Ergebnisse, Produktion/Absatz

Von Paramount US92556H2067 kamen fesselnde Blockbuster wie "Der Pate" - jetzt sorgt der Hollywood-Konzern mit einem Verkaufs-Krimi selbst für Drama.

30.04.2024 - 06:35:01

Verkaufs-Krimi bei Paramount eskaliert mit Chefwechsel

Am Montag wurde der langjährige Chef Bob Bakish inmitten von Verkaufsverhandlungen durch ein Manager-Trio ersetzt. Die Turbulenzen könnten beeinflussen, was künftig an Filmen und Serien aus dem Hause Paramount zu erwarten ist.

Der Medienriese, zu dem das traditionsreiche Hollywood-Studio sowie TV-Sender wie CBS, MTV und Nickelodeon gehören, hat ein Fusionsangebot der Film-Produktionsfirma Skydance vorliegen. Darüber gibt es jedoch laut Medienberichten Streit zwischen Investoren und der wichtigsten Aktionärin Shari Redstone. Ihr Vater Sumner Redstone hatte das Medienimperium aufgebaut, das sie nach dessen Tod unter dem Paramount-Dach vereinte. Medienberichten zufolge fühlen sich einige Anteilseigner durch das Skydance-Angebot benachteiligt - was zuletzt auch für Spannungen zwischen Bakish und Shari Redstone gesorgt habe.

Für Zündstoff bei dem Deal sorgt die Aktien-Struktur. Es gibt rund 41 Millionen Aktien mit Stimmrechten - und mehr als 600 Millionen ohne. Von den Stimmrechts-Aktien liegen gut 31 Millionen bei Shari Redstone. Ihr Anteil ist also mehr als ausreichend, um die Kontrolle über den gesamten Konzern zu bekommen.

Genau davon will Medienberichten zufolge Skydance profitieren. Demnach sah der erste Plan von Skydance-Besitzer David Ellison vor, zunächst für rund zwei Milliarden Dollar Redstones Holding National Amusements zu kaufen, bei der auch ihre Paramount-Aktien mit Stimmrechten liegen. Als zweiten Schritt sollte dann laut den Berichten der inzwischen unter Ellisons Kontrolle stehende Paramount-Konzern Skydance erwerben, für einen Kaufpreis von fünf Milliarden Dollar in Form von Aktien. So hätte Ellison die Macht über Paramount und die beiden Firmen wären unter einem Dach - ohne viel Geld für die Aktien ohne Stimmrechte ausgeben zu müssen.

Die Besitzer der stimmrechtslosen Aktien kritisierten Medienberichten zufolge, dass das Vorhaben die Redstone-Familie bevorzuge. Übers Wochenende soll Skydance das Angebot für sie nachgebessert haben. Paramount liegt demnach auch ein 26 Milliarden Dollar schweres Angebot der Finanzfirma Apollo vor, bei dem angeblich auch der Hollywood-Rivale Sony JP3435000009 ins Boot will. Bis Anfang Mai werde aber exklusiv mit Skydance verhandelt.

Skydance brachte Paramount unter anderem Geld als Co-Produzent des Kassenhits "Top Gun: Maverick". Ellison solle den Plänen zufolge nach der Fusion die Führung bei Paramount übernehmen, hieß es. Sein Vater Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer der Software-Firma Oracle US68389X1054, wolle bei der Finanzierung des Deals helfen, berichtete der US-Sender CNBC.

Unter der Führung von Bakish landete Paramount mehrere Kinohits und machte gute Geschäfte mit Werbung rund um das American-Football-Finalspiel Super Bowl. Zugleich nahm der Konzern hohe Verluste beim Aufbau seines Streaming-Dienstes Paramount+ in Kauf. Im vergangenen Quartal stieg die weltweite Nutzerzahl von Paramount+ auf gut 71 Millionen. Der Dienst brachte aber immer noch einen operativen Verlust von 286 Millionen Dollar ein.

Insgesamt steigerte Paramount im vergangenen Quartal den Konzernumsatz im Jahresvergleich um 5,8 Prozent auf knapp 7,7 Milliarden Dollar. Zugleich gab es unter dem Strich einen Verlust von 554 Millionen Dollar nach rund 1,12 Milliarden Dollar Minus im Vorjahresquartal.

Das neue Führungstrio besteht aus CBS-Chef George Cheeks, Filmstudio-Boss Brian Robbins sowie Chris McCarthy, der die Sender Showtime und MTV führt. Bei der üblichen Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen am Montag ließen die drei Top-Manager keine Fragen zu, sondern beschränkten sich auf kurze Stellungnahmen. Nach weniger als zehn Minuten war es vorbei - und zum Ausklang gab es die Titelmusik aus "Mission: Impossible".

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar FRANKFURT/NECKARSULM - Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 14:13) weiterlesen...

Daimler Truck will operativ zulegen - Auftragsplus im Quartal LEINFELDEN-ECHTERDINGEN - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck DE000DTR0CK8 will nach einem Gewinnrückgang im neuen Jahr wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. (Boerse, 14.03.2025 - 13:56) weiterlesen...

Dermapharm erwartet 2025 stagnierenden Umsatz - Aktie fährt Achterbahn Der Arzneimittelhersteller Dermapharm DE000A2GS5D8 hat 2024 im Tagesgeschäft ein Stück zugelegt. (Boerse, 14.03.2025 - 12:26) weiterlesen...

Gewinn von BMW sackt ab - US-Zölle belasten im neuen Jahr MÜNCHEN - Der Autohersteller BMW DE0005190003 geht nach einem Gewinneinbruch angesichts von Zöllen und der mauen Lage in China mit Vorsicht in das laufende Jahr. (Boerse, 14.03.2025 - 12:08) weiterlesen...

WDH/ROUNDUP: Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar (Anführungszeichen im Zitat im dritten Absatz ergänzt)FRANKFURT/NECKARSULM - Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 11:48) weiterlesen...

Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 11:43) weiterlesen...