Vorschau EZB-Sitzung: Die erhoffte Zinssenkung wird noch bis Juni aufsich warten lassenHamburg - Die am kommenden Donnerstag stattfindende Sitzung der EZBverspricht einige Spannung.
04.03.2024 - 15:04:06Baufi24 Baufinanzierung GmbH / Vorschau EZB-Sitzung: Die erhoffte ...
Nicht etwa, weil eine Zinssenkung beschlossen werdenkönnte. Das gilt nahezu als ausgeschlossen. Vielmehr liegt die Brisanz desMeetings in dem, was EZB-Chefin Christine Lagarde auf der anschließendenPressekonferenz zu sagen hat. Wir gehen davon aus, dass sie wie zuletzt bestrebtsein wird, keine falschen Hoffnungen zu wecken - weder in die eine noch in dieandere Richtung. Die entscheidende Botschaft dürfte daher unverändert lauten,dass sich die Leitzinsen nach Meinung der EZB "auf einem Niveau befinden, das -wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zumInflationsziel leisten wird".
Gleichwohl: Die Wartezeit bis zur Zinswende dürfte nicht mehr zu lange sein.Aufgrund der Tatsache, dass sich die Konjunktur in der Eurozone im viertenQuartal schwächer entwickelt hat, als es die EZB in ihrer Dezember-Projektionvorhersagte sowie dem Abrutschen der Inflation unter die 3-Prozent-Marke, wäredas folgerichtig. Von daher läge eine Senkung im April im Rahmen des Möglichen,ist aber aufgrund des anhaltenden Lohndrucks eher unwahrscheinlich. Die EZBdürfte sich so lange Zeit lassen, bis mehr Daten zu den Lohnabschlüssen 2024 zurVerfügung stehen. Dies sollte bis Juni der Fall sein. Wir erachten daher einenZinsschritt um 25 Basispunkte im Juni als das wahrscheinlichste Szenario.
Doch wie geht es dann weiter? Schlägt die EZB im Rahmen des Zinssenkungszyklusein schnelles Tempo ein oder lässt sie es eher gemächlich angehen? Gerade dieserPunkt ist auch für die Entwicklung der Bauzinsen ein entscheidender Faktor.Blicken wir auf die Terminmärkte. Diese rechnen aktuell auf Basis derEuribor-Futures bis Ende 2024 mit insgesamt drei Zinssenkungen um jeweils 25Basispunkte. Der Einlagensatz würde damit auf 3,25 Prozent fallen. Das ist einedeutlich konservativere Markterwartung als noch zu Beginn des Jahres. Damalsgingen die Märkte bis Ende 2024 von 6 Zinssenkungen um je 25 Basispunkte auf2,75 Prozent aus. Das erklärt auch, warum die Bauzinsen seit Jahresanfang -parallel zur zehnjährigen Bundesanleihe, an deren Entwicklung sich die Bauzinsenorientieren - wieder leicht gestiegen sind. Damit die Bauzinsen wieder nachunten drehen, wäre es notwendig, dass die EZB stärker aufs Gaspedal drückt, alses die Märkte aktuell erwarten.
Über den Autor:
Tomas Peeters ist seit 2020 Geschäftsführer der Baufi24 Baufinanzierung GmbH undseit April 2022 CEO der Bilthouse-Gruppe. Zuvor war er bei verschiedenenInstituten der Finanzbranche beschäftigt. Er bewertet in seinem Zinskommentarregelmäßig die wirtschaftspolitische Lage und deren Auswirkungen auf dieBauzinsen.
Pressekontakt:
Dirk UlmerKerl & Cie KommunikationsberatungTelefon: +49 160 972 378 73E-Mail: mailto:bilthouse@kerlundcie.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/104820/5727664OTS: Baufi24 Baufinanzierung GmbH