskatalog zu holen. Bayern schafft so einen Rahmen, in dem „verschriebene Natur“ klinischen Standards zur Stressprävention genügt.

Chance für den Gesundheitsstandort Bayern

Die Aufnahme in den Leistungskatalog ist ein großer wirtschaftlicher Impuls für den bayerischen Gesundheitstourismus. Bei rund 13 zertifizierten Heilwäldern im Freistaat rechnen Tourismusverbände und Kurorte mit steigender Nachfrage.

Analysten sehen Bayern damit als Vorreiter im europäischen Gesundheitstourismus. Das Land setzt auf klinisch validierte, kassenfinanzierte Naturtherapien. Dieser Schritt passt zum bundesweiten Trend der „Präventionswende“: Kostenträger investieren zunehmend in einfache, wirksame Lebensstil-Interventionen, um langfristige Kosten stressbedingter Erkrankungen zu senken.

Ausblick: Expansion ab 2026

Nach der Zertifizierung und ersten Ausbildung von zwölf Fachkräften soll das Programm 2026 rasch ausgebaut werden. Der BHV plant, deutlich mehr zertifizierte Kursleiter auszubilden.

Langfristig könnten die Kurse in Rehabilitationprogramme psychosomatischer Kliniken integriert werden. Auch eine Übertragung des Erstattungsmodells auf andere Bundesländer ist denkbar. Experten prognostizieren, dass solche naturbasierten Interventionen im DACH-Raum künftig Standard bei der Burnout-Prävention oder leichten Depressionen werden könnten.

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