Vor gleich mehreren Zinsentscheidungen in Europa haben sich Investoren am Mittwoch zurückgehalten.
17.12.2025 - 11:41:00Aktien Europa: Moderate Gewinne vor EZB-Sitzung - Londoner Börse stark
Am Donnerstag verkünden nicht nur die Europäische Zentralbank, sondern auch die Notenbanken in London, Stockholm und Oslo ihre geldpolitische Richtung. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 als Leitindex der Eurozone lag gegen Mittag mit 0,3 Prozent im Plus bei 5.733 Zählern. Damit setzte sich die Konsolidierung der vergangenen Börsentage zwischen etwa 5.700 und 5.800 Punkten fort.
Angesichts sich aufhellender Wachstumsaussichten dürfte die EZB "die Bremse ziehen" und die Leitzinsen nicht weiter senken, schrieb Jörg Held, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Ethenea. Im Fokus stünden die aktualisierten Prognosen, die erstmals bis ins Jahr 2028 reichten. Da sich die Inflation bei zwei Prozent einpendle, bestehe "keine Notwendigkeit für hektische Zinsschritte nach unten oder oben".
Tat sich an den Aktienmärkten der Eurozone nicht viel, so griffen Investoren an der Londoner Börse beherzt zu. Der Leitindex FTSE 100 GB0001383545 stieg um 1,7 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte November. Auslöser waren die Verbraucherpreise, die im November nicht so stark gestiegen sind wie erwartet. Damit werde eine Zinssenkung der Bank of England am Donnerstag wahrscheinlicher, sagten Beobachter.
Der Schweizer SMI CH0009980894 lag am Mittwoch leicht im Minus bei gut 13.000 Punkten. An die Indexspitze setzten sich die Papiere der UBS CH0244767585: Sie legten um 1,2 Prozent zu und erreichten den höchsten Stand seit 2008. In London verteuerten sich HSBC GB0005405286 um fast 4 Prozent, angetrieben von einem positiven Kommentar des Investmenthauses Keefe, Bruyette & Woods.
Auch in der Eurozone waren Aktien aus der Finanzbranche EU0009658780 EU0009658822 kurz vor der EZB-Sitzung gesucht. In Mailand stiegen Generali IT0000062072 um 3,9 Prozent; sie profitierten von einer neuen Kaufempfehlung der UBS. In Madrid stiegen Aktien der Großbank Santander ES0113900J37 um 1,3 Prozent. Ihr Kurs hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt.
Gemieden wurden dagegen die Papiere der Automobilhersteller. Renault FR0000131906 gaben leicht nach und Stellantis NL00150001Q9 fielen um 1,4 Prozent. Auch die Aktien der deutschen Hersteller fielen zurück. Analyst Harald Hendrikse von der Citigroup wertete die von der EU-Kommission vorgeschlagene Lockerung des Aus für den Verbrennermotor als "das absolute Minimum" aus Sicht der Autobranche.

